Thornhill ,
James.
389
den Figuren des Thierkreises umgeben dar. Iin westlichen Ende
stellte er Blenheim und London dar, mit der Victoria und mit
den Figuren der Flussgötter, so wie der Künste und Wissenschaf-
ten. Die Felder der östlichen Abtheilung zierte er mit spani-
schen Trophäen und brachte die Bildnisse von Tycho Brahe, Co-
pernicus und Flamstead an. In der oberen Halle stellte er die
Königin Anna und den Prinzen von Dänemark mit einblemati-
sehen Figuren dar, dann weiterhin die Wappen von England, Ir-
land, Frankreich und Schottland, und die allegorischen Figuren
der Welttheile. An den Wänden malte Thornhill die Landung
Wilhelm IIL, die Landung Georg 1., und die Familie des letze-
rcn. 'l'hornhill's VVcrlie sind ferner die Gemälde der Halle in
Blcnhcim, die ihm ebenfalls nach der Elle zu 25 Schilling bezahlt
wurden, und als er nach dem Banltrot der Siidsce-Compagnie,
deren Versammlnngshaus Üfhornhill mit Malereien geziert hatte,
derselben seine Rechnungen einreichte, erhielt er statt der Ans-
bezahlung der geforderten 1500 Pf. St. den Bescheid, er habe in
der Halle zu Blenheim pr. Elle 25 Schilling erhalten, und müsse
sich daher ebenfalls mit dieser Bezahlung zufrieden stellen. Einen
ähnlichen Prozess hatte er mit Mrs. Stylcs, der seinen Landsitz
lVIore-Park in Cambridge-sture durch Thornliill verzieren liess.
Wialpole p. 1'417 erzählt von diesen liunstlinausereien gegen un-
sern sonst so gesichteten Meister. In der Capelle zu Wimpole,
einem Landgute des Lord Oxford in Cambridge-shire, sind eben-
falls Gemiilde von ihm. Ausserdem erwähnt Dallaway iloch die
Himmelfahrt Maria am Plafond der Capelle der Königin zu Ox-
ford, und die Apotheose d-es Erzbischofs Chicheley daselbst, der
in seinem bischöflichen Ornate die Auferstehung feiert. In der Ca-
pelle All-Souls zu Oxford ist ein Altarbild, und ein anderes in
der liirche zu Weymxiuthf In der St. Georgensltirche zu London
sieht man ein Abendmahl von ihm gemalt.
Von Thornhill haben wir auch zwei Copien der RafaePschen
Cartons in Hampton-Court, ziemlich geistlose und mechanische
Abschriften. Er copirte sie mit Erlaubniss des Grafen von Halifax
in Zeit von drei Jahren in der Originalgriisse, und dann zum zwei-
ten lYIale in ein Viertel der Grössc derselben, _nnd wollte sie zum
Gebrauche junger Künstler im Stiche herausgeben. Die grösseren
Copien schenkte 1800 der Herzog von Bedford der Sammlun der
Akademie in Sommersethouse, die anderen kamen durch Gescilienk
des Herzogs von lYIalborough in die Sammlung von Christ-Church-
Collcge zu Oxford.
Im Jahre 1724 stiftete er in seinem eigenen Hause eine Alta-
demie, worin nach dem Nackten gezeichnet wurde. Früher hatte
er dem Lord Halifax den Plan zur Errichtung einer königlichen
Akademie mit besoldcten Professoren vorgelegt, und zugleich
auch den Entwurf zum Gebäude derselben beigefügt. Dieser Plan
wurde nicht für genehm befunden, und zuletzt unterblieb die Er-
richtung der Akademie. König Georg I. erhob ihn in den Bitter-
stand. Damals war er bereits wieder im Besitze der von seinem
Vater veräusserten Güter, welche er wahrscheinlich nicht nach der
Elle bezahlte, wie die englischen Kunstpatrone seine Gemälde ho-
norirteni Er starb zu London 1754. J. Faber stach 1752 sein Bild-
niss. Auch bei düärgensville kommt es vor, so wie in Lavaters
Physiognomik.
Stiche nach Werken dieses Meisters.
Richard Bentley, gest. von G. Vertue.
Stephan Duch, gest. von G. Bichham jun. '
John Sheppard, gefesselt im Gefängnisse, gest. von G. Whlic.