Taillasson Q
Jean
Joseph.
gewaltige David allen Ruhm behauptete, und viele gute Künstler
in Schatten stellte.
Au die oben genannten Bilder reiht sich das Gemälde, wel-
ches den Virgil vorstellt, wie er dem Augustus aus der Aencidc
die Stelle vom Tode des Drlareellus verliest, ein vcrstiindig geord-
netes Bild. Besonderen Beifall erwarb ihm eine Scene aus dem
fünften Alite von Corncillc's Ilodogune, wo Olympias der Wuth
der zum Morde bestellten Soldaten gegenüber erscheint. Von die-
sem WVerlte spricht auch Ducis in der Epistel an Vien und setzt es
hoch an. In den Hüpfen herrscht Leben und Ausdruck, nur er-
scheinen die Mörder der Bühne entnommen. Von edler und ein-
lacher Conxposition ist (lagegen sein Bild von Hero und Lcander,
in lebensgrosseil Figuren. Hierauf malte er die Berenice, wie sie
dem Ptolomiius Vorwürfe macht, dass er spiele, während die Rich-
ter das Todesurtheil sprechen, eine reiche und angeblich vortrell-
liche Composition mit Figuren in einer Höhe von zFuss. Landon
preisst dieses Bild in den Nouvellcs des arts II. H. vor allen die-
ses lYIeisters, und rühmt auch die moralische Tendenz, Welche
fast in allen Werhcxi desselben vorherrsehe. Alle diese WVerke
gibt Landen in seinen Annalen im Umrisse, so wie den Timoleon
zu Sjfraeus, den Herhules, wie er dem Admet die Aleeste aus der
Unterwelt zurüclibringt 1805, ein Bild in lebensgrosseix Figuren,
dann das Gemälde mit Rhadamist und Zenohia, die letzte Scene
von Crebillon's Tragödie 1800, und die Psyche in Trauer über
die dieulosigl-teit des Amor, lebensgrosse Gestalten. Dann malte
dieser Künstler auch den Tod des Seneca, Audromaehe am (tirabe
des Hector, Eponina und Sabinus 1805, SaPPhcfs Sturz vom Leu-
cadischen Felsen und den rasenden Hercules. Diese beiden letzten
Bilder erwarb die Gesellschaft der Iiunstfreunde, und man zählte
sie zu den Irlauptwerheix Taillassoifs. Die Besitzer der Werke
dieses Meisters SlIlCl uns unbekannt. Einige erwarb der Fürst von
Ncufchatel, welchen TillllälSStlll früher in der Zeichenlsunstunter-
richtet hatte. Dieser Fürst fand mehrere Arbeiten im Atelier des
Meisters vor, und haufte deren nach und nach zu höheren Sum-
men, als der Künstler gefordert hatte. Dadurch floss ihm auf
schonende Weise eine Unterstützung zu. Eines derletzteren Werke
stellt den Tod der Dido vor. Einige andere Bilder waren noch
beim Tode des Meisters vorhanden , die vielleicht unbeachtet zu-
rückgestellt sind, so wie es vielen Malwerlten aus jener Periode
erging, besonders solchen von Künstlern zweiten Ranges, wozu
man den Taillasson gezählt zu haben scheint. Er war aber einer
der edelsten, und von streng wissenschaftlicher Bildung._ Fur_ viele
Leiden und Entbehrungen entschädigte ihn die Kunst, Cllß VVissen_
sehaft und Freundschaft. Er war Mitglied mehrerer gelehrten Ge-
sellschaften. Auch hinterliess er eine Sammlung von Gedichten, da-
runter eines unter dem Titel: Le Danger des reglos des arts, und
eine Elegie an die Nacht. Im Moniteur und im Journal des arts
erschienen mehrere interessante Abhandlungen über ältere Meister
und ihre Verdienste, die dann vollständig in folgendem Werke
erschienen: Observations sur quelques grantls pcintres, dans les-
quelles on cherche in fixer les characteres distinctds de leur talent.
Avee un precis de leur vie. Par Taillasson. Paris 1307, 8. Im
Jahre 1809 starb der Künstler.
Demarteau stach nach ihm eine grosse Büste der heil. The-
resia mit erhobenen Händen, und mit aufgeriehtetem Blick. Dieses
schöne Blatt ist in Iireidemanier "ausgeführt, roLh und sclnvarz
gedruckt, gr. roy. fol. Willemin stach das Brustbild eines Ge-