Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

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Thorwnldsen , 
Bertel. 
nus, des vatikanischen Apollo, des capitolinischen Jupiter. der 
Melpomene, der Ariadne und der Sappho. Im Iiunstblatt 1321, 
Nr. 86, werden diese Copien als einem Herrn von Rupp in lVIitau 
angehörend erwähnt, der sie in den Jahren 1801 - 1806 in Ita- 
lieii kaufte. Diese Arbeiten allein beweisen , dass Thorwaldsen in 
den ersten zwei Jahren seines Aufenthaltes in Rom nicht unthiitig 
gewesen, der strenge Zoega scheint sie aber als Copien für Nichts 
eachtet zu haben, und die hlage scheinen ihm nur die eigenen 
läroduktionen des Künstlers verursacht zu haben. Er tadelte nicht 
allein das minder Gelungene mit strengen Worten, sondern selbst 
wenn die Arbeit gelungen war, hiess es, dass diess nicht sein 
Verdienst sei, er habe es der Antike abgeborgt. Zoega fand darin 
einen hinliingliclien Grund, alles Verdienst abzusprechen. Thor- 
waldsen vernichtete daher viele Werke, die sich vor dem grosseii 
Haufen rühiiilich ausgezeichnet haben würden. Unter diesen war 
auch die Pallas, von welcher Zoega sagte, dass in solcher Klei- 
dung im Alterthunie keine ehrbare Frau, geschweige denn eine 
Göttin erschienen wäre. Das Gewand war etwas verschoben. Thur- 
waldsen vernichtete aber diese Bildwerlie nicht aus Uninuth über 
den Tadel, sondern sie genügten ihm in seinem Ringen nach dein 
Ideale selbst nicht. Er sagt daher in einem Schreiben, welches er 
im Oktober 1800 an die Akademie in Copenhagen richtete, dass 
er zur Uebung mehrere Arbeiten verfertiget habe, die er nicht er- 
wähnen müge. Im Sommer 1798 beschäftigte ihn die Ausführung 
einer kleinen Gruppe, die er der Akademie übersenden wollte; al- 
lein das römische Fieber unterbrach seine Arbeit, und da das lWIo- 
dell zusammen zu sinken drohte, musste er es abforineii lassen, 
wie es war. Er bittet daher in dem genannten Briefe um Entschul- 
digung, wenn die Arbeit nicht gehörig vollendet befunden werde. 
Diese zwei Fuss hohe Gruppe stellt Bacchiis und die Ariadn e 
vor, wie der VVeingott mit dem Becher in der Hand neben der 
Geliebten sitzt, und diese aus dem Iiriige den "Wein in_ denselben 
giesst. Thiele Nr. 14. Aus dieser Zeit stammt wahrscheinlich auch 
die 3 F. 5 Z. hohe Skizze zu einer Statue der Melpoiiiene, 
welche Fricderike Brun dein Untergange entriss, und in ihre 
Kunstsammlung aufnahm. Bei Thiele Nr. 15. F. Brun erwähnt; 
auch noch zweier anderer Gruppen, welche die Aufmerksamkeit 
der Kenner erregten, wovon aber Thorwaldseii nur die Skizzen 
aufbewahrte. Die eine stellt den Achilles dar, wie er die über- 
wundene Penthesilea in seine Arme hebt, und die andere zei t 
Venus, die dem aus der Schlacht zurückkehrenden NIars den O43- 
zweig reicht. Seine letzte Arbeit im 18. Jahrhunderte war eine 
Gruppe, welche den Frieden darstellte. Die gcilugelte Göttin 
sass auf der Erdkugel. und umschlang den auf der hugel stehen- 
den Genius des lieichthums und des Uebertliisscs, während sie die 
verwiistcnden Gegenstände des Kriegesmiit Füssen tritt. Er wollte 
diese Gruppe in Gyps abgegossen heirnsendeu, sie wurde aber 
wegiästellt und vergessen.    
as dreijährige Reisestipeiidiuin war im Jahre 1799 _unter so 
ungünstigen Umständen zu Ende, dass es ihm nur wenigen Nu- 
tzen gewährt haben wurde, wenn er nach einem so kurzen und 
unruhigen Aufenthalte Rom hätte Wlßtlßr verlassen müssen, und 
er hielt daher um eine Verlängerung der Reisezeit an, die er auch 
auf zwei Jahre erhielt, jedoch unter der Bedingung, dass er iin 
zweiten Jahre heiinkehren sollte. Auch diese Zeit floss unter inaii- 
iiigfaltigcn Versuchen hin, und nachdem er iin Spätjahre 1800 die 
liiistr: Rafaels in Marmor vollendet hatte, bewog ihn der Gedanke 
an die nahe bevorstehende Rückkehr, ein grösscres Werk auszu-
	        
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