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Turchi ,
Alexandra-
eher der Donator mit seinem Schutzheiligen erscheint, nach Art
dieses Meisters auf Stein gemalt. Im Cataloge wird dieses Ge-
mälde Anbetung der Könige genannt und dem Paolo VCrOIICF-e bei-
geleät. In Corshamhouse ist ein kleines, höchst ausgefülirtes Blltl.
des iindermordes, nach Waagen von einzelnen guten Motiven,
doch stylloser Composition.
In der k. Eremitage zu St. Petersbur ist eine Nachtscene von
magisch-schauerlichem Charakter. Sie stellt die um den Leichnam
des Heilandes trauernden Freunde dar. Ein Bild der Taufe Chri-
slt1i list manierirt und von unnatürlichen Stellungen. Von zwei my-
t o 0 ischen Gemälden stellt das eine Pan und S "rinx, das andere
Baccligus und Ariadne dar. y
Nach l'Epicie's Behauptung sollen auch in Spanien viele Bil-
der von Turchi seyn. Im Museum zu Madrid ist eine schöne
Flucht nach Aegypten, auf Stein gemalt.
Die Gallerie in Dresden ist besonders reich an Werken die-
ses Meisters, und darunter gehören einige zu den bessten Arbeiten
TürChPs. Die meisten sind auf Schieferstein gemalt. t) Chri-
stus mit der Dornenkrone und dem Rohre, 2) die Steinigung des
heil. Stephan, auf Amethyst, 5) Gott Vater mit dem Leichname
des Sohnes auf dem Schoosse von Engeln umgeben, 4) Venus mit
dem exitblössten Leichnam des Adonis im Schoosse, 5) Maria mit
dem saugenden Jesuskinde, 6) die Geburt des Heilandes mit den
Eneeln und nahenden Hirten, 7) David mit dem HMIPW des 50'
liath, lebensgrosses liniestiick auf Leinwand, 8) das Urtheil des
PaYiS, ein 5 Fuss hohes Bild auf Holz, 9) die Darstellung des Je-
suslaindes im Tempel, reiche Composition auf Kupfer.
In der k. k. Gallerie zu Wien ist ein kleines Bild auf Stein,
Clärätxiis in der Wäorhiille iclarstcllend, dann eine klegielGrablegnng
an c ne er, unc ein au' beiden Seiten bema tes ic auf Stein,
die Anbetung der Hirten, und der vom Kreuze abgenommene Hei-
land von den Seinen beweint. In der Gallerie Lichtenstein zu
Wien sind drei mythologische Supraports: Venus auf dem Wagen
von Tauben gezogen, Venus mit Mars und Amor, und die drei
Grazien.
In der Pinakothek zu München ist nur ein Bild von Tur-
chi, auf Schieferstein gemalt, die Herodias vorstellcnd, wie sie
vom Nachrichter das Haupt des Johannes empfängt. Eine Metlonna
mit dem Iiinde und dem kleinen Johannes befindet sich in Sehleiss-
heim.
Turchi PÜFlJGäIO starb zu Rom 1648 im ÖÖ- ilahrtgwie Pozzo
an ibt. Nach an eren starb er 1650 im 70. Jaire. Brandolcse
liegs sein Bildniss stechen, welches damals ein H. Vianelli besass.
Daraus wollte Brandolcse abnehmen, dass der Künstler den Bei-
namen Orbetto erhalten habe, weil er 1:111 lllliliell Auge Myops
war. Passeri will aber wissen Turchi ha e a s inabe einem Blin-
den zum Wegweiser gedient; und sei desswegen Orbetto genannt
worden.
Stiche nach Werken TurchPs.
Die meisten Urbilder haben wir oben genannt, und verweisen
daher auf das Verzeicbniss derselben.
LQ Deluge. Die Sündflutlx. Gest. von J. und G-Etlßlillk, llüCll
dem Blldß im Louvre, für das Cabinet du B01, 1681, 13.13 qu- ful-
Dicsclbc Darstellung, radirt von Quevcrdo und vollendet von
Villcry, lal.
Dieselbe Darstellung, gelst. von C. Duflos, qu. fol.