Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

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Thorwaldsen , 
Bertcl. 
steht. Auch die von Thorwnldsen ausgeführte Büste des Königs 
Ludwig ist in diesem Saale. Der Mars und der Adonis sind bei 
Thiele Nr. 35. und 34. abgebildet. Im Jahre 1803 componirte Thor- 
waldsen auch eines seiner bekanntesten Basreliefs: A genio lu- 
men. (2 F. 10 Z.; 2 F. i; Z.) Die Kunst erscheint als sitzende 
weibliche Gestalt, welche auf eine Tafel zeichnet, aber nichts ver- 
mag, bis nicht der Genius Oel in die Lampe gegossen hat. Die er- 
ste Bearbeitung dieses Basreliefs ist von einer rec twinklichen Form 
(im Umriss bei Mori, Statue et BassorJ, und dieselbe Composi- 
tion hat der liünstler in halber Lebensgriisse wiederholt. Beide 
Bearbeitungen sind in Marmor ausgeführt, und die eine schichte 
er als Geschenk an Sir Thomas Hope in London. Bei Thiclß N1" 56. 
Zum drittenznal gab er diese Composition en Medaillen (2 F.  
1 F. 7  wonach der Medailleur Brandt in Berlin 1317 eine 
Medaille schnitt, und als Avers das Bildniss des Meisters benutzte. 
Am 10. Februar des Jahres 180g erlitt 'I'horwaldsen einen 
schmerzlichen Verlust durch den Tod seines geliebten Freundes 
Georg Zoega. Wie streng ihn dieser beurtheilte, vielleicht zu 
streng, haben wir schon oben bemerkt. Unslreitig hatte Zocga 
Einfluss auf die Bildung des Künstlers, allein dieser ist nicht so 
gross, als in den Atti de]l' Academia Ital. I. 5. 2. angedeutet wird. 
Seine aus tiefster Eigenthümlichkeit entstandenen Werke lassen 
nur zu, dass 'l'horw'alrlsen nach eigener Wahl die einsichtsvollexi 
Winke Zoega's benutzt habe. VVir stimmen Thiele bei, wenn er 
behauptet, dass beide Männer eine gewiss mehr in gegenseitiger 
Hochachtung als in übereinstimmenden Ansichten des Lebens und 
der Iiunst- gegründete Freundschaft verbunden habe. Thorwaltlsen 
widmete dem Freunde seine letzte zärtliche Pflege, und horte nie 
auf, am Schicksale der von ihm hinterlassenen liinder liebevollen 
Antheil zu nehmen. Nachdem Zoega gestorben war, modellirte er 
dessen Büste "nach einer Maske, und für Welkefs Leben Zoegzfs 
zeichnete er das Bildniss des Freundes. Um diese Zeit fertigte 
der Künstler im Auftrage des Generals Balk ein Basrelief. wel- 
ches Hector vorstellt, wie er den Paris auffordert, die Wal-"fen 
zu ergreifen (2 F. H.) Z.; 2 F.  Z.) Es wurde in Marmor aus- 
geführt, kam aber nicht in den Besitz des Bestellers, sondern in 
jenen des Kaufmanns Knudzen in Drontheim, der mehrere der 
schönsten Basreliefs des Künstlers erwarb. Hierauf beschäftigten 
ihn vier Basreliefs für den Fürsten Malthe von Putbus, welcher 
als Eigenthümer der Gruppe von Amor und Psyche genannt wer- 
den ist. Das erste stellt Amor als Lbwenbändiger dar, einen 
in der antiken Kunst oft behandelten Gegenstand (1 F. 5 Z.; 1 F, 
 Z.) Bei Thiele Nr. 57. 1m zweiten Basrelief stellte er die 
Aphro dite dar, wie sie aus der Coneha ins _Licht der Welt tritt 
(1 F. 5 Z.; g Z.) Bei '.l'hiele Nr. 58.) Das dritte Basrelief ist dem 
40.Liede des Anakreon entnommen, und stellt den von der Biene 
verwundeten Amor dar, wie er es der Mutter klagt (1 F. 3 Z.; 
1 F. 6; Z.) Bei '.l'hiele Nr. 35g. Das vierte dieser Basrelicfs zeigt 
den jungen Baccbus, welchen Merkur der Ino übergibt (t F. 8Z.; 
t F. 65 Z.) Bei. Thiele Nr. 40. Eine Wiederholung dieser Basre- 
liefs besitzt Lord Lucan. 
Im Jahre 1810 beehrte ihn sein König mit dem Ritterkreilze 
des Daneburgurdcns, und von dieser Zeit an wurde der Künstler 
in Rom häufig Cavalicrc Alberto genannt- Unter den Arbeiten 
aus dieser Zeit nennen wir zuerst die Büsten des Malers V. Ca- 
niuccini und des Fräuleins Ida Brun in Marmor, dann die eigene 
des Künstlers in colossalen Verhältnissen. Die letztere mudellirte
	        
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