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Terwesten ,
Augustin.
Terwesten ,
Augustin.
weitere drei Jahre zu. Im Jahre 1678 kehrte er endlich ins Va-
terland zurück, und gründete da den Ruf eines tüchtigen Mai-
sters. Sein erstes bedeutendes Werk sind die Darstellungen aus
Ovid's Metamorphosen, welche er in einem Salon des H. Bann-
hout van Slingelantlt zu Dort in Fresho inalte, deren uns einige
in den radirten Blättern des Meisters erhalten zu seyn scheinen,
Auch iin Haag zierte er auf ähnliche Weise Säle und Zimmer aus,
die aber ihren Schmuck längst der Mode preisgabeii. Er hatte
auch Verdienste um die Reorganisation der dortigen Akademie,
die bereits in Verfall gerathen war. Im Jahre 1690 berief ihn (leg-
Churiiisst von Brandenburg nach Berlin, wo er viele Aufträge
erhielt. Er zierte die Residenz und die churfiirstliehen Lustschlös-
ser mit Frescoinalereieii und mit Bildern, meistens mythologischen
Inhalts. In Charlottenburg sind drei Plafonds von ihm gemalt,
wobei er seine Darstellungen aus der Fabel der Psyche entlehnte,
Terwesten hatte ausserordentliche technische Fertigkeit, wovon
Descanips III. 244 mit Bewunderung erzählt. Ini Jahre 1699 grün,
dete er auf Befehl des Iiiiiiigs die Akademie der schönen Künste
in Berlin, wobei ihm Schlüter zur Seite Starld- Diese beiden
Künstler wählten auch geschickte Lehrer aus, und namentlich
brachte Terwesten als Direktor einen guten Geist in die ncuge-
gründete Anstalt. Er war überhaupt ein Mann von feiner Bil-
'ung und von trefflichem Charakter, dessen Sanftinuth und 13m
scheidenheit alle Herzen gewann.
Er starb zu Berlin 171i. Bei DescampS,_ Wßyßrmann und
Houbraeken findet man das Bildniss dieses Meisters.
Wir haben von Terweston auch einige geistreiche Rßdlfllllgcn,
die selten vorkommen. E. F. Blesendorf stach nach ihm das allc_
gorisehe Titelblatt zu Begefs Thesaurus. Es stellt die preussisehe
Geschichte vor, wie sie an der Seite der Wahrheit ihre Bücher
auf die Flügel der Zeit legt, fol. Ein anderes Blatt nach der
Zeichnung dieses "Meisters stellt Jupiter auf einem Piedestale Sh
tzend vor, fol. Auch ein Zeichenbuch in 24 Blättern soll er
herausgegeben haben.
Eigenhändige Radirungen.
l) Der Tod des Adam. A. Terwesten fec., 12.
2) Moses als Iiind im Nil gefunden. Nach Paolo Veronegm
5) Venus findet den todten Adonis. A. Terwesten inv. et fem
Romae, qu. 8.
h) Narcissus sieht sich in der Quelle. A. Ter Westen in. et
fec. a Roxna, r. qu. ß.
5) Diana belauscht den End mion, Id. fec., qu. 8.
6) Pyramus ersticht sich am grunncn. Id. fec., gr. qu. 8.
7) Venus und Adonis. A. Tcrwesten fec. lil. 12.
8) Jupitefs Adler und eine Nymphe. A. 'I'crwesten. fec., 8.
9) Bacchus mit Weinlaub helsränzt einen Becher in beiden
Händen haltend, halbe Flgur nach rechts. Links unten
verkehrt: TW. H. 5 Z. 4 L., B1; 5 Z. 1 L.
10) Eine Folge von Landschaften. Eine solche nennt Füssly
ohne nähere Angabe. '
Terwesten, AllgllStlll, Maler, der Jüngere genannt, wurde 1711
im Ilaag geboren, und VOn seinem Vater Matthäus unterrichten
Er malte Bildnisse und historische Darstellungen. Von ihm sind
wahrscheinliCh die zwei Bilder aus der Gallerie in Salzdahluxu,
welche jetzt in Braunschweig aufbewahrt werden. Das eine stellt