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Tuscher ,
Carl
Märcus.
Sammlung des Direktors Spengler in Copenhagen war ein grosses
Panorama VOR Flßfßnl. 1740 mit der Feder und in Tuscli ausge-
führt. Diese schöne und fleissig vollendete Zeichnung ist wohl
die von Weinwich erwähnte Veduta della Cittä di Fircnze, Metro-
poli della Toscana verso Tramontana dal vero disegnata Anno
IVIDCCXXXX da M. Tuscher. Basan spricht von 24 Ansichten
von Florenz, welche M. Tusche: nach einem der Zucclii gesto-
clien haben soll. Darunter könnten Zeichnungen von Tusclier zu
verstehen seyn, gestochen V09 einem der Zucchi. Auch in der
Sammlung des Baron Haller von Hallerstein (Auctions-Catalog
von J. A. Biirner. Nürnberg 1811i) Waren mehrere Zeichnungen
von Tuscher, in Tusch . Rothstein, schwarzer Iireide und mit der
Feder ausgeführt. Einige gehören der italienischen Periode an.
0b der Künstler von Italien aus wieder nach Nürnberg zurück-
gekehrt sei, um den Beichstädtlern die erwähnten 200 Gulden ab-
zu verdienen. ist uns nicht bekannt. wahrscheinlich aber traf er
eine Ausgleichung. Er muss das Innere des Zeughauses in meh-
reren Zeichnungen dargestellt haben, denn A. W. Iiiiffner kiiii-
digte 1304 den Stich von acht grossen Zeichnungen dieser Art aul
Subscription an. Im kaiserlichen Schlafzimmer auf der Burg in
Nürnberg sah man ein Gemälde von ihm, welches die heil. Jung-
frau mit dem Rinde neben Joseph in der Landschaft sitzend vor-
stellt.
Sein Aufenthalt in Nürnberg dürfte nicht lange gedauert ha-
ben, denn der Künstler unternahm auch Reisen nach Frankreich.
Holland und England. In London machte er die Bekanntschall
des Herrn von Norden, welcher auf Befehl des Königs von Däi
nernark eine Entdeckungsreise in Aegypten und Nubien gemachi
hatte und in der genannten Stadt starb. Tuscher" ordnete die Pu-
piere desselben. und reiste damit nach Copenhagen, wo spiitei
unter seiner Leitung der Druck des Werkes begann. Christian VI
ernannte ihn zum Hufmaler und zu seinem Baumeister. Dam
bekleidete er auch die Stelle eines Professors an der Akademie er
Copenhagen, welche ihm mehrere gute Einrichtungen verdankte
VVeinwich, Iiunstens Historie etc. S. 130, nennt ein Gemälde
welches in fast lebensgrossen Figuren Venus und Vulkan vorstellt
Die erstere dieser Figuren soll weniger gelungen seyn, als de
sitzende Mars. Das Colorit ist lieblich. Dann fertigte er auel
die Zeichnung zu einer Statue des Königs Friedrich V., die ii
Erz gegossen auf dem Friedrichsplatze in Copenhagen aufgestell
werden sollte. Er fertigte 174g auch den Plan zur Iliiuseranlaga
auf dem oktogenen Platze der Amalienburg, welcher in Iiupfe
gestochen wurde: Plan general des bätinients de la Place octogon
dimnalienbourg ä Copenhague, gr. 4.
Dann besorgte Tuscher auch die llerausgabe des Ileisewerke
von Capitän Norden, unter dem Titel: Voyage de PEgypte c
de 1a, Nubie. Copenhague 1755. Mit Tuschefs Radirungen nael
Zeichnungen von Norden. Später kam der liest der Auflage die
ses Werkes mit den Platten nach En land. wo die französische:
Unterschriften der Platten ausgeschliäen und mit englischen e;
setzt wurden. Auch der Titel ist in englischer Sprache, 175".
Diese Abdrücke sind geringer, als die ersten; das Werk komn
aber nicht oft vor, da 1795 die vorräthigen Exemplare Vßflhranr
teii. Die Bibliothek der Kunstakademie in Copenhagßn bewßh"
ein handschriftliches Werk von ihm: Abecedario dell' Architectur:
in cui con niiova simetria e facoltä si mostrano le giuste e faci
limc rcgole de' cinque ordini coll' uggiunta d'un saggio d'un o