TriPPel '
Alexander.
eines grossen allegorischen Basreliefs auf den Teschner Frieden
an die Höfe von Wien und Berlin, um eine Anstellung oder eine
Pension zu erzielen; allein er fand seine I-loilinixng getiitischt, und
musste daher wieder zu kleinen Brodarbeiten seine Zuflucht neh-
men. Darunter ist eine Statuete des Milon, welcher den Baum-
Stamm spalten will, wovon Salomon Gessner einen Gypszibguss er-
hielt. Eine Gruppe mit Mars und Venus, und eine solche der
Agrippixia mit zwei Iiindern verkaufte er an S. Landolt. Die le-
bensgrosse Vestalin in Marmor erwarb der Hof in Dresden. An-
dere Werke, welche bis 1786 vollendet wurden, sind: Hebe
mit der Nehtarschale, Ganymed, Venus und Amor, der Faun mit
dem Schlauche, Apollo mit der Lyra, Pallas und Mars, Pius Yl.
segncnd, und die Büste der Dlle. Schlözer. Hierauf arbeitete
Trippel ein Modell zum Denlimale Josephs 11., welches mehrere
allegorisehe Figuren enthalten sollte, aber im Entwurfe blieb. Das
erste grosse Werk, welches er in Marmor ausfuhrte, war das
Denkmal des Grafen Tzernichew, welches ihn allgemein bekannt
und berühmt machte, obgleich die Symbolik desselben unlslar und
heidnisch ist. Die sonderbaren allegorischen Gestalten der Ilegio.
rung oder Traurigkeit, wie er sie dachte, bevveinen am Sarge den
Helden. Auf dem Basrelief entführt Saturn den Grafen, die Stadt
Moskau, deren Gouverneur er war, will ihn zurückhalten, div
Abundantizi, die Justitia und die Constantia folgen nach, lYIvr-
kur und Charon harren am Lethe. Dieses Werk wurde allgemein
bewundert, und znan erkliirte den Künstler als den ersten dei-
damals in Rom lebenden Bildhauer.
Im Jahre 1787 überschickte ihm die Akademie in Berlin da;
Ehrendiploin, da er ein iigilrenreiches Modell zum Denltmale
Friedrich II. eingesandt hatte. Er gab sich auch der Hoifnung hin,
dass" ihn die preussischen Minister v. Heinitz und von Hßrlzberg
an Tassacrfs Stelle nach Berlin bringen werden, allein der alle
Schadow trug den Sieg davon. Trippel blieb in Rom und mode].
lirte da H89 die Büsten von Göthe und Herder, die damals in
Rom waren. Diese Büsten führte der Künstler in Marmor aus,
Hierauf erhielt er von Zürich aus den Auftrag, das Nlonumexit
des Dichter Gessncr zu fertigen. Er wollte ihn Anfan s als Staats-
mann darstellen, wie er von Lictoren umgeben am Aitare des Va-
terlandes opfert, und konnte nur mit Mühe belehrt werden, dass
es nicht dem Rathsherrn sondern dem Dichter gelte. Man for-
derte ihn auf, den Gegenstand aus Gessnei-"s Werken selbst zu wäh-
len, und so verfiel er auf die Idylle Daphnis und Mycon, die
eigentlich eine Satyre gegen alle marmorne Denkmäler enthält.
Man fand indessen die Ausführung des Werkes vortrefflich, und
bedauerte nur, dass dieses Denkmal so lange im Freien der Wit-
terung ausgesetzt blieb. Ueberdiess fertigte er in seiner letzteren
Zeit auch mehrere Büsten. Im Jahre 1795 wurde er zu Rom an
der Pyramide des Cestius begraben.
Trippel hatte durch Hunger und Armuth eine Bahn gebro-
eben, auf welcher er als einer der VViederhersteller des besseren
Qeschmackes in der Sculptur betrachtet wurde. Er hatte die Kunst
1m Ernsä-vgelicbt, und nach dem Höchsten getrachtet. In seinen
büßten erken ist daher eine glückliche Nachahmung der Antike
Sichtbar, und dabei eine Vollendung der Arbeit, welche muster-
haftgenßnntwerden kann. Bei gediegenen Kenntnissen in der Ana-
tomie und der menschlichen Proportion gelangen ihm Figuren
von kräftig ausgesprochenem Charakter und würdiger Handlung
am bessteil. Doch ist die Zahl der naiven jugendlichen Gestalten