Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

Thulden , 
Theodor 
Vüll. 
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ben nach feinerer Formenbildnng verband. Mit ihm und anderen, 
seiner Zeitgenossen verliert sich allmählig der Rubeusfsche Geist, 
doch hat ihre sinnliche Frische und Wahrheit Bedeutung und In- 
teresse. Diess ist auch mit Th. van Thulden der Fall, dessen wei- 
chere und zartere Farbentöne mehr an A. van Dyck, wle an die 
lebensstrutzende Weise des Rubens erinnern. Zu seinen früheren 
NVerl-aen, in welchen sich noch  die Weise des Rubens 
findet, aber mit einer entschiedenen eigung zum Silbertone, der 
in den bessten späteren Werken des Meisters mit viel Klarheit 
liervortritt, gehören die Bilder im Schlosse im Holz beim Ilaag, wo 
die Schüler von Rubens einen Saal mit Bildern in Oelzierten, wel- 
che das Haus Oranien verherrlichen. Die meisten Gemälde sind von 
Th. v. Thulden. Später begab sich der Künstler mit Rubens nach. 
Paris, wo er an den berühmten Gemälden der Gallerie Luxembourg- 
arbeitete, und im Chore der Kirche der Mathurins nach eigener 
Composition das Leben des heil. Johann von Matha, des Stifters 
des Ordens der Trinitarier, malte. Diese Bilder, welche der Künst- 
ler in seinem drei und zwanzigsten Jahre ausfiihrte, wurdenim vo- 
rigen Jahrhunderte fast ganz iibermalt, so dass man denselben 
darnach nicht beurtheilen kann. _Nach Vollendung dieser Gemälde 
begab sich van Thulden nach Fontainebleau, um die Werke des 
llosso und Primaticcio zu studiren". Bei dieser Gelegenheit zeich- 
nete er die Darstellungen aus der Odyssee, welche Primaticcio 
und seine Gehülfen in der grossen Gallerie des Schlosses gemalt 
hatten, und erhielt dadurch diese Compositioneu der Nachwelt, 
da die Gemälde der Gallerie des Ulysses zu Grunde gegangen sind. 
Thulden hatte seine Zeichnungen inliupfer radirt, so wie jene 
der Gemälde in der Kirche der Mathurins. Die Werke der Schule 
von Fontainebleau erregten in dem Künstler den Wunsch, Italien 
zu bereisen, allein seine Aeltern beriefen ihn in das Vaterland 
zurück, wo er fortan der Kunst lebte. Zuerst übte er diese in 
Antwerpen, wo er den Meister Rubens traf, welcher 1655 bei!!! 
Einzug des Erzherzogs Ferdinand die Zeichnun en zu den Fest- 
decorationen machte, welche von verschiedenen äiinstlern in Far- 
ben ausgeliihrt wurden. Auch van Thulden war unter diesen, und 
er malte die Skizzen zu den Triumphbo en, welche sich jetzt im 
Museum zu Amsterdam befinden. Thiialden hat uns die Zeich- 
nungen durch Radirungen erhalten, welche er für ein Prachtwerk 
ausführte, das wir unten näher beschreiben. Im Jahre 1658 wurde 
er zum Direktor der Akademie in Antwerpen ernannt, er ging 
aber in seine Geburtsstadt zurück, und führte da noch viele Werke 
aus, da der Künstler erst 1686 starb Ü. 
Die Werke dieses Meisters sind mannigfaltig. Er malte histo- 
rische Darstellungen von gossem Umfange, und mit bewunde- 
rungswiirdi er Fertigkeit- ann finden sich auch kleine, fleissig 
vollendete äemälde von ihm, meistens Märkte und [iirmessen im 
Geschmacke von Teniers. Dem P. Neefs, W. Half und anderen 
Meistern malte er oft Figuren in ihre Bilder. In der Iiirehe der 
Nonnen von Mnyseu zu Meeheln sah Deseainps mehrere Gemälde 
von ihm, darunter eine Madonna in der Glorie, welche Milch 
aus ihrer Brust auf den heil. Bernhard träufeln lässt, 165g. Bei 
den Bethimier Nonnen daselbst malte" er die vier Menschen-Zwe. 
 
S0 lesen wir Bei Balkema ABi0 ra hie d  t f]. 
ßtc- Günd 1844. .1? rühere {Schriästälcr lzfssrcägndreä  
1660 sterben, Descamps setzt. ihn aber noch 1662 unter die 
Lebenden. 
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