Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

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Triqueti , 
Henry 
leistet hatte, als er fast ausschließlich die Bildhauerei und den 
Erzguss zu pflegen anfing. Unter seinen Gemälden fanden wir Gal- 
lilei vor der Inquisition in Rom, die Ermordung des Herzogs von 
Orleans, des Bruders Carl VL, eine Frau mit dem Iiinde vor der 
Iriirche Almosen spendend, und eine Versammlung von Cardiniilen. 
erwähnt. Das Letztere dieser Bilder malte er 1355, die anderen 
gingen um 1851 aus seinem Atelier hervor. 
Nebenbei beschäftigte sich der Künstler viel mit Zeichnen und 
Modellireii, und das erste Gusswerk ist unsers Wissens von 1851. 
Es stellt den Tod Carl des Iiühnen dar. Dann nahm Triqueti Theil 
an den Holzverzierungen der Thiiren der Pairslaamnicr, welche 
in reinem Geschmaclie ausgeführt sind. In dem Palais Bourbon 
sind seit 1356 zwei Basreliefs in Marmor von ihm, welche das 
schützende Gesetz und die strafende Gerechtigkeit vorstellen. Hier- 
auf unternahm er die Ausführung der. Verzierungen über dem 
Hauptportale der Madeleine, und dann ciselirte er die Bronze- 
thüre dieser Kirche, auf welcher der Künstler die zehn Gebote in 
allegorischen Bildern darstellte, in Styl, Composition und Ausfüh- 
rung höchst gelungene Basreliefs, welche er tßäig vollendete. Diese 
Arbeiten nahmen aber nicht seine ganze Zeit in Anspruch. Er fer- 
tigte auch zierliche Gefässe in Bronze, gewöhnlich im Style der Ile- 
naissance, und von der sorgfältigsten Vollendung. Im Jahre 1856 
brachte er eine "Wasserkanne zur Ausstellung, welche mit Figu- 
ren und Laubwerken-verziert ist. Im folgenden Jahre sah man 
eine Vase von Bronze, an welcher das goldene und das eiserne 
Zeitalter dar estellt ist, in Mitte geschmackvoller Ornamente. Ein 
anmuthiges gasrelief in Marmor von 1858 stellt Petrarca und Laura 
am Brunnen zu Vaucluse dar. 1m fol enden Jahre sah man von 
ihm ein kleines Basrelief in Bronze, ähomas Morus von seiner 
Familie umgeben darstellend, wie er die Worte erläutert: Irae rcgis 
nuiitiae murtis. Im Jahre 1859 fertigte er auch das Piedestal zur 
grosscu Vase der Medici in St. Cloud. Der Körper _wurde dann 
in Bronze gegossen, und an den Seiten brachte er vier Basreliefs 
von Biscuit an, die mit Bronzeiiguren auf blauem Grunde einge- 
fasst sind. Hierauf fertigte er für den Herzog von Orleans eine 
ausgezeichnet schöne Vase. Die Henkel derselben bilden zwei 
geflügelte Genien und die Seiten sind mit Reliefs geziert. Dante 
und Virgil. und Petrarczfs Triumph der Keuschheit sieht man 
in denselben dargestellt. Dieses Praclitgefäss ruht auf einem drei- 
ecki en Marmorsatz mit Statuetten in Nischen, über welchen 
die Eiisten der italienischen Dichierfiirsten erscheinen. Im Jahre 
184i fertigte 'I'riqueti ein Modell zum Grabmale Napoleons, wel- 
ches aher den Preis nicht gewann. Auf einem _mit Basreliefs 
gezierten Picdestal, welche die Siege der franzosischen Armeen 
werherrlichen, erhebt sich ein Socke , auf welchem der sterbende 
Kaiser dargestellt ist, in der einen I-Iand_ den Code civil, in 
der anderen den Degen haltend. Ein zierliches Werk von 1842 
besteht in einem Basrelief von Marmor, welches Psyche vorstellt, 
wie sie den schlafenden Amor betrachtet. Die Formen sind von 
ausgezeichneter Schönheit und von liebevoller Durchbildung. Das 
Bild erscheint in einem Bronzerahmen mit schönen Verzierungen. 
Im Jahre 1345 führte der Künstler nach Zeichnungen des Malers 
Ary Scheffer das Grabmal des Herzogs von Orleans aus. _Von ihm 
ist die Statue des Hgpzggs gemeisselt. Auch die Basreliefs an den 
Wänden des Monuments sind von seiner Hand, der betende En- 
gel aber ist ein_ Werk der Prinzessin Marie, der Schwester des 
Verewigten. Im Jahre 1845 wurde ihm und dem Afßhilelilßn L- 
U. Gounod die Ausführung der neuen Kanzel in der Caihedrale
	        
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