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Taborda .
Josä
da
Cunha.
Taborsky ,
J oh.
Künstler nothwendig waren, um sein Glück zu machen. Ein gros-
aes Gemälde, welches den Ruf des Cincimlntus zur Dictatur zum
Gegenstande hat, machte ihn auch in llom vortheilhaft bekannt.
Beim Einzuge der Franzosen in Rom kehrte er nach Portugal zu-
rück, und trat in Lissabon als ausübender Künstler auf. Im Jahre
17gg wurde er Professor der neu errichteten Schule der Malerei,
der Academia do Nu, an welcher er mehrere Schüler heranbildete,
worunter Lconor Pilar Perpigna, und seine Schwester Susana Mar-
garida, Timodeo Verdier jun., Norberto Josö Bibeiro, Maximo
Paulino de Reis, Antonio Jose Santos u. a. genannt werden müs-
sen. Im Jahre 1805 wurde Taborda auch Maler des Iiönigs, als
welcher er für die k. Paläste, so wie für öffentliche Gebäude Werke
auslührte. Sie bestehen in Bildnissen und in historischen Darstel-
lungen. Mit Foschini verzierte er den Plafond des Schlafzimmers
im Palast d'Aujuda, WO Figuren und Arabesken wechseln. Im
Saale do Stado daselbst, ist die Darstellung der Proclamation des
Königs Johann IV. sein VVerk, ein in Composition, Durchbildung
und Gesammtwirkung gelungenes Werk, eines der bessten des
Meisters. Im Saaale der Cortes ist die Decke von ihm gemalt, wo
man zwar gutgeordnete Gruppen und Figuren, aber Nachlässigkeit
der Zeichnung bemerkt. Die harmonische Färbung entschädlget
dafür nicht vollkommen. Taborda ist mit unseren Landsleuten
Wcitsch und Fritsch zu vergleichen, und steht nach Graf Raczynski
(Los arts en Portugal, Paris 13.16) wohl noch über ihnen. Er
nennt von ihm auch folgendes Werk: Begras da arte da pintura.
(Uebersetzung des Werkes von M. A. Brunetti) Lisboa 1815.
In Handschrift hinterliess er: Noticia de todos os pintores que
com proteccäo regia foram estudar em Ronm no {imo do seculo
XVIIl. In dem ersteren dieser VVerke gibt er auch Nachrichten
über ältere portugiesische Künstler und alte Malwerke. Die Quel-
len, aus welchen er dabei schöpfte, gibt Graf Racz "nski in einem
neueren Werke (Dict. hist. artistique du Portugal. llaris 1847) an,
und bemerkt, dass Taborda für die ältere Periode der Iiunst in
Portugal, wo die Iiiinste in diesem Lande blühten, viel mehr ge-
leistet hat, als Cyrillo Volkmar Machado in seinem Colleecäo de
melnorias relativas asevidas dos pintores etc. Lisbua 1825. Beson-
ders reich sind darin die Nachrichten über die spätere Zeit des
Verfalls der Kunst. Auch unserm Taborda widmet er einen Ab-
schnitt, p. 146 14a.
Taborsky, Johann, Maler und Mechaniker von Iilukotshä Horn
(Pinlpernusberg) in Böhmen, hatte als Künstler Ruf. Im Jahre
1505 schrieb er ein grosses mit Noten und Gemälden verziertes
böhmisches Gesangbuch für die Stadtkirche in Laun, wo e; sich
aber nicht mehr befindet. Im Jahre 1800 war dieses Buch im Be-
sitze des Laluner Bürgers Franz Drtina, bei welchem es Dlabaez
sah. Dieser Schriftsteller bemerkt in seinem Iiünstlerlexicon für
Böhmen etc., dass von Taborshy auch die schönen Gesangbücher
in der Tcplitzer- und Böhmischbrocier-Iiirche herrühren. Er scheint
einen Verlag solcher Bücher gehabt zu haben, für welchen auch
andere Schreiber beschinüiget wurden.
4 Dann ist von ihm das astronomische Uhrwerk auf dem Rath-
hausthurm der Altstadt Prag. Er hinterließ eine Beschreibung (les-
selben. In Rieggerß Statistik von Böhmen ist eine andere Be-
schreibung von Ant. Strnads. Juh. Bercn hat das Bildniss dieses
Mannes gestochen, mit der Aufschrift: Jan Tahorsliy Knihpisarz
Zpravveze Orloge prazskeho; vveku tweyo Leta LXX. I. T.