Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

Thorwalds en , 
Bertel- 
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herab. Das grandiose Gewand ist so über die linke Schulter gewor- 
fen, dass der rechte Arm frei und die Brust mit dem llvlqlzgjchgl] 
des Spiesses unbedacht ist. Beide Arme sind einladend ausgestreckt, 
und die IIi-intle mit den Spuren der Nägel fordern alle auf, die 
mühselig und beladen sind, Ruhe bei ihm zu suchen. Dr. Schorn 
hat diese Statue im Iiunstblatt 1824 Nr. 511 ausführlich beschrie- 
ben und. beurtheilt. Das grosse Modell zu dieser ioä F. lJoixen 
Statue bereitete Tenerani vor, und den Gypsabguss machte Thor- 
waldsen selbst. Im Jahre 1828 wurde in der Frauenliirclxe zu 
(lopeixhagen ein solcher Gypsalwguss aufgestellt, und ein zweites 
Exemplar schichte der Iiiinstler- nach Carrara, um daselbst die 
Ausführung in Marmor anfangen zu lassen. Bei Thiele Nr. 115. 
Andere Stiche s. unten. 
Die übergrosse Menge von Arbeiten, welche in den Jahren 
1821 und 1822 in Thorwaldseifs Studium entstanden, hebt zum 
Thcil die chronologische Ordnung auf, welche bisher so viel mög- 
lich bei der Aufzählung seiner WVerhe beobachtet worden ist. Die 
Sliizzen zu dem grossen Bildercylslus derFrauetlkirehe standen im 
November 1821 fast sämmtlich vollendet da, und er vertheilte sie 
unter seine Schiller, um darnach unter seiner Aufsicht und An- 
weisung die S ta tu e n der Ap o stel und den herrlichen aus vier- 
zehn Statuen bestehenden Fronten, die P r e di gt d es J oh an n e s 
in der Wüste, auszuführen. Auf diese Weise wird es begreif- 
lich, wie eine so grosse Anzahl von Arbeiten in einer so kurzen 
Zeit von seiner Hand gefertiget werden konnte, und zwar zu einer 
Zeit, da er ausserdem mit dem Entwurfe einiger neuen, und der Aus- 
führung mehrerer trühern Cumpositioxien besehiiftiget war. Die er- 
sten Apostelstatnen, welche im Spätjabr 1821 entstanden, waren Pe- 
trus und Paulus, die erstere von Bienaime sen., die andere von eis 
nem jungen Künstler ausgeführt, welcher aber seiner Arbeit nicht 
ewaehsen war, so dass sie Thorwalilseil selbst vollendete, was bei 
den folgenden Statuen nicht der Fall war. Im Verlaufe des Som- 
mers 1832 entstanden die Statuen der Apostel Matthäus, Jacobus 
major und Thomas, die erste von Bienaintö sen., die zweite von Mar- 
chetti, die dritte von 'I'enerani jun. ausgeführt. Im Frühling 1824 
sah man wieder sechs Apostelstatuen: St. Philippus, von Petrich 
aus Sachsen, St. Jacobus, Sohn des Alphiius, von Bienaime jun., 
St. Simon Zelotes, von VVolf aus Preussen; St. Bartolomiitls, von 
Carlcsi; St. Andreas, von Hermann aus Sachsen; St. Johannes, 
von Piacetti aiusgeführt. lln Frühjahr 1825 arbeitete er die letz- 
tere Statue ganz um, und die Ausführung wurde dem Bildhauer 
Marehetti übertragen. Die Statue des Apostels 'I'hadtläus, wozu er 
die erste Behandlung der Statue des Johannes benutzte, wurde 
erst 1327 ausgeführt. In diesem Jahre kamen auch alle Statuen 
in Gyps abgeformt nach Copenhagen, wo sie, an den Pfeilern der 
Frauenhirche aufgestellt, später den Marmorstatuen weichen muss- 
ten. Die Apostelstatueti giebt Thiele Nr. 116  127 im Umriss, 
andere Stiche s. unten. Die Statuen des Frontons der Metropo- 
litailkirche in Gopenhagen skizzirte Thorwaldsen im November 
182! im vierten Theile der bestimmten Grösse, und seine Schüler 
modellirten sie in Lebensgrösse. Sie bilden vier Gruppen und 
acht freistehende Bilder, die im Oktober 1822 zusammengestellt 
werden konnten. In der Mitte erscheint der Prediger Johan- 
nes, und zu den Seiten gruppiren sich die Zuhörer. Im Jahre 
1351 waren sie fast alle in Terra eottavausgefiihrt, wie man Sie 
jetzt im Fronten der Iiirche sieht. Tluele gibt Nr. 128 die Ab- 
bildung des ganzen Fronten, und von Nr. 129  140 die einzel- 
nen Statuen. Im Winter 1821  22 modellirte Thorwaldsen die 
Naglerls Künstler-Lax. Bd. XVIII. 27
	        
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