Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

Thorwaldsen , 
Bertel. 
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er im Auftrage des dänischen General-Gonsuls West, sie wurde 
aber erst 1815 in Marmor ausgeführt, und 1825 vom Könige der 
Akademie in Copcnhagen geschenkt. Den Sommer des genannten 
Jahres brachte der Iiünstler auf Montenero zu, und kehrte erst 
im Oktober mit neuer liraft zu mehreren bedeutenden Werken nach 
Rom zurück. Zuerst nennt man ein Basrelief, welches den auf 
Naxos sitzenden Wein gott vorstellt, wie er aus der Schale dem 
Amor Traubensaft reicht. In Marmor ausgeführt erhielt es Kauf- 
mann Knudzen in Drontheim (2 F. 4 Z.; 1 F. Bä Z.) Bei Thiele 
Nr. 41. Als seine folgende Arbeit gilt ein Basrelief der Chari- 
tas, einer Mutter mit dem Iiinde im Arme, deren Gewand ein 
gehender Knabe fasst. Thorwaldsen entwarf diese COIIIPOSitiOD für 
den Taufstein in der  Iiirche, wo sie von ei- 
ner biblischen Compositizxxl verdrängt wurde. Im Jahre 18H) führte 
er dieses Basrelief fiir die lYIarchioness Landsdown in Marmor 
aus. (2 F. ii Z.; 1 F. 5 Z. ) Bei Thiele Nr.-!42. Ferner entstand 
in dem bezeichneten Jahre noch das Basrelief mit Amor und 
Psyche nach Apulejus' Erzählung. Sie ist nach der Eröffnung der 
verhängnisvollen Büchse besinnungslus zu Boden gesunken, und 
Amor erweckt sie zum Leben und zur eisigen Liebe. Dieses Bas- 
relief ist nur ein einziges Mal in Marmor ausgeführt, und wurde 
von einem Herrn Dalmar gekauft. Die Angabe in Feldborgk Den- 
mark delineated I. 55, dass der Legationsrath Brünsted ein zweites 
Exemplar besitze, ist unrichtig. (2 F. 7 Z.; 1 F. 7 Z.) Bei Thiele 
Nr. 45- Ein folgendes Basrehef ist dem Inhalte nach dem 45sten 
Liede Anakreon's entnommen. Vulkan schmiedet Pfeile auf dem 
Ambos, und ihm zunächst sitzt Venus, wie sie die Spitze eines 
Pfeiles in die Schale mit Honig taucht. Auch Mars hält einen 
Pfeil, und will ihn dem Amor zurückgeben, welcher sich zwischen 
ihm und der Venus mit einer Lanze beschäftiget. Dieses Basrelief 
(5 F, 64); Z.; 2 F. 6 Z.) wurde für einen Herrn Alexander Bille 
in Marmor ausgeführt und nicht wiederholt. Feldborg l. c. ist da. 
her im Irrthum, wenn er ein für den Kaufmann linudzen ausge- 
führtes Exemplar anzeigt. Bei Thiele Nr. 471. Diese Composition 
führte den Iiünstler auf die schon früher rnodellirte Statue des 
Mars zurück, die eingetretener Umstände wegen nicht ausge- 
führt wurde. Er bildete jetzt den Frieden bringenden Mars in 
die Gruppe Mars und Amor um, und führte dieselbe in co- 
lossalen Verhältnissen bis 1325 in Marmor aus. Der rosenbe- 
kriinzte Eros steht ihm zur Rechten, und hailt neckend das Schwert 
des Gottes, während dieser gesenkten Hauptes den Pfeil in der 
Rechten wägt. Bei Thielc Nr. 45. In dem bezeichneten Jahre kam 
ihm von der preussischcn Regierung auch der Auftrag zu, einen 
Entwurf zum Monumente der Königin Louise zu liefern, zu wel- 
chem auch Canova concurriren sollte; allein 'I'borwaldsen empfahl 
zu dieser Arbeit den Bildhauer Ch. Rauch, welcher dadurch sei- 
nen späteren Ruhm gründete. Am. 12. März des Jahres 18H über- 
schickte ihm die k. Akademie 'in Berlin das Diplom eines ordent- 
lichen Mitgliedes, und diess ist eine der ersten Öffentlichen Aner- 
kennungen, die dem Iiiinstler vom Auslande zu Thcil wurde. 
Das idyllenartige Sommerlehen in der schönen Villa Monte- 
Jiero drückte sich in einigen kleinen Arbeiten aus, die gleichsam 
ein Bihl des ruhigen ländlichen Lebens geben. In jenem länd- 
lichen Studio modellirte er nach früheren Skizzen zwei Basre- 
liefs, welche unter dem Namen Sommer und Herbst be- 
kanut sind, und 1311 in Marmor ausgeführt wurden. In dem er- 
steren sammeln zwei linalzen Birnen in den liorb, während der 
Amorin den Schwan liebkoset. 1m Haare-lief des Herbstes entnahm
	        
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