Syropensa.
5ysang'
73
Während die Sage den alten Jörg Syrlin im Elend sterben
lässt, su sollen die Mönche von Blaubeuern den jüngeren nach
Vollendung der Chorstiihle und ihres Altares geblendet haben,
damit er kein ähnliches Meisterwerk mehr zusammenbringe; allein
diese Legende fällt zur Ehre des Convents in Nichts zusammen,
wenn man weiss, dass Siirlin jun. noch 1517 in Hiittenrcclmun-
gen vorkommt. Der Altar von Blaubeuern ist von M96, Sürlifl
hatte aber später norh mehrere Werke geliefert, welche seine un-
geschwiichte Thätiglneit verbürgen, selbst dann noch, wenn der
Jörg Siirlin von 1517 ein jüngerer Meister wäre. Der Legenden
von Hass und Verfolgung edler Meister sind viele, doch beruhen
wvahrscheinlich nur wenige auf Wahrheit.
SyTOPCUSa, ein Geistlicher, war nach der Angabe im Compendlum
lÜSt- V01! Üüdfßfllls, PüPiS 1657, Hufännler des Kaisers Athannsius,
filr welchen er Bilder ausführen musste, deren Inhalt seinem Stande
Unehre machte. Er zog sich desswcgen den Hasu des Volkes zu.
SySaUg, Jßhann ChPlStOPh, Iiixpferstechcr, geb. 1705, war der
Sohn des Andreas Sysang. eines geschickten Iiunstdrechslers in
l,cipzig, der auch in Metall und Elfenbein schöne Arbeiten lie-
ferte, und 1751 im 82. Jahre starb. Der Sohn erlernte bei Berni-
geroth die IInpferstecherlaunst, arbeitete um 1720 in Halle, von
1724- 51 in Dresden, und den Rest seiner Jahre in Leipzig, wo
er 1754 starb. Es finden sich an die [IOO Bildnisse von ihm, theils
schlechte, thcils mittelnlässige Arbeit, die gewöhnlich als 'I'itellm-
Räeii benutzt wurden. Viele sind ohne Namen des Zeichners und
a ers.
Zu seinen Ilauptbliittern gehören folgende:
1)_,Don Carlos Infant von Spanien, 8.
2) Franz Josias, Herzog von Sachsen-Coburg, 8.
3) lYIoi-itz Adolph, Herzog von Sachsen, Bischof zu Leitmeritz, 3.
4) Anna von Oranien, 8.
5) Le Prince Sangusco, Grande -Marechal de Lithavie, 8.
6) Maurice Comte de Saxe, 8.
7) Andreas Ileinrich Cardinal Fleury, kl. fol.
3) Andreas Zaluslsy, Episc. et Cancell. supr. Pol. 8.
g) Johann Dreier. Holfxnann, dänischer Rath.
10) Cläriäician Burkart Graf von Münuich, russischer Feldmar-
sc 1a , 8,
11) J. L. Gleditsch, Buchhändler, nach B. Mengs, 3.
12) Die Blätter zu Schönaiclfs Hermann, 8.
SySElIlg, Iiupferstecher, arbeitete von 1720 38 in Prag, und ist
mit dem Obigen kaum Eine Person. Dlabacz verzeichnet mehrere
Heiligenbilder von ihm." Er verdient den Vorzug vor Joh. Chr.
Sysang.
1) Graf Anton von Spork, im 69. Jahre seines Alters, 8.
2) Petrus Canisius, Soc. Jesu Theologus, Collegii Societntis
Pragae ad S. Clementem lapis ümdamentalis. Sysang 5c.
Pragae,
5) Die Statue des heil. Johann von Nepomuk im Wnnschwi-
tzischen Hause zu Prag, bezeichnet: Synops so. Pragae,
Anno 1751, fol.
4) Der heil. Johannes von Nepomtlk. Sysaxig sc. Pragne 1720,13.
5) Die Matlunna, für das Werk eines Minoriten: Pozehnana
nezy zenemi Panna. Prag 173g , 4.