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Teufel,
Johann.
T c ufcl ,
auch
Teubel.
der aufgelegt irurde, fol. In dieser Bibel sind Blätter, welche mit
den Initialen J. T. oder mit einem aus diesen Buchstaben beste.
lienden Monogramme versehen sind. Zwischen den Initialen ist
manchmal ein Schlüssel gesetzt, oder dieser erscheint auf dem Tä-
felehen als iigiirliehes Zeichen. In Verbindunä mit diesem MQL
sier, arbeitete ein Formschneider, der ein Klee latt mit dem Mes-
serchen auf die Platten schnitt, und der desswegen Kleinann (Cle-
nian) genannt wurde. Die Buchstaben J. T-, oder das Nlonoäraniin
erklären Christ und Malpe auf Johann Teufel oder Thiife . Ein
solcher hat auch wirklich elebt, aber es ist anseheinlich nur sein
Name auf unsere Zeit giäiommen. Dieser wird in der Vorrede
eines Werkes genannt, welches unter folgendem Titel erschien;
Newe Künstliche, Wohlgerissene, und in Holz geschnittene Fi-
guren, dergleichen nieinahleii gesehen werden etc. Gedruckt zu
Frankfurt a. M. In Verlegung Vincentii SlClllllXCyCPS A0. lVlDXX_
qu. 4. Die Vorrede nennt mehrere deutsche Künstler, die seit
100 und mehr Jahren geblüht haben, und darunter ist auch ein
Johann Teuffel erwähnt. Dass aber der obgenannte Monogranimist
J. T. darunter zu verstehen sey. will Brulliot ini Dictionnaire des,
inono raniines I. 272) nicht zugeben, indem er glaubt, dass derselbe
Iiünstiier sich auch der Buchstaben JLC. und JL C T. bedient
habe, was Jacob Lucius Corona Transilvanus bedeutet, d. h. Ja-
kob Lucius von Croiistadt in Siebenbürgen. Manchmal nennt m.
sich auch geradeweg Jakob Siebenbürgen. Von diesem Jßliuh
Transilvanus dürften nun nach Brulliot die Bildnisse sächsischer
Fürsten und Herren, und die biblischen Darstellungen seyn.
Nach der obigen Erklärung bliebe dem Johann Teufel kein
Blatt übrig. Allein es frä t sich, oh der Monogramniist J. T"
der auch der Initialen J. zur Bezeichnung seiner Blätter sich
bediente, wirklich dieselbe Person sey mit dem Forinschneider J,
L. C., oder J. L. C. T. bei Bnilliot II. Nr. 1570, und dem
nogrammisten IV C und J L C bei Brulliot 1542. Auffallend
wäre die verschiedenartige Bezeichnung des einen und (lCSSÜlbQn
Meisters. Es mag allerdings ein Lucius Cronstadensis Transylvw
nus unter den genannten Buchstaben zu vermuthen seyn, aber
dieser nennt sich nach Brulliot II. 1570 auch Jacob Siebenbürgen,
und somit könnte auch der fragliche Johann Teufel in dem Mm
nograinrnisten J. T. seine Erklärung finden, auf welchen sich dann
auch die Initialen J. T. beziehen. Dieses Zeichen kommt auf llleh-
raren Blättern der Bibel Luther's vor, dann auf den Bildnissen
der Fürsten, und auf Blättern der sächsischen Chronik von H_
Bünting, Magdebur 1536. Ein einzelnes Blatt, eines der gi-ösm
ten des Meisters, steiilt ein Fest vor, welches in Boni gefeiert Wim-L
Dieses Blatt ist von 1558, qu. fol.
Die Existenz des Johann Teufel ist nicht zu liiugnen, und so-
mit könnten die genannten Werke Proben seiner Iiunst enthalten.
Christ und Malpe sind noch nicht vollkommen widerlegt. Es sind
aber auch die Verhältnisse der späteren sächsischen Schule, wel-
cher die genannten Bilderwerke angehören, noch nicht erforscht.
Dass eine Künstlerfamilie Namens 'I'eufel gelebt habe, beweise:
auch der folgende Artikel.
qjßllfßl, auch Tßllbßl und Tßllüwßl, nannten sich ausscr den;
obigen Johann auch noch andere Künstler. Nlerten WM 1514
heim Bau der St. Annakirche in Annabcrg Werkmcxstcr. M3-
thias war um 1587 Architekt in Wittcnberg, vigllcicht der Suhn
des Johann 'I'cufcl. Hermann war Goldsuhmid düsclbst und