MS
Thorwaldsen ,
Bertel.
Büste des Kronprinzen Ludwig von. Bayern in der Glyptothek zu
München, dann jene der Prinzessin Juliane Sophie von Däne-
mark, und des Prinzen Friedrich Wilhelm von Hessen Philipps-
thal, wovon sich mehrere Gypsabgüsse finden. Eine andere Büste
ist jene des Grafen Sonnnariva. Hierauf ging er an die Ausfiih-
rung des Monuments des Nieolaus Copernicus. welches
in Bronze gegossen 1350 auf dem Universitätsplatze in Warschau
aufgestellt wurde. Der Astronom ist sitzend dargestellt (8 F. 0 Z.)
mit dein Astrolabium, auf welchem er mit dem Zirliel misst. Bei
der Ausarbeitung des Kopfes bediente sich der Künstler eines Hu-
pfersticlies, und in der Draperie näherte er sich der älteren polni-
schen Tracht. Bei Thiele Nr. 141.
lm Jahre 1823 wurde" Thorwaldsen vom Kaiser von Russland
zum Bitter des Wladimirordens ernannt, und in demselben Jahre
erhielt er auch das Diplom eines. Socio residente dell' Aeadeinia
Tiberina, sowiedas eines Associe etranger de PAeadeinie ltoyale
des beaux arts de France. Zu den Hauptarbeiten aus diesem Jahre
gehört das Modell zur Reiterstatue des Fürsten bonia-
towslty, welche ihm schon 1818 bestellt wurde, wie wir oben
bemerkt haben. Thorwaltlsen besuchte in dieser Angelegenheit
VVarschau, wo das Monument über einem öffentlichen Spring-
brunnen hätte errichtet werden sollen, so dass die Compositioii
mit der vorbeifliessenden Wassermasse ein lebendiges Bild der
besonderen Umstände bei dem 1815 in den Wellen erfolgten Tod
des Helden darstellen laünnte. Schon 1818 unternahm 'l'horwaltl-
"sen die erste Skizze, wo das Pferd im ruhigen Schritte dargestellt
ist. Nach seiner Rückkehr aus Dänemark arbeitete er diese Skizze
um, und stellte das Pferd in dem Momente dar, wie es vom Bei-
ter angespornt stutzend am Ufer still steht. Dieses Modell, wel-
ehes bei der Ausführung des colossalen (20 F.) in doppelter GPÖSSQ
dienen sollte, stand ini- Jahre 1824 in Gyps abgegossen. A15
er nachher im Winter 1825 26 die Ausführung des eigentli-
chen Modells anfangen wollte, veranlasste ihn der VVunseh der
hinterlassenen Verwandten dieses Motiv zu verändern, und das
Pferd im ruhigen Vorschreiten ohne Anspielung auf die 'I'odesart_
des Helden darzustellen. Er wählte daher das Motiv aus Marc-
AurePs Statue, und das Modell wurile in der bestimmten Grösse
1827 vollendet. Ponialowsky erscheint als Feldherr zu Pferd im
römischen Costüin, nurdas Bild des polnischen Adlers auf (lem
Brustschilile bezeichnet seine Nationalität. Dieses Modell kam 132g
nach Warschau, wo es in Bronze gegossen den 11. Mai 1330
enthüllt wurde. Im Jahre 18.12 ging das Gerücht (Iiunstblatt 1342
S. 160), dass diese Pieiterstatue, welche zu Warschau im Besitze
der Schwester des Fürsten, der Gräfin Tyszltiewiez war, auf 3c-
fehl der russischen Regierung nach St. Petersburg gebracht Wer.
den sollte, aber auf die VVeigeriing der Gräfin zerzelilagen wor-
den sei. Das Urniudell der Statue steht im GerharcVsclien Gar-
ten zu Leipzig. als Geschenk des Künstlers. Bei Thiele Nr. 142,
Gegen Ende des Jahres 1825 führte er auch ein schon früher model-
lirtes Basrelief aus, welches der Bildhauer Freund bewahrte, weil
Thorwalilsen es wegwerfen wollte. Es stellt Analtreon und
Amor dar, und dient als Winterstück zu den beiden Basreliefs
Sommer und Herbst (2 F. 15 Z., 1 F. 8 Im Jahre 1824. ap.
beitete er es für den Grafen von Schiinborn in Marmor aus. Ein
zweites Exemplar schenkte der Künstler dem Sir Thomas Hupe,
Bei Thiele Nr. 145.
1m Winter des Jahres 1825 24 modellirte Tliorwaldsen den
Engel der Taufe, welchen er in einer Höhe von Ö FIISS in