Thienpont,
Carl
Thier,
Bernh-
Heinr.
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Darstellungen, in Ansichten von Städten und interessanten Bau-
werken. .
L. Thienon ist ein jüngerer Künstler als der Obige.
ThleUPOHt, Carl Frledflßh, Maler, geb. zu Berlin 1720, war
Schüler von A. Pesne (1745), welcher ihn in der Oehnalerei un-
terrichtete, entsehied aber später in Dresden auf Veranlassung des
J. Mengs für die Miniaturrnalerei. Er malte viele Portraite, be-
sonders während der Hriegsjahre. In der letzteren Zeit begab sich
der Künstler nach Warschau, wo er ebenfalls Bildnisse in Minia-
tur und Emuil hinterliess, und 1796 starb.
Thier, Bernhard Hemnch, Maler und Radirer, geb. zu Lu-
dinghausen im Miinster'schen 1745 (nach anderen 1751 in Mün-
ster), stand bei seinem Bruder Evert, einem Glasmaler und Glaser
in der Lehre, und reiste dann als Geselle nach Amsterdam, wo
er sich ausschliesslich der Malerei widmete. Er malte einige Jahre
Blumen und Früchte, jing aber dann unter P. Barbier-ä und H.
Meyer's Leitung an Landschaften zu malen , worin er es aber zu
keiner grossen Vollkommenheit brachte. Im technischen Theile
sind diese Bilder lobenswerth, der Mangel der Zeichnung und
Composition machte sich aber zu liihllaar, als dass diesen Bildern
eine ehrenvolle Stelle eingeräumt wurde. In der letzteren Zeit
seines Lebens arbeitete er in Leyden, und starb daselbst 1814.
Wir haben von diesem Künstler einige schön radirte Blätter,
die in guten Preisen stehen. Es gibt auch mehr oder weniger
vollendete Aetzdrücke. P. Iiikkert radirte nach ihm eine Land-
schaft mit ländlicher Scene.
1) Landschaft mit zwei Bauern bei einem VVagen, an welchen
ein Pferd und drei Ochsen gespannt sind. Sie ziehen an
einem Hügel hin, wo man eine Hütte sieht. Links ist eine
Erhöhung, die durch verfallene Zäune getheilt wird. Im
Rande: B. H. Thier inv. et fec. 1780, qu. fol.
2) Landschaft mit zwei Bauern, welche das Pferd und den
Ochsen im Flusse tränken. Links sind grosse Bäume, ein
steinerner Bogen und eine Hütte. Rechts sieht man eine
Scheune und Bauern, welche einen Karren mit Heu über
die Brücke schaden. Das Gegenstück zu obigem Blatte, ohne
Namen.
Diese beiden Blätter werthet PnWeigel auf 2 Thl. Sechs
unvollendete Aetzdrücke und Gegendriicke schätzt er auf
4 Thl. 18 gr.
5) Landschaft mit einem Wege, der am Berge sich verliert.
Links ist Ebene, und rechts ein kleiner Fluss. Am Wege
sitzt ein Bettler und vom Berge herab gehen zwei Bauern
mit einem Hunde. Ein Reiter und ein Fussgünger sind oben.
"In der Ferne ist Regen. B. H. Thier fec. H. g Z. 5 L.,
Br. B Z. 1 L.
4) Landschaft mit dem auf dem Hügel sitzenden Hirten. Am
Fusse des ersteren sind zwei Kühe und zwei Schaale, und
rechts vom Hirten eine Ziege. Vor dem Hirten ist der Hund.
In der Ferne sieht man Bauern und Pferde auf der Brücke,
neben welcher eine Thurmruine ist. Ohne Namen. H, ß z.
10 L., Br- 8 Z. a L.
6) EinViehstück in W. Romayn's Manier, qu. fol.