Tagbret.
Tagliacarne ,
Pier
Maria
85
beide mehrere Jahre arbeiteten. Sie zierten das Gewölbe des Bat-
tisteriums mit verschiedenen biblischen Darstellungen , die in ein-
zelnen Feldern erscheinen, und nach griechischer VVeise ausge-
führt sind. Von Tafi ist die sieben Ellen hohe Figur des Heilan-
des, eine starre byzantinische Gestalt. Bei dßgineourt, Peint.
p. 18. Nr. 12 ist sie abgebildet. Die Bilder genannter liirche sind
indessen nicht alle von Apollonius und Tafi; sie begannen nur
diesen Cyclus. J. da 'I'urrita, T. Gaddi, A. Baldovinetti D. Ghir-
landajo n. a. haben ebenfalls Theil an diesen Bildern. Der Pa-
ter Richa zählt in seiner Beschreibung des Battisterio di S. Gio-
vanni die Bilder auf, und nennt eine Reihe von Iiiinstlern, die
in der Iiirche gearbeitet hatten. Ignatz Hugfortl entdeckte auch
ein Gemälde, welches er für Arbeit in Teinpera und für TafPs
VVerls hielt. Später lxam es in den Besitz des Malers Lamb. Gori,
und dann in die Abtei Vallomhrosa. Dieses angebliche, Tempera-
bild wurde von lWI. Carboixi fiir Lastri's Etruria pittrice Nr. IV.
gestochen. Biepenhausen machte es im Umrisse bekannt Nr. 10
seines VVerlies.
A. Tafi starb 1294 im 81. Jahre, wie Vasari, deutsche Aus-
gabe von Schorn I. 106, versichert. Er meint, Andrea und seine
Consorten hätten es für ein grosses Gliick zu achten, dass sie zu
einer Zeit lebten, in welcher die allerschlechtesten Werke der
Iiunst nicht allein sehr hoch geachtet, sondern auch mit ausser-
ordentlicher Freigebighcit belohnt wurden. Erst der um 27 Jahre
jüngere Ciinabue suchte in die linust Leben einzuführen.
Vasari nennt auch einen Antonio d'An drea Tafi, wel-
cher ein Sohn oder Bruder unseres Künstlers und ein ziemlich
guter Maler war, von welchem aber schon Vasari kein Werk
mehr sah. Die Angabe im Almanach aus Boni 1811 ist daher
ohne sicheren Grund, wenn es hcisst, dass sich in den Kirchen
"und Iiliistern von Florenz noch verschiedene Arbeiten finden sol-
len. Der lustige Maler Budahnaco war ein Schüler von Andrea.
Vasari gibt das Bildniss des letzteren, und nach ihm Bottari.
Tagbret, s. Tagpret.
Taglang. Johann Helllflßll, Medailleur, war vermuthlich der
Sohn des Jakob Taglang von Augsburg, welcher 1591 Münz-
meister des Herzogs von Pfalz -Zweibriiclsen wurde, und noch
1611 in dessen Diensten stand. Heinrich wurde 1621 als Münz-
lneister desselben Hofes bestellt, und war fortan mit kurzer
Unterbrechung mehrere Jahre als solcher thiitig. Auf seinen Ge-
prägen stehen die Buchstaben H. T. oder ein Monogramln. In
Exter's Pfälzischen Münzen II. 57. 66. sind solche erveahnt.
Tälgllaßarnß, 61300910, Edelsteinsehileitlei- von Genua, arbeitete
mehrere Jahre in Rum, während des Puntificates Innocenz VIII.,
Sixtus IV., Alexander V1), Julius 11., und noch unter Leo X.,
so dass seine Blüthezeit bis um 1510 auszudehnen ist. Er schnitt
viele Portraite und Figuren in Edelsteine, in Metall, in Holz
und Elfenbein, und doch soll man kein sicheres Werk von ihm
kennen. Arbeiten dieser Art sind in vielen italienischen Samm-
lungen, wo vielleicht diejenigen des Tagliacarne einen beriihmteren
Namen trilgeil. Ccunillu Leonardo da Pesaro rühmt ihn in seinem
vSpecululn Lapiduixitc, und auch Soprani erwähnt seiner mit Lob.
. l x
Taghaearne, P10? Maria (161, Bildhauer von Pescia, ein Zeit-
genosse des Pabstes Leo X., wirdjn A. Z0bi's Notizie storiche