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Thorwaldsen ,
Berta].
hürig; Giddyhall in Essex; Audleyinn; Ampthill, später Houghmn
' genannt; Ampthill Oldhouse; Iiirb . Mehrere dieser Gebäude sind
von grosser Ausdehnung, und gßlllöfßl] zu den schönsten archi-
tektonischen Werken aus der Zeit der Königin Elisabeth. Ueber
die Zeit lässt sich nichts bestimmen; Thorpe sagt nur, (lass er
zum Iiirby-hnusß 1570 den ersten Stein gelegt habe, welches dem
nach zu den früheren Werken des Künstlers gehören dürfte. Der
(iesehmack, welcher in diesen grossen Gebäuden herrscht, ist jene
ahexitheuerliche Mischung der spätgermanischen Architektur mit
antiken römischen Formen, oder solchen, wie sie die Renaissance-
Periode gestaltet hatte. Seine Ornamentik ist reich aber geschlnack-
los, besonders an 'l'hüren, Balustraden und Fenstern, deren g;-
im spitzigzrn Winkel schloss. Die innere Eintheilung seiner Ge-
bäude ist aber verstlindig. Es fehlt nicht an grossarligeil Anlagen
von Treppen, Hallen und Sälen. Ausser den Plänen zu den ge-
nannten Palästen finden sich in dem genannten Bande des Kunst-
lers auch viele Entwürfe zu Privatgehäudexi, mit der Angabe des
Bauherrn. Auch in Frankreich könnte Thorpe gelebt haben, wenn
ihm nicht von diesem Lande aus Aufträge zugekommen sind. In
der Sannnlun seiner Zeichnungen ist auch ein Plan zum Palaste
der liötiigin läIutter, Faher St. Gerinains überschrieben, worunter
Dallaway den Palast Luxcmbourg verstehen möchte. Wenn Tliurpe
einen Plan zu diesem Palastc efertiget hat, so müsste er kurz
nach 1611 entstanden seyn. Allein die Iiöiligin eriitTnetc keinen
Concurs zum Baue, sondern nahm das Projekt des Jacques de
Brosse an; sie schickte aber den Plan an alle berühmten Archi-
tekten des In- und Auslandes, um ihr Gutachten zu erholen,
Thor-pc's Plan zum Faber St. Germains zeigt mannigfache Ver-
änderungcn , welche er demnach bei der Revision des Planes von
J. de Brosse angebracht haben müsste. Ein anderer Entwurf un-
sers Künstlers diente zum Bau des Hauses eines Mr. Jammet (Zax
niet) in Paris. Ferner erwähnen wir auch noch den Plan zu Thor-
pe's eigenem Hause, der mit dem Monogramm J T. bezeichnet ist,
mit folgendem Verse im Rande:
These two lettres J and T,
Joinet together as you sec,
Is meant for a dwelling house for me.
S. unten auch John Thynne. John Torpa
ThOTWüldSeYl, BCPÜCI k), in Rom Alberto genannt, der grössto
unter den Bildhauern seiner Zeit, gehörte einem alten Geschlechte
an, welches der Sage nach von dem dänischen König Harald
Hildetand abstammt. Es flüchtete von Dänemark ilach Norwegen,
und später nach Island, wo einer dieses Hauses, Oluf Paa, ein
mächtiger Häuptling war, der in der Laxdolcr Sage lebt, und
dessen Sinn für Kunst und Poesie in den Gesängen der Barden
geriihmt wird. 0luf's Eigenthiimlichkeit ist es, welche veredelt
und grösser in unserm Thorwaldsen her-vertritt"). Er wurde 1770,
Diesem Artikel liegt theilweise das Werk von Thiele zu
(irnnvlc: Leben und VVerlac des dänischen Bildhauers Ber-
tel Thorwaldsen. Deutsche Ausgabe Leipzig 1852. 54. Die
biographische Skizze von H. C. Anderscn. Aus dem däni-
schen von J. Iteuschcr. Berlin 1345, ist grösstentheils aus
diesem Werke genommen, mit poetischen Ergiessungen ge-
schmückt, und ungenü end.
John Espolin, der gelehrte Verfasser der Isländischen An-