Taboutins ,
Wilhelm.
T acca,
Pietro.
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Tabßutlnss Wilhelm, Formschncider, arbeitete in der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts in Frankreich. Man schreibt ihm
ein Bilclniss des Dichters J. Ant. Baif zu. Vielleicht gehört ihm
gindTheil der Holzschnitte zu, welche sich mit T. bezeichnet
n en.
T393, AUtQUlO, Glasmaler, drei Künstler dieses Namens, waren
zu Bntalha in Portugal thütig. Von ihnen rühren gemalte Fen-
ster des Domes her. Graf Iiaczynslii (Les arts en Portugal. Paris
18.16 p. 227) fand den älteren A. Taca in Ducumenten von 1552,
55, 30 und 53 erwähnt, und 1543 war er bereits toclt. Sein
gleichnamiger Suhn kommt von 1560-15g6 vor, und starb im letz-
ten Jahre. Er "hatte den Titel eines königlichen Glasmalers, und
eines Meisters der liirchenfenster. Im letzteren Amte folgte ihm
ein anderer Ant. 'l'aca, vielleicht sein Sohn, der in einer Urkunde
von 1603 erscheint.
Tacca,
und
Francisco, Maler, arbeitete für die Cathedrale
erscheint da in eineln Ducumente von 1560.
in Batalha,
T808; P0130, Bildschnitzer, arbeitete für dieselbe Kirche, wie der obige
Iiiinstler. Er erscheint in Ducumenten von 1549 und 61. Graf
Raczynslsi, Les arts en Portugal p. 22g.
T3663, PIBCPO, Bildhauer von Carrara, war der Sohn eines rei-
chen und in den Wissenschaften erfahrnen Mannes, welcher ihn
ebenfalls zu den Studien bestimmte; allein Tacca fand sich mit
aller Gewalt zur Kunst gezogen, so dass der Vater zuletzt seiner
Neigung nachgab, und ihn mit Empfehlung des Prinzen Alderano
Cibo von Massa und Carrara zu Giu. da Bologna nach Florenz
schickte. Der gebildete und lernbegierige Jüngling fand bald das
vollste Zutrauen des Meisters, und als Francavilla als Bildhauer
an den Hof Heinrich IV. von Frankreich berufen ward, nahm
Tacca die erste Stelle der Schule ein. Er hatte grossen Antheil
an der von Gio. da Bologna gefertigten Beiterstatue FerdinamPs I.
von Medici, welche von 1605 1005 in Erz gegossen und dann
nach dem Tode des Meisters von Tacca auf der Piazza della Nun-
ziata aufgestellt wurde. Das Erz ist von türkischen Canoncn, wel-
che die Ptitter des heil. Stephan erbeuteten. Die Inschrift am
Bauche besagt, das Metall sei dem wilden Thracier abgenommen.
Er folgte dem G. da Bologna in der Stelle eines grossherzog-
liehen Hofbildhauers, und wurde in dieser Eigenschaft von Co-
simo II., Ferdinando II. und der Grossherzogin Cristana, der Mut-
ter C0simo's, mit bedeutenden Aufträgen beehrt. Vorerst vollendete
er die von Gio. da Bologna hinterlassenexx Werke. Dahin gehört
das Pferd, welches die Statue Heinrich IV. von Frankreich tragen
sollte. G. da Bologna begann die Arbeit im Jahre 1608, Vollendete
aber nicht einmal das Modell zum Gusse , da er noch in demsel-
ben Jahre starb. Jetzt ging Tacca ans Werk, und 1613 wurde
in Paris Pferd und Reiter in Erz gegossen. Diese Beiterstatue
wurde auf dem Pont-neuf aufgestellt, ging aber 1792 zu Grunde.
Schon 1612 drohte dem Modelle Gefahr, indem das Schiff mit dein-
selben bei Havre auf einer Sandbank scheiterte, und die Iiiste nur
mit Noth wieder aufgetischt wurde. Hierauf vollendete Tacca die
von Gio. da Bologna begonnene Reiterstatue Philiprfs III. von Spa-
nien, wobei ein Gemälde von Pontoja zu Grunde lag. Diese:
Werk wurde 1616 im Palaste del Campo bei Madrid aufgestellt.