Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

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Troost. 
Troostwijk , 
Johannes 
Wouter 
van. 
Troost heirathete in Düsseldorf die berühmte Malerin Jakobea 
van Nilskeln, imd liess sich nach dem Tode des Churfiirsten in 
Duisberg nieder. Er verweilte auch einige Zeit am Hofe der 
Prinzessin von Sulzbach in Essen, wo er ausser der Fürstin auch 
mehrere andere Standespersunen malte. Auch in Cleve hielt er 
sich auf, dann in Harlem und Amsterdam, wo der Künstler starb. 
R. Williams, A. Blouteling u. a. haben nach ihm gestochen, erste. 
rer das Bild eines Knaben, letzterer das Brustbild eines Lachen- 
den.  
Troost , 
Trost. 
auch 
Troostwnk, Wouter Johannes van, Zeichner und Maler, 
geb. zu Amsterdam 1782, äusserte schon in_ früher Jugend ent- 
schiedene Lust zur Kunst, und daher liessen ihm seine Eltern von 
Anton Andriessen regelmiissigen Unterricht im Zeichnen geben_ 
Jurian Andriessen machte ihn dann mit den Grundsätzen der Wla- 
lerei vertraut, und bald darauf betrat er die Akademie seiner Va- 
terstadt. Die erste Probe, welche er hier nach dem_ Modell ab- 
legte, fiel indessen so dürftig aus, dass seine Mitschüler darüber- 
lachten, Troostwijk ging aber mit unermüdelem Fletsse auf seinem 
VVege fort, und am Ende des Jahres trug er den ersten Preis da- 
von. Er verdankte überhaupt Alles sich selbst, und was er ge- 
leistet, ist das Resultat des genauesten Studiums der Natur und 
der grossen Meister, welche vor ihm lebten. Er war der Bewun_ 
derer Pottefs, du Jardnfs und van de Veldds; diesen Meistern 
und der schönenNatur eiferte er mit ganzer Seele nach. Er malte 
Landschaften mit Vieh, wie Potter, war aber mit seinen Arbeiten 
nie zufrieden, obgleich Kenner dieselben für vollkommen Crliliir- 
ten. Im Jahre 1807 ertheilte ihm die Gesellschaft wFelix Meritist; 
für eine Landschaft mit Vieh die goldene Medaille, aber Troost- 
wijk meinte, er sei noch weit vom wahren Ziele der Kunst eng- 
fernt, und habe seine viel vorziiglicheren Freunde beeinträchtigt, 
Er war überhaupt ein Mann von dem edelsten Charakter, der im 
Stande war, das Höchste zu opfern, was er besass: die Kunst, 
welche sein Himmel war. Als er die Stelle eines Vogtcs des Stadt. 
hauses in Amsterdam erhielt, äusserte er seinen Schmerz über den 
Verlust der schönen Morgen, die ihm der Dienst raube. Jede 
 freie Stunde war aber der Kunst geweiht, und wenn er Wande- 
rungen unternahm, sah man ihn nie ohne Sltizzenbuch. Der Och- 
senmarkt in Amsterdam war eine ergiebige Quelle seines Studiums, 
sowie er auch auf keinem Viehmarkt der Umgegend fehlte. Gooi- 
land, Gel-derland und Drentsehe boten ihm Gegenden zu land- 
schaftlichen Studien. So lebte Troostwijk nur seiner Kunst, und 
er wäre bei längerem Leben sicher einem Potter und A. van de 
Velde gleichgel-tommen. Seine Werke verdienen ausgezeichnete 
Beachtung, und lassen den frühen Tod des Meisters beklageyh 
Die Gemälde sind nicht zahlreich, Zeichnun en finden sich aber 
viele. Sie stellen Ochsen, Kühe und andere Fhiere auf der Weide 
dar. Diese Blätter gehören zu den schönsten Erzeugnissen Je,- 
Zeit des Künstlers. Er starb 1810 in einem Alter von 28 Jahren, 
In demselben Jahre sah man auf der Kunstausstellung zu Amster- 
dain einige preiswürdige Bilder von ihm, und darunter die Stube des 
 Künstlers, wie er selbst mit Malen beschäftiget ist. Dieses Bild 
fand viele Bewunderer, Gleiches Lob erhielt eine Landschaft mit 
Rindern und einem braunem Pferde bei Sonnenaufgang. Eine 
zsveile Landschaft ist mit Schafen, einem stehenden Esel und mit
	        
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