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Tillemans ,
Peter.
nes tüchtigen Meisters. Anfangs malte er Landschaften mit Fi-
guren, die sehr wohl gefielen, und von liunstliebhabern gesucht
wurden. Dennoch zog er später die Portraitmalerei vor. Er malte
viele Standespersunen, besonders in Wien, wo ihm auch der
Baiser zu seinem Bildnisse sass. Ucber die Lebenszeit diese:
Künstlers gibt uns das von C. Hßgens gestuchene eigenhändige
Bildniss des Meisters Aufschluss. Es ist bezeichnet : Simon Peter Til-
lemans pinxit aet. 67. C. Hagens sc. 1668 Auch Weyerman, Hou-
braclien und Descamps fügten das Bildniss dieses Meisters bei.
Boschini nennt diesen Künstler Tiliman Vangemeren, was
wahrscheinlich T. von Bremen bedeuten soll. Auch 'I'ilma1in
scheint der Meister genannt worden zu seyn.
Seine Tochter malte Blumen und Landschaften in Wasser-
farben. Diese Bilder sind nach Descamps mit grossem Fleisse
ausgeführt.
Tlllemans, Peter, Landschafts- und Thiermaler, war der Sohn ei-
nes Edelsteinschneiders aus Antwerpen, welcher ihn geringen Mei-
stern in die Lehre gab. so dass Tillemans auf sein eigenes Talent
angewiesen war. Im Jahre 1708 kam er nach London, wo er für
einen Bilderhändler Gemälde von Teniers und Bourguignon co-
pirte, was ihm sehr wohl gelang. Später malte der liünstler See-
häfen, Jagden und Pferderennen mit kleinen Figuren, welche vom
brittisehen Adel gesucht wurden. Der Lord Byron, welcher un-
ter Leitung Tillemans sich zum Zeichner herangebildet hatte, be-
wahrte in Newstede-Abbey mehrere Thier- und Jagdstiiclse von
diesem Meister. Auch der Herzog von Devonshire, ein zweiter
Gönner unsers Meisters, besass mehrere Werke von ihm, darun-
ter eine Ansicht seines Schlosses Chatsworth. Ueberdiess zeich-
nete er in den westlichen und nördlichen Grafschaften von Eng-
land und in Wales viele Ansichten, die fiir Mr. Bridge's Geschichte
von Northampton-shire in Kupfer gestochen werden sollten. In
der letzten Zeit malte er mit Joseph Goupy Decoralionen für die
Oper, welche liir sehr schön befunden wurden.
Fiorillo lässt diesen Künstler 1754 zu Norton in Souffolls ster-
hen, und gibt ihm ein Alter von ungefähr 50 Jahren; allein Til-
lemans scheint später gestorben zu seyn, da] lsaum anzunehmen
ist, dass J. Wood, Benazech und A. Wallser noch 20 50 Jahre
nach seinem Tode nach ihm gestochen haben. Im Catalog der
Boydellschen Verlagswerke wird auch ein Tillemon genannt, der
audervirärts P. Tillemont heisst. Diesem Tillemon wird in dem
genannten Cataloge die unten erwähnte Ansicht von London von
1774 zugeschrieben, während wir den Zeichner oder Maler an.
derwärts Tillemans genannt finden. Im äussersten Falle würden
die von Wood , Benazech und Walker gestochenen Blätter einem
Tillemon angehören, wenn nicht unser Künstler hie und da so ge.
nannt wird.
Stiche nach diesem Meister.
Die Erlslärun des Iiönigs Carl I. von England an Adel und
Armee im Septemier 1642, gr. qu. fol.
Dieses Blatt hat van der Gucht für eine bildliche Geschichte
dieses Fürsten gestochen.
Das Pferderennen in New-Marltet in fünf Blättern: die Vor.
bereitung zum Rennen in zwei Blättern von J. Sympson radirt,
mit Dedication an den Herzog von Devonshire; die Pferde zum
Absprengen bereit, und die Preisevertheilung durch den König,