Trisperger,
Georg.
Tristan ,
Luis.
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zu Trnyes übertragen. Zum architektonischen Theile lieferte Gou-
nod die Zeichnungen, und die Bildwerke führte Triqueti aus; Er
stellte den Heiland dar, und die Schutzpatrone der Kirche, die
Apostel Petrus und Paulus. Auch Maria und der Engel Gabriel,
so wie der Täufer Johannes traten in den Bilderlsreis ein. An der
lianzelbrüstuxlg sind die zwölf Apostel dargestellt. Der Slyl des
Werkes ist jener, welcher zu Anhang des 14. Jahrhunderts üblich
war. In der letzteren Zeit beschäftigte sich der Iiünstler mit der
Darstellung von Musaikbiltlern in Marmor, als NVandverziernn-
gen für Kirchen, öffentliche Gebäude und Paläste, welche ins
Grosse gearbeitet werden können. Auf der Ausstellung im Musee
national 18143 sah man Versuche dieser Art: die heil. Jungfrau
mit dem Jesuskinde und Johannes, die Heiinsuchun Mariä, dann
eine Allegorie, den Frieden und das öffentliche Weil vorstellend.
Trisperger, GGOPg, Bildhauer, war um 1617 in Bosenheim {hä-
txg. In dem genannten Jahre stellte a1: beim Handwerk in Mün-
chen Klage, weil ihm Hans Verniger amen Gesellgn Hübgßstalllltaa
hatte.
Trissmo, Giovanm Giurgio, Dichter und Diplomat von Vicenza,
studirte in seiner früheren Zeit die Architektur, und übte sie auch
aus. Er fertige den Plan zu einem schönen Landhause zu Criccola
im Gebiete von Venedig. Andrea Palladio sagte, er habe nach
diesem Werke die ersten Grundsätze der Baukunst erlernt. Tris-
sino war der Schützling des Papstes Leo X., der ihn selbst zu
diplomatischen Sendungen gebrauchte. Ueber ihn als Dichter
verweisen wir auf die italienische Literaturgeschichte. Starb zu
Rom 1550.
Sein Bildniss finden wir in Reusners Elegien. W. de Gut-
wein hat es in Verona gestochen.
TrlStan, LulS, Maler, und einer der Islanptmeister der Castilischen
Schule, wurde 1586 in einem Dorfe bei Toledo geboren, und
stand in dieser Stadt unter Leitung des Dom. Thcomcopuli (el
Greco), welchen aber der talentvolle Schüler bald übertraf. Er
wusste sich die Vorzüge des Meisters anzueignen, und des-
sen Mängel in dem Grade zu vermeiden, dass er schon in Gre.
co's Schule Aufträge zu wichtigen Arbeiten erhielt. Dahin gehört
das Abendmahl des Herrn im Kloster .8. Geronimo, genannt 1a
Sisla, wofür Tristan 200 Dukaten forderte, was den Mönchen zu
hoch schien. Sie liessen desswegen den 'I'heot0copuli rufen, und
baten ihn den Preis zu bestimmen, da der Schüler wohl zu viel
verlangt habe. Kaum hatte der Meister die Forderung gehört, als
er den 'I'ristan mit Stochschlägen bediente, als einen Menschen,
welcher der Kunst Schande mache, und als die frommen Väter
begütigend äusserten, der Junge (muchaeho) wisse nur noch nicht,
was man für ein Gemälde verlangen müsse, rief er: 1a er weiss
es wirklich nicht, und wenn ihr nicht gleich 500 Qllkatßfl bezahlt,
so mag er das Gemälde zusammenrollen und es nur schicken. Die
Patres waren zuletzt froh, dass Tristan sich mit der geringeren
Summe begnügte, und sie versprachen ihm Absolutlun für alle
ähnlichen ehler. In seinem dreissigsten Jahre malte er die he-
rühmten Bilder des Hauptaltares der Pfarrlsirche von Yepps, wel-
che die Geburt Christi, die Anbetungdenliönige, die Geisslung,
die lii-euzi ung, die Auferstehung, u: Hunmelfahrt und mehrere
Heilige in halben Figuren vorstellen. Im Jahre 1619 malte er das
Bildniss des Gardiuals Bernard de Sanduval, Erzbischofs von To-
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