Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

Bertel-  
Thorwaldsen , 
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sich nle auf Kosten seines Nebenbuhlers erhoben. Er gpmc), ie. 
doeh ohne Vorbehalt über seine Werke, blieb aber dabei ebenso 
fern von eitler Selbstliebe, als von heuchleriseher Geringschätzung 
seines eigenen Werthes. Auch war er ein bereitwilliger Lobmd- 
ner dessen, was er von anderer Hand als schön befand. Sein 
Urtheil über Iiunst und Kunstwerke war tief begründet, wie es 
bei einem Künstler seyn muss, der das höchste Ziel erstrebt hatte. 
Doch übte er nie ein strenges Richteramt. Aeusserungen des Un- 
wvillens und beleidigende Worte lianiexi nicht über seine Lippen. 
Die liebenswürdige Harmonie seines YVesens war jedem schroffen 
Tone abhold. Seine Gesellschaft war daher ebenso anziehend als 
angenehm, und wenn er in seiner Jugend einsilbig und verschlos- 
sen war, so fand man ihn später fröhlich unter den Fröhlichen, 
nicht selten beredt und witzig. Gerne sprach er über Kunst und 
Poesie, und die Musik berührte seine angenehme Seite. Er spielte 
aber bloss die Guitarre mit eigenthiimlieher Gewandtheit. Sein 
feines, liebenswürdiges Benehmen, seine edle Gestalt, sein blaues 
mildes Auge öffnete ihm Herz und Arme. Das Gefühl und der 
Sinn für das Schichliche war bei ihm in so hohem Grade ausge- 
bildet, dass man glauben sollte, er wäre in den feinsten Zirkeln 
aufgewachsen. 'I'horwaldsen war daher in allen Iireisen gesucht. 
denn _der ruhmbelsrönte Meister war auch ein liebenswürdiger 
Weltmann. Iieines Künstlers Leben war reicher an Sonnenschein 
des Glückes und des Ruhmes, als das seine. Das Glück und dei- 
Sieg waren seine Dioscuren. 
Thorwaldsen war nicht verheirathet. Sein Herz war vom er- 
sten Abschiede der Geliebten in Copenhagezi an der Liebe nicht 
mehr geöffnet. Er gab zwar vor seiner ersten Heimreise nach 
Dänemark, als er in Neapel lirank darniederlag, einer ihn zärt- 
lich pflegenden Fn länderin das Jawort, fand aber zuletzt, dass 
Dankbarkeit nicht äiebe sei.) und er fühlte sich zum Ehenianne 
nicht geschaflcnl Doch hinterliess er eine Tochter, welche 185;". 
mit dem dänischen liaminerherrn Poulsen sich vermählte. l 
Thorwaldgews 
Bildnisse. 
Colossale Büste, 1810 von ihm selbst in Rom modellirt und 
1815 in lYlarmor ausgeführt, jetzt in der Akademie zu Cupcnha- 
gen. Gest. von E.  VV. Biicliersbcrg für Thiele's Werk, fol. 
Dessen Statue auf den Genius der Jugend gestützt, in ÄLa-Q- 
heusgrössc und von 'l'hurwaldseu selbst modellirt, in dessen Eviiw 
seum zu Cupenhagen 
Dessen Bildniss in eigenhiindiger Zeichnung, wie er in (3.22: 
Werkstätte neben der Büste die Pfeife stopft, 1794. Gesl. um 
P. Schüler für Thiele's Werk Nr. 8. 
Büsten von Rauch, R. Schaduw 1819,  von des: 
Launitz, Tenerani, Dalhuf? (Bronze). 
Thorwaldsen, halbe Figur, 1810 von Camuccini gemalt, und 
von C. G. Saunders gestochen, ful. 
Thorwaldsen,' 1815 gezeichnet von Vogel von Vogelstein, für 
dessen Portraitsanlmliui   
Thurwaldsen, gemalt von Vogel, für den russischen Genen-ab 
Consul Krause.  
Thurwaldsen, Kniestück, 1318 von C- W- Eckersberg gemalt, 
und von J. F. Clemeus gestochen, dann von W. Heuer, 157;, 
Gotll. Heuer hat dieses Bild lithographirt. 1826. fol- 
Im Jahre.1820 malte Eckersberg dessen Bildniss kleiner. 
Thorwaldsexx, halbe Figur, gemalt van Begas 1825, und geap 
von -S. Amsler, T01. 
Naglefs [Iiünstler  Lex. Bd. X V III. 28
	        
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