Thelott ,
Johann
Gottfried.
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Für den Bischof von Würzburg fertigte er einen Altar, woran die
Geschichte des heil. Iiilian mit iiusserstcm Fleisse erhaben darge-
stellt ist. Dann nennt man auch einen 45 F. hohen Altar, der
mit Schildplat eingelegt, mit Laubwerk, Engelsl-iöpfßll. grosscil
und kleinen Bildsäulen , Altarbildern u. s. w. von feinstem Silber
geziert ist. Dieser Altar kam 171g nach Frankreich, in der Folge
nach Rom und Neapel, und während des französischen Krieges
wieder nach Augsburg. Da kaufte ihn 1805 ein russischer Kauf-
mann um 2475 Gulden. Er nahm ihn als Geschenk für die Je-
suiten mit sich nach St. Petersburg.
Ueberdiess finden sich auchZeichnungen von ihm, mit der
Feder ausgeführt und getuscht. In der Sammlung des Grafen
Sternberg war eine solche von 1675. Sie stellt das Innere eine;
runden mit Statuen gezierten Saales vor. Im Vorgrunde ist ein
Krieger vor der Statue eines Kaisers, qu. fol. Mehrere seiner
Zeichnungen wurden gestochen; so von P. L. Leidenholfer eine
Folge von allegorischen Darstellungen. Auch J. U. Kraus, G.
Ehinger, L. Heckenauer, G. A. und A. M. Wolfgang, W. Sper-
lin und Reinhardt haben nach seinen Zeichnungen gestochen.
Setiletzky stach grosse Thesen und Almanachs nach ihm, die bei
Pfeife] erschienen. In dem Werke: Neu eröffnete Ottomanische
Pforte 2 Th. in fol. Augsburg 1694 1701, sind ebenfalls Stiche
nach seinen Zeichnungen. Von J. G. Wolfgang haben wir ein
grosses Blatt, welches ein Monument auf einer architektonischen
Basis darstellt, umgeben von allegorischen Figuren und kleinen
Genien, mit der Schrift: J. A. Thelot del. Joh. Georg Wolfgang
sc. A. V. 1702 gr. fol. Ein anderes Blatt enthält eine Allegorie,
auf die Niederlage der Türken. Jupiter schleudert den Blitz auf
das Heer, und Herkules vernichtet die Ungeheuer. In der Luft
schwebt die Fama, und die Inschrift; lautet: Vivat Leopoldus. Tur-
carum Wiietor et Triumphator. J. A. Thelot del. Gab. Ehinger sc.
s. r. fo .
g Thelott starb zu Augsburg 1754 im 80. Jahre.
Eigenhändige Rndirungen.
i) Eine Allegorie mit der Inschrift: Nosce te ipsum, fol.
2) Scenen aus der Aeneide, unten deutsche Verse eingedruckt,
24 gut radirte Blätter in Luycken's und Hoogstraatelfs Ma-
nier. Thelott inv. et fec., qu. 8.
5) Eine Folge von 9 Blättern mit Darstellungen aus der Fa-
bel der Psyche. Mit deutschen Unterschriften. Joh. And.
Thelott del. et fec., qu. B.
4) Eine Folge von Soldatenstiicken, 6 Blätter. J. And. The-
lott del. et fcc., kl. qu. fol.
5) Eine Folge von vier mythologischen Darstellungen in klei
nen Runden, 12.
6) Die vier Jahreszeiten, reiche (Kompositionen. J. A. Thelott
sc., kl. qu. fol.
7) Die Leidenschaften. Solche Darstellungen sollen nach Füssly
in folgendem Werke seyn, welches aber erst nach dem Tode
des Künstlers erschienen ist: Ch. Hallmann das von der
Liebe handelnde Pastorellgedicht, zum Nutzen und Ver-
gnügen derer, die da lieben und sich verheirathen, mit
Vvn Joh. Andreas Thelot gestochenen Kupfern, die Leiden-
schaften Vorstellend. Augsburg 1750, 4.
Thelott, JOlIQIIII Gottfried, Iiupfersteclter, geb. zu Augsburg
1714, der Sohn des Johann Andreas, lunterltess verschiedene Blät-