Thun ,
Melchior.
Thurn ,
Franz.
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Thun, MGlClHOT, Maler in Danzig, hatte als Künstler Ruf. Er
uralte Altarbilder und Dechenstiicke, so wie Bildnisse. Starb 1757
im 65. Jahre.
Thura, Laurits de, Architekt, geb. zu Aarhus 1706, machte seine
Studien an der Akademie in Copenhagen, und unternahm dann
eine Reise nach Frankreich und Italien, um seine weitere Ausbil-
dung zu vollenden. Er huldigte dem damali en Geschmack der
Baukunst, welcher aber in seinen Werken äeineswegs geläutert
erscheint. Uebrigens war er dem iibermässxgen Zierwesen abhold,
und somit erscheinen seine Bauten in Vergleich mit jenen anderer
Meister in rosser Nüchternheit, aber ohne gefällige Details. Nach
seiner Heindaehr wurde er Fortifications-Condulsteur in Copenha-
gen, später Hofbaumeisgter, und dann General-Direktor der kö-
niglichen Bauten, mit dem Bange eines Obersten. Er baute das
königliche Schloss Hirsholm mit einem ohelisltenförmigcn Thnrm,
dann die Eremitage im Thiergarten (1756), (las Prinzenpalais hinter
dem Schlosser in Copenhagen, den schönen Thurm der Heilands-
lsirche daselbst, und die Frauenkirche, welche beim Bombarde-
ment 1807 zu Grunde ging. Diese Kirche war das Hauptwerk des
Künstlers. An ihrer Stelle erhob sich ein neuer Tempel, welcher
jetzt die Meisterwerke Thorwaldsens einschliesst. Von ihm ist auch
der architektonische Theil der Monumente des Königs IJPiCLlYlCh IV.
und der Königin Louise im Dome zu Roeskilde. Thura ist auch
durch ein Prachtwerk bekannt, durch den Vitruvius Dauicus og
Hafnia moderna. Er fertigte die Zeichnungen und schrieb den
Text dazu, es erschienen a er zu seinen Lebzeiten nur die beiden
ersten Theilc. Der Künstler starb zu Copenhagen 1759.
Thurin, Simün Abraham, Marinemaler, geb. zu Fäcamp 1797,
war Schüler von Storelli, und brachte dann zehn Jahre auf See-
reisen zu, um die Geheimnisse seines Elements zu belauschen.
Später begab er sich nach Italien, da auch die architektonischen
Denkmäler jenes Landes seine Aufmerksamkeit erregt hatten. Ei-
hielt sich zu zwei verschiedenen Perioden in Rom auf, wo er die
alten und neuen Monumente der Baukunst zeichnete und be-
schrieb. Seine Gemälde bestehen in Secbilcleru und in architekto-
nischen Darstellungen.
Thllnng; NlkQlaus 1 Architekt zu Innsbruck, war um die Mine des
10. Jahrhunderts thätig. Er fertigte um 1555 im Auftrage des rii-
mischen Königs Ferdinand I. den Plan zur Franziskaner- oder
Hoflsirche, welche erst zehn Jahre nach Thuringk Tod von Nlarco
della Bolla vollendet, und 1563 eingeweiht wurde. Diese Iiirche
erhebt sich von aussen ohne allen Schmuck, nur ein auf zwei
Säulen ruhendes Portal zieht den Beschauer an sich. Es wurde
aber erst nach der Vollendung der Kirche von Girolamo Longhi
angebaut. Das Innere der Kirche ist überraschend. Das leichte
Gewölbe ruht auf einer doppelten lleihe von 10 colossalen Säulen,
und dazwischen stehen auf fortlaufenden Sockeln die berühmten
Erzstatuen, als grandiose Wächter des Grabmahles des Kaisers
lYlaximiliall I. von A. Colin. Lorenz Strauch 111111 1614 das Innere
dieser Kirche gestochen.
Thurn, Franz, Architekt, geb. zu Giesing bei München 1765, War
Schüler des Obcrbaudirekturs C. von Lespilliez in München, und
fand 1736 als Hufbapzeichner seine Aufhellung im Staate. Im Jahre
1790 wurde er Afßhllßkl beuu Hof-Iinegsbauamte, als welchep e;
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