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Toepfer ,
B u dol ph.
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iihte wahrscheinlich in Bern seine Kunst, und ist von dem Genfer
Vnlenlin 'l'öpl'er zu unterscheiden. In Bern liess sich auch F.
hrlasscit nieder, der Freund unsers Künstlers, dessen Portraite und
üenrebilder er mit schönen landschaftlichen Partien zierte. Fast
möchten wir glauben, er sei jener Oheim des liudolph Töpfer,
dessen er in seinem Werke erwviihnt.
Toepfer, J. JE, Malerin, war um 1820 in Amsterdam thätig.
Sie malte Landschaften, deren man auf den dortigen liunstaus-
slellungen sah. Die Buchstaben Jr. bedeuten wohl JulTer, d. h.
Fräulein? Dann nennt B. llcigel von J. A. Töpfer folgendes ra-
dirte Blatt in H. van de Samle- Hackhuizeifs Manier.
Landschaft, links auf einem Hügel alte Gebäude, qu. 3.
1 '
rj uhlafßf, Valentm. Zeichner und Maler, geb. zu Genf 1774, war
der Sohn eines deutschen Schneiders, und üusserte schon in frii-
her Jugend entschiedene Anlage zur Kunst, so wie eine besondere
Lebhaftigkeit des Geistes, welcher sich nicht an die Nadel zu ge-
wöhnen schien. Töpfer durfte desswegen die Kunstschule in Genf
hcsuchen, und hinlänglich vorbereitet, machte er dann in Paris
seine weiteren Studien. Nach seiner Rückkehr galt er bald als der
ausgezeichnetste Maler in Genf, und er ist überhaupt der erste
Landschaften der auf schweizerischem Buden die Kunstwelt wahr-
haft bereichert hat. Wir haben von ihm eine Menge kleiner und
geistrcicher Bilder, sowohl Landschaften als Volksscenen, aus wel-
chen ächter Witz und theilweise eine merkwürdige Ironie leuch-
tet. Seine Landschaften zeugen vun reichem Namrstndium, und
geben auch hierin den komischen und satyrischen Dichter zu er-
kennen. Ueherdiess finden sich auch herrliche Landschaftszeich-
nungen von ihm, die vielfach im Ausland, besonders in England
verbreitet sind.
Toepfer ist unsers Wissens noch am Leben. Wenigstens war
dieser Senior der Genfer Künstler noch 1844 in voller Thätigkeit,
unerschöpflich an Witz und Laune.
TOCPfOP, Blldülph, Zeichner und Schriftsteller von Genf, der
Sohn des obigen Künstlers, widmete sich unter Leitung des Va-
ters der Kunst, da diese eine unwiderstehbare Gewalt über ihn
iihte. In seiner Jugend betrieb er auch die Malerei, wurde aber
durch ein Augenilbel von derselben abgezogen, und musste als
Sehulmann für seine Zukunft sorgen. Jetzt bediente er sich nur
mehr des Stiftes, aber seine Skizzen, besonders die Carrikaturen,
gehören zu dem Launischsten, was die neuere Kunst hervorge-
bracht hat. R. Tüpfefs Iiunstgeist ist mit jenem des Vaters ver-
wandt. Die Genrezeichnungen, womit er seine kleinen humori-
stischen Reisebeschreibnngen illustrirte, sind nach der Angabe im
Bunstblatt 1814 Nr. 48. voller Wahrheit, Witz, Laune und Sa-
tyre, aber mit weiterem Gesichtslireise, als jene seines Vaters.
Diese originellen Zeichnungen wurden eifrig in Paris nachgemacht
und als französische herausgegeben. Ueberdiess ist Töpfer ein ge-
miilhvoller Novellist, ein Schriftsteller voll Humor, und ein treff-
licher Kunstkritiker. Er starb 1846 im 47. Jahre. Nach sei-
nem Tode erschien folgendes VVerk von ihm: Die Bibliothek
meines Olleimes. Eine Genfer Novelle. Von Rudolph Töpfer.
Vollständige deutsche Ausgabe mit 157 Bildern von der Hand des
Verfassers (Holzschnitte nach seinen Zeicliuungcnl. Leipzig 13:37,
8. Ein anderes Werk diese: Künstlers erschien m Paris: Nouvelles