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Suvöe,
Jos.
Benoit.
Snydwerhoef,
Joxms.
Kupfer gestochen. In Rom zeichnete er eine Anzahl akademischer
Figuren, welche Charakter mit Richtigkeit der Zeichnung verbinden.
Suvee kam nach Paris zu einer Zeit, in welcher die franzö-
sische Schule im Verfalle lag, wo F. Boucher als gallischer Ra-
fael gepriesen wurde, und Natoire und le Moine die Iiunstwell:
durch süsslich manierirte Machwerlie bezaubern wollten. Suvce er-
liannte den Irrwe , und suchte seine Schüler auf das Studium der
Natur zurüclszniiiiliren, er war aber nicht berulen, einen Um-
schwung in der Iiunst zu bewirken. Er beweist sich in der Mehr-
zahl seiner Bilder als guter Zeichner und erfahren in der Anato-
mie und Perspektive; er sah auf Einfachheit der Darstellung und
strenge Bezeichnung des Gedanlaens, es gebrach ihm aber an schö-
pferischer liraft, und da ihm iiberdiess der Sinn für irische und
warnte Färbung nur ixn geringen Grade zu Hülle ham, so blieb
er oft monoton und halt. Die Bilder, welche sich auch durch
schöne und blühende Färbung auszeichnen, machen den geringe-
ren Theil seiner YVerhe aus, und geben sich als Resultate eines
Studiums Bubenäscher Vorbilder hund. Suvee starb 1807 in Rom,
vom Schlage berührt eines schnellen Todes, hetrauert von allen,
die ihn kannten. Er war ein Mann von trefflichenl Charakter,
und von dem recllichstexi Streben beseelt. Iiern von liunstncid
pflegte er das Talent des ihm anvertrauten Schülers auf das gg-
wissenhafteste, und wenn ein Genie, welches das seinige weit zu
überragen schien, lässig zu werden anfing, so machte er es sich
zur Pflicht, dasselbe zu erniannen. Seine Mitbürger setzten ihm
in St. Donat zu Brügge ein Monument, da er seine Iiinder früh
verloren hatte. Dieses Denkmal wurde unter Meulenieestei-"s Lei-
tung in Iiupfer gestochen. Im Pantheon zu Paris wurde seine
Büste aufgestellt, ein AcL der Pietät seiner Freunde.
SuydcYhÜÜf; 301135, Zeichner und liupferstecher, einer der be-
riihmtestcn Künstler seines Faches, wurde um 1600 in Leyden ge-
huren, und nach der gewöhnlichen Angabe von P. Suutnlaxi un-
terrichtet, wenn nicht eher von G. Visscher, dem er sich in der
Stichweise nähert. Suyderlmef arbeitete aber mit der Ratlirnadel
das Meiste vor, und bediente sich des Stichels nur zur Vollendung
der Platte. Er sah mehr auf malerische Wirkung als auf Regel.
miissigkcit der Linien, so dass man in seinen Blättern nur selten
jene Feinheit und Zierlichkeit der Arbeit findet, welche der Grab-
stichel anderer Meister gewährt. Er deutete die Farbe, die pastose
Behandlung an, und bewirkte selbst heim ziigelloscn Schwnnge
ein wohlgetiilliges Ganze. Zu seinen Hauptwerken gehört der Sturz
der Verdammten nach Rubens, die vier Bürgermeister nach Th. de
Keyser, und die Beschwörung des Friedens in Münster zwischen
Spanien und den vereinigten Staaten den 15. Mai 164g nach G;
Terbnrg. Früher erkannte man darunter den westphälischen Frie-
denschluss, allein damals wurde die Akte nur einzeln nnterzeieh-
net, es war keine eigentliche Beschwörung auf dem Rathliflnst;
Es kommen aber auf dem in der Gallerie des Herzogs von Wel-
lington befindlichen Gemälde auch Bildnisse von Gesandten beim
wvestphiilischen Friedensschlusse vor. Zu seinen HüUPIWCFliCll ge-
hören auch die beiden Blätter mit dem Bauernstreit, die Brut-
Spieler, die Familie des Satyrs, die Bildnisse nach F. Hals u. a,
Einige Bildnisse von Kaisern und anderen Fürsten gehören zur
Folge, deren wir im Artikel des P. Soutman näher erwähnt haben,
Die lrüheren Abdrücke sind ohne Numern, womit später die Felge
versehen wurde. Ueber die Preise der Bliitter lässt sich im Allge-
weinen nicht viel bestinnnenf Der Werth der Hauptbliitter hiizigt