Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

Thorwnldsen , 
Bertel. 
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gern am Meererbei Tiberias vor, nach Johannes Cap. 21. 
In Marmor ausgeführt wurde dieses Bildwerk 18_25 nach seinem 
Bestiinniuugsurte abgeschickt. (5 F. 3 Z.; 2 F.) Bei Thiele Nr. 101. 
Eine andere Bestellung ging um jene Zeit für St. Aiinunziata in 
Florenz ein, ein Basrelief mit C hristus in Einaus, nach Lucas 
24. 5. Dieses Basreliefs wurde 1819 von Jollage und Hopfgarten in 
Silber getrieben. Bei Thiele Nr. 102. Im Jahre 131g componirteThor- 
waldsen zwei "Basreliefs für Grabuiäler. Das eine, für das Mo- 
nument der Lady Newhroch bestimmt    
zeigt in der Mitte einen (Zylinder mit dem Kreuze, rechts eine in 
Trauergewand gcliiillte weibliche Figur, linhs den Genius des T0- 
des, das Haupt auf die umgekehrte Fackel gestützt. _Das andere 
Basrelief, am Grabmale der Baronin Chandry, und 1828 in 
Marmor vollendet (4 F.; F. 1  zeigt die Verstorbene unter 
der Figur des Glaubens, ober deui Genius des Todes zum Him- 
mel sich erhebend. Bei Thiele Nr. 105. 104. 
1m Winter 1818 -19 unternahm er auf Bestelluiiä eines Ver- 
eines auf Zante das Denkmal des Lords Mait and, wel- 
ches in einem Basrelief besteht. Der Iiiinstlerstellte darin die 
Mineiva dar, wie sie mit dein rechten Arm ein junges Weib uiu- 
fangt, während sie mit dem ausgestreckten Arme einer anderen 
Frau das reiche Gewand vom Kopf nimmt. Diese entflielit, da sie ihr 
leidenschaftliches Gesicht nicht länger verbergen kann. Maitland. 
suchte dem Staate 1816 in London eine Constitution auszuwirken. 
Minerva niiunit daher die Unschuld in ihren Schutz und entschlei- 
ert das Lastßr- 2 F- Ö Z'! 2F- 1 Z. Ausserdem modellirte Thor- 
waldsen für dieses Monument die Büste des Lords, welche mit 
dem Basrelief von Jollage und Hopfgarten in Bronze egossen 
wurde. Bei Thiele Nr. 104 ist das Basrelief abgebildet. Gäeiehzei- 
tig mit diesem Monumente ist die fortraitstatue der Fürstin Ba- 
ryatinslay (5 F. Ö  Bei Thiele Nr. 106. Dann schritt er an 
die Ausführung der schon 1817 niodellirten Gruppe der G razien, 
Diese drei Bilder der höchsten Aninuth sind in ihrer Verbindung 
so dar estellt, dass die inittelste die beiden anderen mit ihren aus- 
gestretiliten Armen über den Hüften umfasst. Ihr schönes Haugt 
ist der Schwester zugekehrt, die links in ihrem Arme ruht, die 
dritte schliesst sich an die Gruppe an, indem sie ihren rechten 
Arm vorn um den Leib der mittelsten legt, und den rechten Arm. 
derselben mit ihrer linken Hand ergreift. Zwischen der ersten 
und der dritten sitzt Amor mit der Lyra. Diese Gruppe der Gra- 
zien wurde oft mit der nicht weniger berühmten des Canova ver- 
glichen, und es wurde bald diesem baldjenem der Vorrang zuge- 
sprochen, je nachdem die reizende Weichheit eines Canova, der 
fast Liisternheit weckt, in die Wagschale der keuschen Strenge 
'l'horwaldsen's gelegt wurde. Die Grazien Canovak streben zu. 
gefallen, und überraschen denen unsers liiinstlers egenüber, 
dessen Grazien weniger reizen, sondern als stattliche grauen uiit 
festen Gliedinassen in junttjiräulicher Reinheit erscheinen, und die 
Verfiihrungslsiinste verschniiihen. Ein Kenner weiblicher Schön- 
heit hat uusers Erachtens diese beiden Werke in ein Paar Versen 
8111 bessten beurtheilt. Gedichte des Königs Ludwig von Bayern 
II. 107- Der Prinz von Augustenburg bestellte diese Gruppe in 
Dlarmor und sie w-ar im April 1819 ihrer Vollendung so nahe, 
dass man sie in einer im Palazzo Caifarelli wegen der Anwesen. 
heit des Kaisers von Oesterreich veranstalteten Ausstellung erwar- 
tete. Man harte aber vergebens, und das Ausbleiben der Grazien gab 
Veranlassung zu lustigen Einfällen. Vgl. F. Schlegess Schriften X. 
235. Wiener Zeitschrift 1319 Nr. 52. Bei Thiele Nr. 107. Wenn nun
	        
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