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Thys ,
Mlle.
Bambelte.
Alcssandro.
Später begab sich Thys nach -Paris, und dann nach Italien. E;-
pflegte fortwährend das historische Genre, und lieferte eine hc-
deutende Anzahl: von schönen Bildern, die in Auffassung und
Durchführung zu lOlHSII sind. Sie sind gewöhnlich klein und
zart vollendet. Auch Bildnisse malte dieser Künstler, die in der
VVeise der älteren holländischen Meister behandelt sind. Man
erkennt in allen seinen Werken ein gründliches Studium der
Werke des Rubens und van Dycli. Er befindet sich noch am
Leben.
ThyS, Babette, Dlalerin, WäIlIYSClIClIIliCh die Schwester de;
Obigen, entwickelte um 1825 ein schönes Talent. Man sah da-
mals mehrere Zeichnungen auf der Ausstellung in Geut, und spä-
ter malte sie Genrcbilder in der Weise des J. F. Thys.
Thysebaert, Franz Baron von, Iiuxxslliebhaber, ein Ilulliin-
der von Geburt, radirte um 1795 einige Blätter. Darunter sind
Copicn nach N. van Haeften, und Köpfe.
Die Büste eines Matrosen mit der Pfeife auf dem Hute. Links
in halber Höhe F. T., und unten 1795. _H. 5 Z., B1". 2 Z. 5 L,
Dieses Blatt ist nach einer seltenen Radirung von N. v. Haef-
ten copirt. Bartsch kannte sie nicht, in den Catalugen der Samm-
lunien von Riga] und Rnbert-Dumesnil ist das Blatt beschrieben.
Aue in VVeigePs Supplementcxx zu Bartsch Nr. 54.
Thysebaert, A. N. P., Baron von, Iiunstliebhnher, wahr-
scheinlich aus der Familie des Obigen, radirle ebenfalls in Ku-
pfer. R. Weigel, liunstkatalug Nr. 11899, erwähnt folgendes Blatt
von ihm:
Das eigene Bildniss des Baron, nach Le Grus. Mit dem
Namen. Oval, kl. fol.
Tlßrlnl, Alessandro, Maler, geb. zu Bologna 1577, erlernte die
Zeiehenlmnst bei Lavinia Fontana, und der Vater dieser Kunst-
lerin machte ihn mit dem Praktischen der lYIalerei bekannt. Nach
dem Tode desselben stand er einige Zeit unter Leitung des B. Cesi,
bis ihn ein Raufhandel zur Flucht nach Florenz zwang. Hier nahm
ihn Anfangs ein Portraitmaler auf, welchem er die Hände und
Draperien malte. Hierauf fand er an Dom. Passignailo einen Mei-
.ster, dessen Iiunstweise ihm so zusagte, dass mehrere seiner frii-
heren Gemälde in Styl und Behandlung jenen dieses Malers glei-
ehen, und man unterscheidet sie als Werke seiner ersten Manier.
Nach sieben Jahren kehrte er wieder nach Bologna zuriicls, wo
Ludovico Carrncci als sein Vermittler auftrat, und ihn wie ein
Freund behandelte. Sein erstes Bild, welches er daselbst malte,
stellt die heil. Barbara dar, welche aber nicht gefiel, da man nur
für die Arbeiten der Carraccrschen Schule Sinn hatte. Jetzt fing
auch Tiarini an, sich dem Geiste der Bologneser Schule zu fügen,
was ihm vollkommen gelang, so dass er, ohne seine Eigenthum-
lichheit aufzugeben, wie umgestaltet erschien. Tiarini war ein
Künstler von grossem Talente, dem alle Mittel zu Gebote stan-
den. Mit einer reichen Eriindungsgabe verband er eine Uebung
im Zeichnen , welche ihm die schwierigsten Lagen leicht machte,
und in der Technik der Malerei suchte er seines Gleichen. Seine
(Jumpositionen sind wohl durchdacht, und als Meister der Per-
spektive ordnete er alle Gegenstände so verständig all, dass in
dieser Hinsieht seine Bilder nichts zu wünschen übrig lassen. Al-