Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

T haeter , 
J ulius 
Caesnr. 
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gelhaftc, obwohl nach richtigen Ansichten unternommene Arbeit 
halte ihn zum Nachdenken, und zur Erkeuntniss gebracht, dass 
er von den technischen Mitteln der Iiupferstecherei noch gar we- 
nig wisse, und er sehnte sich desswegen um so inniger nach dem 
Unterrichte eines tüchtigen Meisters. Durch die Verwendung des 
Buchhändlers Barth in Leipzi und des kunstverständigen Pro- 
clamators Weigel daselbst erhielt er jetzt eine Unterstützung V01! 
160 Thalern, um zwei Jahre lang zu Nürnber in lleindcPs Schule 
sich zu bilden; allein der Meister hatte nur Blatz für solche, die 
zahlten oder für ihn arbeiteten, und da Thiiter Beides "nicht konnte, 
so war der Bescheid sehr kurz. Sich wieder allein überlassen stach 
er in Nürnberg die allegorische Figur der Baukunst nach einem 
Gemälde von Vogel von Vogelstein. Rauch in Berlin sah dieses 
Blatt und übertrug ihm den Stich des Frankeächen Denkmals in 
Halle, welcher dem Künstler, der noch nie Plastische Gegenstände 
behandelt hatte, so wohl gelang, dass ihn Rauch nach Berlin ein- 
lud, wo er ihm dauernde Beschäftigung geben wolle. Er verliess 
1328 ungern Nürnberg, und begab sich nach Berlin, wo sich jetzt 
der Meister des Franlsdschen Monuinentes seines Versprechens 
nicht mehr erinnerte. Thäter blieb ohne Beschäftigung und musste 
um geringen Lohn Buchhändler-Arbeiten übernehmen, die ihn 
in seiner Kunst nicht förderten. Der Auftrag, für den Kunst- 
verein den Stich mehrerer Conturen nach ziemlich grossen Bildern 
zu unternehmen, gab ihn derselben wieder zurück, half ihm aus 
drückender Verlegenheit, und setzte ihn in den Stand, nach Mün- 
chen zu gehen, wo sich Professor Amsler seiner annahm, und 
durch Rath und That den jungen Künstler den We leitete, auf 
welchem er in der Folge zum Ruhme gelangte. Er iam mit Auf- 
trägen von Rauch nach München, erledigte aber dieselben gräss- 
tentheils in Dresden, wo 1551 die kranke Mutter seine Hü fe in 
Anspruch nahm. Er kehrte nur zur Zeichnung des Monurnentes 
des Königs Maximilian auf einige Zeit nach München zurück, 
und führte dann den Stich in Dresden aus. Nach dem Tode der 
Mutter begab er sich nach Berlin, um mehrere plastische Werke 
von Rauch zu zeichnen. Nach Vollendung dieser Arbeiten schritt 
der Künstler in Dresden unter wenig günstigen Aussichten zur 
Ehe, und somit kam ihm ein Ruf nach München um so erwünsch- 
ter, Er erhielt 1354 auf Veranlassung des Professors v. Schnorr 
den Auftrag, für das Prachtwerk des Grafen A. Raezynski über 
neuere deutsche Kunst mehrere Zeichnungen in Kupfer zu ste- 
chen, bevor er aber ans Werk ging, führte er noch einige Blätter 
für F. Olivier's Volksbilderbibel aus. Hierauf ging er an die gros- 
sen Stiche, welche ihm einen in der Geschichte der Kunst rühm- 
lichen Namen sichern: Chrieinhilde beim Leichuame Siegfriedk, 
nach Schnorr; die Dexnüthigung der Mailänder, nach Mücke; die 
Hunnenschlacht, nach Iiaulbach; die Deekenbilder nach Corne- 
lills; die Nacht und die Parzen, nach Carstens; der Beginn der 
Iiunst, nach Schinkel, u. s. w. Alle diese Blätter zeichnen sich 
bei einer einfachen und klaren Behandlungswcise des Stichs durch 
strenges Festhalten des Charakters der Urbilder aus. An diese 
Werke, welche alle 1810 vollendet waren, reihen sich dann noch 
mehrere andere, als eben so viele Beweise eines ausgezeichneten 
Talentes, welches bei unsäglichen Hindernissen durch sich" selbst 
siegreich emporsticg. Ausser den Blättern nach Schnorr für den 
Münchner Kunstverein, nennen wir besonders jene für den siieh- 
Sisvheil liunsltviarcin: die Sachsensclilaurlit nach IiaulbRCll, lllld die 
liiuliihrtmg (lei- Lanilfrit-tlens (lurvli limlolph l. nach Sclmurr. In 
Jie letztere Zeit des Meisters gehören die Blätter nach Zeich-
	        
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