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Tischbeiu ,
Julux.
Ant.
lischbein ,
All?
beiten in Holz, Elfenbein und Messing. Starb 1757 als Universi-
täts-Mechanikus in Marburg.
TISOlIbGIII, Johann AINLOII; Maler, der vierte Sohn des Stamm-
vaters dieser Familie, des Bäckers Joh. Heinrich 'l'ischbein, wurde
1720 zu Hayna geboren, und sollte sieh den gelehrten Studien
widmen. Er brachte es indessen nur zum Schreiber, aber ohne
die nöthige Geduld zu besitzen. und somit zog er es vor, Tapeten
zu malen. 'l'ischbein hatte 'l.'alent zur Kunst, gelangte aber in
Folge seiner FGgCllOSBII Phantasie nicht zur vollkommenen Durch-
hildung- Er snli Italien und Frankreich, und machte zahlreiche
Studien nach classischen Vorbildern, so dass mehrere seiner Werke
sich vor anderen seiner Zeitgenossen auszeichnen; allein die Mehr-
zahl ist nur skizzenhaft behandelt, du sein ideensclnvangerer Geist
sich nicht in eine regelnlässige Ausführung fügte. Es iiilclen sich
viele Zeichnungen und geistreiche Skizzen von seiner Hand, in
denen es immer auf lillielat abgesehen ist, weniger auf Regelmäs-
sigkeit und Correktheit. Seine Zeichnungen sind wenig vollendet,
meistens in Hclldunkel behandelt. Er bediente sich gewöhnlich
der Feder zum Entwurfe, und arbeitete dann mit Bister, Tusch
und mit Wasscrlarben aus. In Italien, wo er sich mit seinem
Bruder Joh. Heinrich sen. befand, zeichnete er sehr viele antike
Denkmäler und andere Ansichten, deren er dann in seinen Ge-
mälden anbrncbte. Seinen Stoff wählte er gewöhnlich aus d--r rö-
mischen uud griechischen Geschichte, und auch die biblische (ie-
schichte behandelte er. Darstellungen aus dem Volksleben finden
sich selten von ihm. Auch seine Landschaften niit 'l'l'iieren, in
welchen er seinen oben genannten Bruder nachahmte, sind nicht
häufig. Die Portraite dieses Meisters sind nicht ähnlich, da ihm
sein feueriges Temperament das strenee Festhalten des Individuums
nicht gestattete. Seine Werke sind alle flüchtig behandelt, beson-
ders in den Nebensachen.
TlSChbClll eröffnete in Hamburg eine Zeichenschixle. Zu die-
diesem Zwecke gab er folgendes XVerli heraus: Unterricht zu
gründlicher Erlernung der Malerei. Hamburg 1771. A. Bock ra-
dirte nach seinen Zeichnungen vier Vignetten, die aber schlecht
gerathen sind. Sie kommen in folgendem Buche v0r:- Die Ritter
und Riesen, ein Rittergesang. Braunschweig 1756, 3. Der Künst-
ler starb zu Hamburg 173-1.
Tlsßhbßlll, dOllilllll Conrad, Maler und Schreiner, der älteste
Sohn des Bäckers Johann Heinrich, wurde 1712 lllHäyna gebo-
ren, wo er auch seine liunst übte. Er war ein sehr geschickter
Schreiner, und auch im Zeichnen und iWIalen geübt. Hierin er-
lheilte er seinem Sohne Joh. Heinrich Wilhelm den ersten Unter-
richt. Starb 1773.
Tischbeln, Johann Friedrich August, portmitmaler, 501m
des Juh. Valentin, wurde 1750 zu Mastricht geboren, und von
seinem Oheim Joh. Heinrich Tischbein sen. unterrichtet. Hierauf
ging er mit Unterstützung des Fürsten von Waldeck nach Paris,
wo er um 1780 thätig war, und einige Bilder malte, die grossen
Beifall fanden- Von Paris aus begab sich der Künstler nach Ita-
lien, um in Rom seine Studien fortzusetzen, da ihm die Unterstü-
tzung des Fürsten auf sieben Jahre zugesagt war. In Neapel malte
er das Bildniss der Königin, welches so schön befunden wurde,
dass die Königin dem Künstler den Auftrag ettheilte, es ihrer
Mutter, der Kaiserin Dlaria 'l'hereasia zu überbringen. Tischbcin