Thiclc ,
Gust.
Ludwig.
Joh.
Alex.
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Tllielc; GÜStaV Lvdwvig, Maler, gehoren zu Dresden 1315, machte
seine Studien an der Akademie der genannten Stadt. und begab
Sich 1857 zur weiteren Ausbildung nach München. In die Hei-
matlx zurückgekehrt trat er in Dresden als ausübendcf Künstler auf.
Thiele ,
Friedrich ,
Johann
Friedrich Alexander Thiele.
Thlßle, ilOhEXIIII AlßXilndGP, Landschaftsmaler und Radircr, _ eb.
zu Erfurt 1685, trat in seiner Jugend in Kriegsdienste, fasste agber
hald eine solche Neigung zur Iiunst, dass er jede müssige Stunde
derselben weihte. Er malte Landschaften in Wasserfarben oder
mit Pastellstifteix, welche vor ihm kein anderer Künstler in diesem
Fache angewendet hatte, während einige die Anna Maria Haid
als die Erfinderin der Iiunst, Landschaften in Pastell zu malen,
bezeichnen , wofür ihr indessen die Nachwelt nicht sehr dankbar
ist. Diese Versuche machte Thiele ohne Anweisung, bis er end-
lich an C. L. Agricola einen Lehrer fand, dessen Gemälde er ce-
pirte. Hierauf erthcilte ihm Manioeky Unterricht in der Oclina-
lerei, worin er so schnelle Fortschritte machte, dass er nach über-
standenen liriegsdienstjahren bereits zu den bessten sächsischen
Lanrlschaftern gezählt wvurde. Jetzt liess sich der Künstler in Dres-
den xiieder, wo anfangs F. P. Ferg seine Landschaften mit" Figu-
ren staifirte. Im Jahre 1750 musste er auf Befehl des Königs das
Lustlager in Zeithayn malen, ein colossales Bild, Welches in der
k. Gallerie aufgestellt wurde, aber mit vielen anderen Gemälden
dieses Meisters längst daraus entfernt ist. Es sind diess Ansichten
sächsischer Städte und Schlösser in ziemlich grossem Formate.
Dann malte er auch viele andere Ansichtennnd Prospekte aus
Sachsen und Mecklenburg, die damals in Gallerien aufgestellt wur-
den, und auch ins Ausland gingen. Häufige Studien machte er
an der Elbe und an der Saale, und darnach führte er dann viele
Bilder in Oel aus. Diese Ansichten malte er mit Vorliebe und sehr
fleissig. In der Gallerie zu Schwerin sieht man noch mehrere die-
ser Bilder. Einige seiner Werke sind schätzhar, andere aber kalt
und monoton. Mehrere der früheren Gemälde dunkelten stark
nach, später wählte er dauerhaftem Farben, verfiel aber nicht sel-
ten ins Graue, so wie auch seine meist dunklen Vorgründe keine
angenehme Wirkung machen. Thiele wurde 1747 Hofmaler des
Iiönigs von Sachsen. Zugleich hatte er den Titel eines Hufconxnxis-
siirs und eines fürstlich Arnstädtischen Iiännnerers. Er starb zu
Dresden 1752. Fiedler malte sein Bildniss in gewaltiger Perücke
und mit dem Pinsel in der Hand. Es ist in der fürstlichen Samm-
lung zu Rudolstadt. Geyser hat es gestochen, 8. Der berühmte
Dietrich war sein Schüler.
Tardieu stach nach ihm die Ansichten von Iiiinigstein und Meis-
sen, gr. qu. fol. Oescr, E. Iiämmer, VVolfgang Göthe und sein Sohn
Jnh. Fried. Alexander Thicle haben ebenfalls nach ihm radirt. C. Wi-
tzani stach die Ansicht der Gegend von Rabenati, qu. fol. F. Schu-
mann lieferte ein Aquatintablatt, welches die Iiohlenbrennerhiitte
vorstellt, gr. (In. fol.
Eigenhändige Radirungen.
Die Blätter dieses Meisters sind in alten Ahdriicken selten
geworden. Es kommen auch neue Abdrücke vor. Sie sind theil-
weise gut radirt, und finden daher ihre Liebhaber. Die bessten
Abdrücke setzt Weigel auf 10 12 gr.
1 6) Die kleinen Landschaften mit Figiirehen, schi- leicht
radirt und bezeichnet A. Thiele fec. (verkehrt). Drei diese;