Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

Thorwaldsen , 
Bertel. 
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ferte. Das eolossale Modell in Thon baute der Bildhauer Matthiä 
auf, da der Meister die Skizze nur in halber Lebensgrösse fertigte. 
Thorwaldscn bediente sich bei der Ausarbeitung des Kopfes der 
Büste Danneclierhs, und schuf im Ganzen eine der edelsten Ge- 
stalten. Am Postamente der Statue'sind drei Basreliefs angebracht, 
ebenfalls nach Thorwaldsen's Modellen. Im Friihjahre 1859 Wurde 
sie auf dem Schlossplatze in Stuttgart aufgestellt. Abgebildet ist 
diese Statue zu wiederholten Malen, auch in den bei Flßmlning 
zu Glogau erschienenen Abbildungen der VVerke des Künstlers, mit 
den eigenen Erklärungen des Meisters. Andere Abbildungen nen- 
nen wir unten. Im Jahre 1856 gingen auch zehn Apostelstatuen 
in Marmor nach Copenhagen ab, mit zwei und dreissig verschie- 
denen Basreliefs in Wlarmor und Gyps, griisstentheils schon friiher 
bügüllllßnß Werke. Von neuen VVcrken, welche um jene Zeit die 
Vollendung erhielten, nennen wir aus dem Jahre 1354 das Bas- 
relief der Parzen. welches alle übrigen bis dahin erschienenen 
Bildwerke dieser Art übertreffen soll. In den zu Glogau bei Flem 
xninn- erschienen VVerken Thorwaldsenis ist es gestochen. Für die 
grüliich Potocl-ifsche Capelle in Krakau vollendete Thorwaldsen 
ein Christushild, und tiir die Schlosskirche in Copenhagcn fer- 
tigte er ein Basrelief, welches den erstandenen Heiland und 
die drei Marien in der Ferne vorstellt. Fiir das Stadt- und Ge- 
riehtshaus daselbst lag 1854 das Basrelief mit dem Urtheil Sa- 
lo men's fertig da. Beide sind in Frontispizform behandelt. Bei 
Gelegenheit der Entdeckung der Gebeine llataeTs im Pantheon fand 
er sich zu einer Apotheose dieses unsterblichen Künstlers begei- 
stert. Rafael sitzt mit der Tafel in der Hand auf den reich ver- 
zierten Resten eines Architravs von der Siegesgöttiir belirönt, wäh- 
rend Amor ihm eine Rose bietet. Dieses liebliche Basrelief ist in 
der Glogauer Ausgabe der VVerke Thorwaldseifs gestochen. Aus 
jener Zeit ist auch das Basrelief der Nem esis nach Ilertler's Idee. 
Die geflügelte Göttin wird auf einem Wagen von ZWCl Pferden ge- 
zogen, w-ovon das eine widurspenstig ist. Hinter dem Wagen ge- 
hen zwei gefliieelte Genien , und über der Gruppe wölbt sich der 
Zodiacus, in dessen Höhepunkt die VVaagc erscheint, Dike, die 
Tochter der Nemcsis als Göttin der Gerechtigkeit. Abgebildet in 
der bei Flemn1ing.zu Glogau erschienenen Ausgabe der Werke 
Thorwaltlsenk. Andere Reliefs aus der Zeit von 1857: Merkur, 
Psyche, G-anynied , Hebe und Ganymed, die vier Jah- 
reszeiten, sind ebenfalls im ersten und zweiten Hefte der Glo- 
gaucr Ausgabe gestochen. Im Jahre 1856 vollendete er ein Bas- 
relief, welches Hektofs Abschied von Andromache vor- 
stellt, ein Werk im Geiste der griechischen Iiunst. Eine Statue 
der Nymphe Salmacis in Marmor, welche sich in der letzteren 
Zeit in der Gallerie Aguado zu Paris befand, ist von Bernarilin 
gestochen. Ein kleiner, sitzender IWIerkur wurde 1835 von Fi- 
scher zu Berlin in Bronze gegossen. Ausserdem erreichten bis zuin 
Jahre 1357 mehrere frühere Arbeiten ihre Vollendung, worauf wir 
schon oben hingewiesen haben. Dann restaurirte der Künstler in 
dem bezeichneten Jahre auch eine antike Bronzestatue, welche 
1824 bei Volci aufgefunden, vom Könige Ludwig von Bayern für 
die Glyptothek in München angekauft wurde. Es fehlte der Kopf 
und Thorwalilsen modellirte daher einen neuen. Er wählte den 
Junonischen Typus, während verinuthlich nur eine Portraitstatue 
vorhanden iSI- Stiglmayer goss diesen Kopf in Erz. Die Abbil- 
dung findet man im Kunstblatt 1853- 
Nach dein Ablauf des Jahres 1857 Waren die meisten Arbei. 
ten, welche Thorwaldseu für das k. Schloss und die Frauenlsirche
	        
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