Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

Thelott , 
Johann 
Gottfried. 
303 
Für den Bischof von Würzburg fertigte er einen Altar, woran die 
Geschichte des heil. Iiilian mit iiusserstcm Fleisse erhaben darge- 
stellt ist. Dann nennt man auch einen 45 F. hohen Altar, der 
mit Schildplat eingelegt, mit Laubwerk, Engelsl-iöpfßll. grosscil 
und kleinen Bildsäulen , Altarbildern u. s. w. von feinstem Silber 
geziert ist. Dieser Altar kam 171g nach Frankreich, in der Folge 
nach Rom und Neapel, und während des französischen Krieges 
wieder nach Augsburg. Da kaufte ihn 1805 ein russischer Kauf- 
mann um 2475 Gulden. Er nahm ihn als Geschenk für die Je- 
suiten mit sich nach St. Petersburg. 
Ueberdiess finden sich auchZeichnungen von ihm, mit der 
Feder ausgeführt und getuscht. In der Sammlung des Grafen 
Sternberg war eine solche von 1675. Sie stellt das Innere eine; 
runden mit Statuen gezierten Saales vor. Im Vorgrunde ist ein 
Krieger vor der Statue eines Kaisers, qu. fol. Mehrere seiner 
Zeichnungen wurden gestochen; so von P. L. Leidenholfer eine 
Folge von allegorischen Darstellungen. Auch J. U. Kraus, G. 
Ehinger, L. Heckenauer, G. A. und A. M. Wolfgang, W. Sper- 
lin und Reinhardt haben nach seinen Zeichnungen gestochen. 
Setiletzky stach grosse Thesen und Almanachs nach ihm, die bei 
Pfeife] erschienen. In dem Werke: Neu eröffnete Ottomanische 
Pforte 2 Th. in fol. Augsburg 1694  1701, sind ebenfalls Stiche 
nach seinen Zeichnungen. Von J. G. Wolfgang haben wir ein 
grosses Blatt, welches ein Monument auf einer architektonischen 
Basis darstellt, umgeben von allegorischen Figuren und kleinen 
Genien, mit der Schrift: J. A. Thelot del. Joh. Georg Wolfgang 
sc. A. V. 1702 gr. fol. Ein anderes Blatt enthält eine Allegorie, 
auf die Niederlage der Türken. Jupiter schleudert den Blitz auf 
das Heer, und Herkules vernichtet die Ungeheuer. In der Luft 
schwebt die Fama, und die Inschrift; lautet: Vivat Leopoldus. Tur- 
carum Wiietor et Triumphator. J. A. Thelot del. Gab. Ehinger sc. 
s. r. fo . 
g Thelott starb zu Augsburg 1754 im 80. Jahre. 
 Eigenhändige Rndirungen. 
i) Eine Allegorie mit der Inschrift: Nosce te ipsum, fol. 
2) Scenen aus der Aeneide, unten deutsche Verse eingedruckt, 
24 gut radirte Blätter in Luycken's und Hoogstraatelfs Ma- 
nier. Thelott inv. et fec., qu. 8. 
5) Eine Folge von 9 Blättern mit Darstellungen aus der Fa- 
bel der Psyche. Mit deutschen Unterschriften. Joh. And. 
Thelott del. et fec., qu. B. 
4) Eine Folge von Soldatenstiicken, 6 Blätter. J. And. The- 
lott del. et fcc., kl. qu. fol. 
5) Eine Folge von vier mythologischen Darstellungen in klei 
nen Runden, 12. 
6) Die vier Jahreszeiten, reiche (Kompositionen. J. A. Thelott 
sc., kl. qu. fol. 
7) Die Leidenschaften. Solche Darstellungen sollen nach Füssly 
in folgendem Werke seyn, welches aber erst nach dem Tode 
des Künstlers erschienen ist: Ch. Hallmann das von der 
Liebe handelnde Pastorellgedicht, zum Nutzen und Ver- 
gnügen derer, die da lieben und sich verheirathen, mit 
Vvn Joh. Andreas Thelot gestochenen Kupfern, die Leiden- 
schaften Vorstellend. Augsburg 1750, 4. 
Thelott, JOlIQIIII Gottfried, Iiupfersteclter, geb. zu Augsburg 
1714, der Sohn des Johann Andreas, lunterltess verschiedene Blät-
	        
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