Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

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Thorsvnldsen , 
Bertei. 
vilvertlienstortlens. In diesem und dem zunächst folgenden Jahre 
beschäftigte ihn die Ausführung der vielen oben genannten Ar- 
beiten, sowohl die monumentalen, als die Bildwcrlte für die Frauein 
liirche in Copenhagexi. Die Statuen der Apostel, und die Basre- 
liefs des Alexanderztlges wurden nach und nach in Marmor aus- 
geführt, erstere für die Frauenltirche, die anderen fiir den Ritter- 
saal des Christianburger Schlosses in Copenhagen. Auch Wie- 
derholungen von Zilleren Werben wurden ilnternomnten. So hatte 
er die berühmte Statue des Ganynietl. wozu ihm ein lrlirtenltuabe 
der Campagna zum Nlodell diente, 1351 bereits achtmal in IYIar- 
mor wiederholt. Im Cam zo santo zu Pisa ist das Grabmal des 
beriihntten Chirurgen Andrea Vacca, welches Tliorwaltlsetl um 
diese Zeit ausfiihrte, und ein anderes Denkmal war dem Dichter 
Lord Byron geweiht, dessen Biiste der Iiiinstler schon friiher in 
Rom tnodellirt hatte, lturz vor der Abreise desselben nach Grie- 
chenlantl. Die Statue Byron's war für die Halle in Westminstep 
bestimmt, und wurde 1835 nach London gebracht; allein sie lag 
zwölf Jahre im Mauthhanse verschlossen, da die Geistlichkeit dem 
Dichter den bestimmten Ehrenplatz nicht gönnen wollte, weil 
sie dessen Schriften für sittenvertlerblich erkannte. Noch im Jahre 
1845 wusste man nicht, wo diese Statue eine Stelle finden sollte. 
Anfangs wollte man sie auf den Kirchhof zu Iiensal-green brin- 
gen, zuletzt aber wurde ihr auf der Bibliothek von Trinity-Col- 
lege in Cambridge eine Stätte vergönnt. Der Dichter-sitzt in Le- 
bensgriisse auf dem Fragmente eines antiken 'l'e1npels, mit dem 
linken liusse auf einen Säulenschaft gestemmt. Er ist in den 
Mantel gehüllt und hält Griffel und Buch in den Händen. Im 
Jahre 1:552 übernahm Thorwalilscrl die Attsliihrting der ll eiter- 
statue des Churfiirsteu Maximilian I., eines der grossar- 
tigsten tVerke der neueren Plastik. Das eolossale Modell kam 
1856 zum Gusse nach München, wobei 224 Zentner Erz verbraucht 
wurden. Im Jahre 1859, den 12. Octuber, wurde dieses Monument auf 
dem Wittelsbacher Platze zu München aufgestellt. ltittcrlich und 
edel sitzt der Held des dreißigjährigen Krieges zu Ross (175 E), 
welches stolz einher schreitet. Der Ileiter ist ohne Iiopfberle- 
cltung, und erhebt den rechten Arm. Den Guss leitete Stigliuayer. 
B. Nlarggrat" gab bei Gelegenheit der Finweihting dieses Denkmals 
eine Schrift heraus, welcher die Abbildung beigefügt ist. 
Im Jahre 1855 erhielt Thorwaldscn vom lirtinprinzen Maxi- 
milian von Bayern den Auftrag, die Statue des unglücklichen (Ion- 
radin von S chwaben zu fertigen, welche aber erstin derletzten 
Zeit des Iiiinstlers vollendet, und in der Grabliapelle des Fürsten 
zu Bleapel aufgestellt wurde. Das Modell vullßllllßte der liiinstler 
im Laufe des erwähnten Jahres. Hierauf beschäftigten ihn zwei 
andere monumentale VVerlte, die in ihrer Ausdehnung von griis- 
serer Bedeutung sind. Schon im Jahre 1855 erhielt er den Ant'- 
trag zu einer Statue Guttenbcrgs, welche die Stadt Mainz 
dem Erfinder der Buchdrueltcrlsunst setzen liess. Die Statue er- 
reichte cine Höhe von I2 Fuss, und wurde von Foyatier zu Paris 
in Bronze gegossen. Die Einweihung erfolgte 1837, bei welcher 
Gelegenheit dem Künstler das Diplom als Ehrenbürger von Mainz 
in einem reich verzierten Futteral überreicht wurde. Lorenz von 
Berlin schnitt unter Thorwaldsen's Leitung eine Denkmiinze, wel. 
ehe Faust und Guttenberg vorstellt. Auch J. J. Neuss fertigte eine 
Denltmiinze mit der Statue Guttenbergß. Das zweite Monument 
ist jenes von Friedrich von Schiller, des nationalsten der 
deutschen Dichter. Im Jahre 1856 ging das Gypsmudcll nach Miin- 
chen abf, wo Stiglmayer damit ein Meisterwerk des Erzgusscs lie-
	        
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