438
Tboumeloup.
T hourneyser,
Job.
Jacob.
dann zur weiteren Ausbildung nach Italien. Er studirte auch die
Architektur, wozu ihm 11er Vater Veranlassung gab. wählte sie
aber nur zu malerischen Darstellungen. Seine Architekturbilder
sind sehr schön und mannigfaltig, da Thuuret auch eben so gut
Landschaften und Yiguren malt. Dann leistet er auch im De-
curatinnsfache Vorzügliches. Er richtete um 1858 in Italien ein
besonderes Augenmerk auf diese Iiunst. Nach seiner Rückkehr
hielt ersieli einige Jahre in llrlünchen auf, und 18515 kehrte er
in die Heimath zurück.
Thßllmßlßllp, Architekt zu Paris, war Schüler von Guenepin, und
entwickelte in kurzer Zeit ein bedeutendes Talent. Im Jahre 1334
wurde sein Entwurf eines Piedestals für den Elephantcn des Ba-
stillplatzes mit einer Medaille beehrt. Dann haben wir von ihm
auch ein Unterrichtswerli, unter dem Titel: Lcqons Ölämentqires
d'Architecture explicant les 12 pl. acloptöes par Pöcole centrale
des arts et des manufactures. Paris 1842, 8.
ThOüTnCySßP, JOlIHHII JEIkOl), Iiupferstecher, geb. zu Basel
1656, stand in Strassburg vier Jahre unter Leitung P. Aubrfs,
ging dann nach Lyon, und erhielt zuletzt von Bourg en Bresse
aus einen Ruf an den Hof in Turin, wo er jetzt 19 Jahre thiitig
war, und als Künstler Ruf erwarb. Im Jahre 1681 kehrte er der
Religiunsunruliexx wegen in sein Vaterland zurück und arbeitete
bis 1695 in Basel. In diesem Jahre erhielt er einen Ruf nach
Wien, wohin auch sein gleichnamiger Sohn kam, der SICh da-
mals in Italien aufhielt. Zu Wien stach er im Auftrage des Hai-
sers Leopold mehrere Blätter, die zu seinen bessten Arbeiten ge-
hören. Von Wien aus begab er sich endlich nach Augsburg, um
das linnstleben jener Stadt kennen zu lernen, welches ihm aber in
die Länge nicht zu sagte. Er kehrte daher 1699 nach Basel zu.
riick und starb daselbst 1718.
Thourneyser war ein Künstler von Talent, und arbeitete bis
in sein hohes Alter. Besonders geschätzt waren seine Blätter in
C. Mvllaifs Manier, der eine einzige Spirallinie anwendete,
Seine Blätter sind mit grosser Sicherheit gestochen und von ei.
ncm merkwürdigen Metallglanz, welcher aber die iibriäen Män-
gel nicht ersetzt. Man kann diese Blätter zu den chal ographi-
svhcn Iiunststücken zählen. Im anderen Arbeiten, ebenfalls von
glänzendem Stiche, folgte er der Manier des F. de Poilly, wo er
, ireuzschraliirungen anbrachte. Sein Sohn arbeitete in denselben
lWlanieren wie der Vater, kam ihm aber nicht gleich. Der jün.
ere 'l'hourneyscr ist auch ziemlich unbekannt. Ferner bemer-
äen wir noch, dass sich diese Künstler auch Thourneissen und
Thourneiser nannten. J. B. Füssly hat sein Bildniss radirt, 3,
Dann kommt es auch in Sandrarfs Akademie vor. Das eigenhän-
dige Bildniss dieses Meisters hat die Schrift: Nemo Peregrinus.
Mehrere der folgenden Blätter sind sehätzbar, und einige
sehr interessant. Sie sind mit dem Namen des Stechers, auch mit;
einem Monogramme, und mit dem abgekürzten Namen bezeichnet,
1) Josephns I. Augustus Ilernanoruxn et llungariae Rex. Büste
in mnamentirter Einfassun Isaac Fisches jun. del. 10h,
Jac. Thourneyser Puter et filius Helv. Basil. sculp. Augustae.
s. gr. fol.
2) Joseph l. in seiner Jugend, allegorische Darstellung nach
Schoonjans, fol.