Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

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Thornborg, 
Andreas. 
Thornhill , 
James. 
Dresden den 18. Mai 1812 radirte er im Umriss, qu. fol. Die 
nach seinen Zeichnungen ausgeführten Decorationen und die Ge_ 
rüste hat J. F. Bayer geätzt, k]. qu. 4. 
Thornborg , Andreas, Maler und Zeichner von Mandal in Nun 
wegen, war in Copenhagen thätig. Er malte Bildnisse in 1VIinia_ 
tur, und zeichnete auf Iilevenfeldk Veranlassung auch verschie_ 
dene dänische Alterthiimer. Diese Zeichnungen werden auf der 
Universitätsbibliothek in Copcnhagen aufbewahrt. 
Iliornborg starb nach 1774. Der berühmte Hoyer war sein 
Schiller. Füssly sagt, (lass J. van Ilaas nach einem Thuflldug-f 
das Bildniss des Hauptmann Christian Hausen til Norgaard ge_ 
stechen habe. Dieser Thorndorf könnte mit unserm Künstler Eine 
Person seyn. 
Thorndorf, 
oben. 
Thornhill, James , Historienmaler, geb. zu Weymouth in D0r5et_ 
shire 1676, war der Sohn eines Edelmannes, welcher sein Veh 
mögen so schlecht verwaltete, dass der Sohn zuletzt der Unterstij_ 
tzung seines Oheims, des berühmten Arztes Dr. Sydenliam, be- 
durftig wurde, und die Malerei zum Broderwerb ergreilen musstm 
In seiner früheren Zeit WllPClCll ihm nur geringe Auliriige zu Theil, 
da die Geschichtsmalerei wenig Anklang fand, obgleich 'I'h_oruliil1 
in dieser Hinsicht zu den achtbarsten Talenten gehört, welche in 
jener 'Zeit auf den Schauplatz traten. Er fand anfangs nur im 
Portraitfache Bestellungen , worin er aber anderen Meistern nach. 
stand. Indessen finden sich auch von Thornhill einige SCllÖue 
Bildnisse, worunter Dallaway jenes des Grafen Charles von Arraii 
in der Gallerie, und das des Sir Christopher Wren im Theater zu 
Oxford riihmt. Zu seinen früheren Werken könnten auch einige 
Altarhliitter in Oxford und Weymouth gehören. Als lYIann vim 
vierzig Jahren unternahm er eine Reise nach Holland, Flandern 
und Frankreich, wo er verschiedene Malwerlae, unter anderen 
eine Madonna von Annibale Carracci und einen Tancred von 
Poussin kaufte, welche er vorzugsweise zu seinen Vorbildern nahm_ 
1m Ganzen aber ist er ein entschiedener Anhänger der damaligen 
französischen Schule, obgleich er noch lange nach seinem Tode 
der englische Rafael genannt wurde. 
Zu den Hauptwerlsen dieses Künstlers gehören die Malßreign 
inder St. Paulslsirche zu London, wo er in acht Feldern Dar- 
Stellungen aus dem Leben des heil. Paulus malte, grau in Grau 
und mit Gold gehüllt. Diese Gemälde fanden ausserordentliehen 
Beifall und erwarben ihm die Stelle eines Malers der Königin. 
Die Bezahlung war aber gering; die Hirelienverwaltung Verdingte 
ihm die Arbeit nach der Elle 111 40 Schilling. Im Verlaufe der 
Zeit hatten diese Bilder stark gelitten, und man sah sich daher 
1856 geziöthiget, mit Ernst an eine Restauration zu schreiten. Von 
ihm ist auch das grosse Deckengemälde der grossen Halle im Hu- 
spital zu Greenwich, welches er von 1703  1727 für die Summe 
von 6685 Liv. ausfiihrte. In der Cuppel des Vestibuls malte er 
einen Compas von den vier Winden Umäehen, und das Modell 
eines antiken Schiffes, welches im 16. Ja irhunderte in Rom auf. 
gelunderrwurde. Innerhalb des Vestibuls zieht sich eine 106 Fuss 
lange, 50 Fuss breite und 50 Fuss hohe Halle hin, deren Decke 
bemalt ist. In Mitte stellte er den Iiönig Wilhelm und die Iiü- 
nigin Maria von den Cardinaltugenden, den vier Jahreszeiten und
	        
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