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Tischbein ,
Johann
Heinrich
3.] G. Müller, liupfcrstecher. Büste, gest. von E. Morace,
gr. o .
Das Bildniss des Dichters Ilerder, punktirt von C. Pfeiffcr, fol.
C. VVesterinayer hat dieses Bildniss ebenfalls punlitirt, 8.
Jenes des Dichters Wieland, von demselben, fol.
Rudolpli Joh. Becker, gest. von Schlotterheck, gr. fol.
Ilofrath Biittiger, punlttirt von C. VVcsterinayer, k. '
Das ßildniss der Elisabeth, zu Schil1cr's Don Carlos von II.
Svllmid 1802 gestochen, 8.
Eine weibliche Figur bei einer belsränzten Urne: Lohn der
Tugend, gest. von J. F. Leybold, fnl.
La tendre mere. 'l'isehbein's erste Frau mit ihrem Sohne.
Gest. von J. G. von Müller, fol.
La petite Boudeuse, gest. von J. J. Huber (sous la rlirection
de Wille), fol.
Tribut de la reconnaissance, schöne Frau mit dem Bildnisse
des Prinzen von Waldecli, gest. von I. F. Lcybold, gr. fol.
Die Hinrichtung der schönen Cenci. Dieses Blatt wird im
VVinklerschen Cataloge erwähnt (sujct peint par le Guide. Tisch-
bein ginx. Jacob Magot sc. 1791.) Punktirt, gr. 4.
Tlschbeln: Johann Helnnßh 1-, Maler, der ältere Künstler die-
ses Namens, und der fünfte Sohn des Bäckers von Hayna, wurde
1722 daselbst geboren. Er sollte das Schlosserhandwerk erlernen,
allein seine Liebe zur Kunst war so überwiegend, dass ihn der
ältere Bruder, Joh. Valentin, dem Handwerke entzog. Jetzt trat er
beim Tapetemnaler Zimmermann zu Gasse] in die Lehre, genoss aber
nebenbei auch den Unterricht des Hofmalers Freese, und machte in
lsurzer Zeit solche Fortschritte, dass ihn 1745 der Graf von Stadion
nach Paris schickte, wo er bis 1748 unter Leitung des Malers C.
A. Vanloo stand. Nach Ablauf dieser Zeit begab sich der Künstler
nach Venedig, um unter Piazetta sich weiter auszubilden. Er lebte
acht Monate im Hause desselben, und benutzte nach zwei Jahren,
welche er in Rom der Kunst weihte, neuerdings den Unterrichl
desselben; allein Pinzzetta hatte doch nur geringen Einfluss auf
ihn, indem er in der Nlanier der Coypcl und Vanloo's arbeitete.
Das Urtheil über diesen Meister ist indessen verschieden, indem
ihn die Zeitgenossen mit Lob erhoben, spätere, besonders neuere
Critiker, einen schärferen Maafsstab an seine Leistungen leg-
ten, ohne jedoch seine Verdienste zu verkennen, da -r un-
streitig der erste Maler von Belang ist, dem wir auf hessischexn
Boden begegnen. Engelschall gab eine Denkschrift auf diesen
Künstler heraus,a) und auch in den betreffenden Jahrgängen
der Miscellcu von Meusel finden wir den liiinstler gewürdiget.
Engelschall behauptet, die Ausartung seines Zeitalters hahe ihn
nicht mit fnrtgerissen, und Tischbeiifs VVerke tragen das Gepräge
eines bestimmten, männlichen Geschmackes. Er sei einer der Ed-
len, die dem Verfalle der Kunst geräuschlos entgegengearbeitet
hätten. Er habe seine liunst nicht leicht zur hlossen Nachah-
mung herabgewürdiget, und selbst in seinen Bildnissen blicke
fast immer etwas Dichterisches durch, wenn nicht in den Attri-
buten, doch in der Wahl und Festhaltung des glücklichen Au-
genblickes. Er würde in seinem Leben bekannter geworden seyn,
Tischbein als
12.97: 8-
J. H,
berg
(largestellf;
und liiixlstler
Mensch
Nürn-