Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

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Troger , 
Simon . 
Trogli , 
Giulio- 
TPOgBP, SIITIOII, Bildschnitzer aus Haidhausen bei München, musste 
als Knabe das Vieh hüten, schnitt aber schon als solcher mit sei- 
nem Sackmesser Figuren aus Holz, welche zerlumpte Bettler, Leyer- 
spieler u. s. w. darstellen. Sein Talent führte ihn ohne alle An- 
leitung so weit, dass er die Aufmerksamkeit des Churliirsten M3- 
Ximiliun III. auf sich zog, und dieser Fürst versah den jungen 
Schnitzer mit den nöthigen Instrumenten, so wie mit besserem Ma- 
teriale. Er kaufte auch Arbeiten von ihm, kleine Elfeubeinfiguren, 
an welchen das Gewand von braunem Holze geschnitzt ist. Bald 
aber lieferte Troger artige Kunstwerke, nachdem ihm der Chur- 
fiirst gute Zeichnungen und Abgüsse nach Antiken hatte zu stel- 
len lassen. Er ferti te jetzt ganze Gruppen in Elfenbein, und 
bekleidete gewöhnlich die Figuren mit braunem Holze. Mehrere 
solcher Gruppen wurden in der Gallerie zu Schleissheim auf Ti- 
sehen aufgestellt, und sie erhielten vielfache Bewunderung. Sie 
stellen den Tod des Abels, das Opfer Abrahaufs, den Triumph 
des Pluto, den Triumphdes Bacehus und zwei Bettlergesellschaf- 
ten dar. Dann fertigte 'I'roger auch schöne Crucifixe, Madounen- 
und Heiligenbilder, welche in den Privatbesitz Übergingen, wie 
verschiedene andere Bildwerke. Zur Zeit des H. v. Murr besass 
Bödecker in Nürnberg einen Triumph des Bacchus mit 1-; Fllss 
hohen Figuren, welcher auf 1000 Dukaten geschätzt wurde. In 
der letzten Zeit seines Lebens erblindete er, schnitzte aber auch 
in diesem Zustande noch kleine Bilder. Um 1769 starb dieser 
Iiünstler. 
TrOgg oder TPOg, Philipp, Knpferstecher von München, be- 
suchte um 1780 die Akademie daselbst, und erhielt dann zur wei- 
teren Ausbildung eine churfiirstliche Pension. Es finden sich 
schöne Zeichnungen von ihm, darunter einige nach Rembrandt, 
Bruuwer und anderen Meistern. Sie sind in Hupferstichmanier 
mit der Feder ausgeführt. Auf diesen Blättern nennt sich der 
Künstler auch P. Trog, auf Stichen Trogg. Sein Todesjahr ist 
uns unbekannt. 
i) Loth avec ses filles. Rembrandt inx. P. Trogg sculp. 175g. 
Copie nach G. F. Schmidt, gr.  
2) Drei Bauern und ein Soldat um den Tisch beim Würfel- 
spiel. Brawer pinx. Trogg sculp. Nach dem Bilde in der 
Pinakothek zu München radirt, qu. 4. 
5) Ein am Tische sitzender Ritter, welcher die am Boden lie 
gendelLeiChe eines jungen Mädchens betrachtet. Radirt, 
u." fo .  
4) gline Fol e von 6 kleinen Landschaften, bezeichnet: P. 
Tro  Sollche Blätter finden wir im Auktionslsataloge des 
Nacilasses des Domprobstes Freiherrn J. v. Stengel, Mün. 
eben 1325, angezeigt. Sie scheinen nach Zeichnungen von 
F. Kobell radirt zu seyn. 
Trßgll oder Troili, Giulio, Maler, genannt il Paradosso, 
wurde 1615 zu Spilamberto geboren, wie er selbst berichtet, so 
dass Quarienti im lrrthum ist, wenn er ihn zu Bologna das Licht 
der Welt erblicken lässt. Er machte in Bonn seine Studien, und 
widmete sich Anfangs der Oelmalerei, die er später unter Cclonna 
und Mltelli mit der Decorationsmalerei vertauschtc, da er für 
seine aus 15 Söhnen bestehende Familie grösseren Erwerb suchen 
 musste. In italienischen Kirchen und Palästen malte er perspek- 
tivische Darstellungen in frcsco, welche sclir hoch gehalten wur-
	        
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