176
Tutinger ,
Petrus.
Tychios.
dessen sich liarl der Grosse bediente. Dieser Kaiser starb nher
um hundert Jahre früher, als 'I'utilo, und somit ist wahrscheinlich
Karl der Dicke darunter zu verstehen. Nach dem Tode dieses Für-
sten könnten die Deckel zu der noch vorhandenen Evangelien-
I-Iandschrift verwendet worden seyn. Der Aehnlichkeit der Arbeit
wegen werden in-den Wiener Jahrbiichern 1313 II. 10 dem Tutilo
auch die zwei elfenbeinernen Deckel eines Schottisch geschriebe-
nen EVaIIgeliunisJohanniS zugeschrieben. Sie sind mit {einen Am-
besken verziert. Von der Hagen (Briefe in die Heimath I. 104)
erkennt darin eine Nachbildung des weit älteren römischen Schnitz-
werhes auf den Elfenbeindeckeln eines allen Chorbuches. Dann
wurde in St. Gallen vor mehr als 500 Jahren eine künstliche astro-
nomische Tafel von Messing aufgefunden, und als Werk Tutihfs
erklärt. Es ist darauf der Lauf der Gestirne sehr fein gestochen.
Nach der Angabe in den genannten Wiener Jahrhiichern, wo
Ergänzungen zu Eiorilltfs Geschichte der Knnst in Deutschland
gegeben werden, hat sich von Tutilu auch eine geschriebene Ur-
kunde erhalten , und von seinen Tonstiichen sind Lieder auf uns
gekommen, wie die Hymne: lHodie cantandus etc.
Tutmger, P. PECPUS, der Prior elaustralis von Ober-Altaieh, war
ein künstlicher Schreiber. Im Jahre 1447 schrieb er ein grosses
Antiphonariuixi, welches der Maler Rupert von Passau mit ver-
schiedenen Figuren zierte. Dann schrieb er auch ein grusses Gra-
duale, und zierte es mit vielen historischen Darstellungen.
Tllttellhüfer, s. Duttenhofer.
Twerskoy, Maler, besuchte die k. Akademie in St. Petersburg, und
entwickelte in kurzer Zeit ein schönes Talent. Man zählte ihn
1840 zu den vorzüglichsten russischen Künstlern der modernen
Schule.
TWISÖBU, JOhU, ein englischer Geistlicher, zeichnete sich nach
Walpolc als Purtraitmaler aus. Fiorillo hebt sein eigenhündiges
Bildniss hervor. Starb 1588 im 85. Jahre.
Txamllnaf, Emanuel, hcisst im ersten Bande des Sternbergfschen
Cataloges irrig Mannel Tramulles. Oder ist auf dem von G. Mor-
ghen nach ihm gestochenen Blatte der Name falsch? Dieses stellt
die heil. Jungfrau als Schäferin dar: La divina Pastura de las almag
Tybout, Willem, s. w. Thihuul.
Tychicus, Architekt, ist aus einer Inschrift bekannt, welche jetzt
im grossen Corridor des Vaticern aufbewahrt wird, und ehedem
das Museum liircher zierte. Sillig erwähnt seiner im Appendix
nach der Inschriftensammlunävon Donati, Suppl. p. 203- nennt
aber den Iiiinsller Tichicus. 'aoul -B0chelte, Lettre ä M. Schur-n,
n. 420 cnyirte _die Inschrift genauer, und fügte eine zweite In-
Schrift bei Dom und Muratori hinzu, In welcher ein G. Hateriug
Tychicus 315 Vorsteher der Öffentlichen Bauten und als Redeniptor
(Operum Caes. el publicorum) erscheint, der auf seine liusten Qi-
nen kleinen Tempel des Herakles erbaut und selben mit Marmor
geziert hatte. (Imperio Dorn. Silvani). Raoul-Rochette weiset auf
die Quellen, welche über die Bedemptores handeln.
TyClHOS, Via-fertiger von Vasen aus unbekannter Zeit. Unter den
Funden in Cornetu war eine grosse Vase mit seinem Namen, Im-