Tilborgh-
Tile ,
Johann
Andreas.
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tenstein zu Wien ist ein vorzügliches Gemälde, welches einen
Bauernzank vorstellt. In der Gallerie zu Copenhagcn sind drei
Bilder von Tilburgh: die Mahlzeit des Scliuhfliekers, ein Familien-
stück und eine Malerstube. In der Gemiildesammlung zu Gotha
findet man das Bild eines Dudelsackpfeifers, und ein zweites Ge-
rniilde stellt einen bärtigen Mann mit der Oboe vor. Ehedem in
München, jetzt in Schleisshciru sind zwei Bilder, wovon jenes,
welches einen Bauern vorstellt, der dem Weibe einen Brief vor-
licst, mit vTilborghts bezeichnet ist. Das Gegenstück zeigt ein
VVeib, welches in der Schenke dem Bauer einen Brief vorlicst.
Beide Bilder sind klein. Auch in holländischen Sammlungen fin-
den sich WVerke von ihm, mehrere sind aber seit Descainps in an-
dere Hände übergegangen. Dieser Schriftsteller nennt als vorzüg-
liches Bild das 'l'rinlsgelag von Bauern aus dem Cabinet Vence,
1658 gemalt, vielleicht das Bild in der Bridgewater Gallerie. Im
Cabinet de 1a Live d'Epinay war eine Darstellung des Bohnen-
künigs, welcher gerade sein Meisterstiiek im Trinken ablegt (le
Bei boit.) Das Todesjahr dieses Meisters ist unbekannt.
Stiche nach Tilborgh.
Le retour imprevu, Gruppe von drei Figuren, gest. von Lu-
cas , fol.
Le goute flamand. Gruppe von drei Männern und drei Frauen
beim Abendbrote. Nach dem Bilde aus dem Cabinet des Herzogs
von Lothringen, gest. von Fried. Hermann v. Guttenberg, fol.
Le goute flaxnmand, gest. von J. Schmutzer, fol.
LelPtoi boit, reiche Composition, gest. von J. Danzel, qu.
ro . fo .
y L'apres-dinee flamande, gest. von C. Gaucher, gr. fol.
Collation flamande. gest. von Danzel, qu. roy. fol.
Die lächerlichen Musikanten, Gruppe von vier Bauern in Te-
niers Charakter, gest. von A. Zenger, nach dem Bilde im Cabinet
Magens zu Wien, qu. fol.
Eine alte Bettlerin mit Korb und Stock in der Landschaft.
Links am Steine H. G. T., gr. 8.
Inlterieur mit neun Bauern, lithographirt von Quaglio, gr.
qu. fo .
Tilborg 2
Tilborgh.
Tllburg, s. Tilburgh.
T118, Johann Andreas, auch Thiele und Tiele geschrieben, Zeich-
ner und Maler, wird von einigen für den Vater des Malers Jo-
hann Alexander Thiele gehalten, und nach der Ansicht dieser sull
er um 1640 zu Erfurt geboren worden seyn. Allein der Künstler
nennt sich 'I'ile oder Tille, und lebte in Stuttgart, da er die Stelle
eines herzoglich wiirteinbergischen Hotlualers bekleidete. Seine
Bliithezeit fällt um 1670 80. Er malte die Bildnisse der hervzo
liehen Familie, und zeichnete auch mehrere zum Stiche für Bartä.
lfiilian. Diese Blätter sind in folgendem Werke: Vorstellung
stuttgardischer jüngstgehaltener Hochfürstl. Würtemberg-Hessis her
Heilnfiihrungsbegängniss. Stuttgart gedruckt und verlegt durch J.
W. Rösslinuöß, ful. In diesem Werke sind die Bildnisse des
Herzogs Wllhßlln Ludwig, des Herzogs Eberhard IIL, der Prin-
zessinnen Magdalena Sibylla, Anna batharina, Maria Dorothea
Sophia von B. Iiilian gestochen, grosse Ovale mit Wappen, J,
Frank radirte nach seiner Zeichnung eine feierliche Prozession.
Naglefs Künstler-Lex- Bd. XVIII. 31