sicherte, wo er unter Vien's Leitung grosse Fortschritte machte.
Unter den Gemälden, welche er in dieser Stadt ausführte, rühmte
man besonders zwei Altarbilder in einer Kirche zu Ypern, die
Darstellung im Tempel und die Anbetun der Könige vorstellend.
Im Jahre 1780 kehrte der Künstler naci Paris zuriicls, wo ihn
jetzt die Akademie zum Mitgliede, und 1782 zum Professur der
lYIalerei ernannte. Aus dieser Zeit stammen mehrere Bilder reli-
giösen und geschichtlichen Inhalts. Für die fCapelle des Temple
malte er im Atlltrage des Iiiiiligs die Geburt der Maria, welche
spiiter in die Iiirche de PAssomption gebracht wurde. Für die
Ilrlailufaiktixr der Gobelins malte er das Fest der Piles, um dar-nach
einen 'I'eppich auszuführen. Andere Bilder kamen in den Besitz-
des liöni s, wie der Tod des Admirals Coligny, eine Vestalin,
die liücläiehr des Tobias u. a. Für St. Donat in Brügge malte
er die Auferstehun und für die Akademie daselhst ein Nacht-
stiick, welches den älrsprung der Malerei vorstellt. In die Gallerie
zu Versailles kam sein Bild des heil. Franz von Sales, wie er die
Ordensregel der Madarne de Chantal bestättiget. Dieses Gemälde
und der Tod Colignys, gehören ebenfalls zu den llauptwerkeix
des Meisters, da sie auch in der Färbung Vorzüge besitzen, worin
Suvee nichts Ausserorilentliches leistete. Beim Ausbruch der Re-
volution wurde die Thiitigkeit des Künstlers unterbrochen, und
den 7. 'I'crmidoi- des Jahres II. wurde er ins Gefiingniss geworfen,
wo er in Lebensgefahr schwebte. In dieser Lage malte er das
Bildniss seines Mitgefangenen und Freundes Troudaine Montigny,
der aus seinen Armen gerissen, und zum Schaffot geliihrt wurde.
Gleiches Schicksal hatten Trudaine de Sabliere und Courbeton,
deren Bildnisse er im Kerker begonnen hatte. Später vollendete
er sie aus dem Gedächtnisse für die Familien der unglücklichen
Opfer. Ein historisches Werk aus jener Schreckenszeit stellt die
Cornelia vor, wie sie die liinder als den schönsten Schmuck des
Weibes erklärt.
Unter dem Consulnte war Suvee einer der Administratoren des
Central-Museums zu Paris, und 179i wurde er zum Direktor der
französischen Akademie in llom ernannt, wohin er sich aber erst
1801 begeben konnte, da die vorhergegangenen Wirren die Auf-
nahme von Zöglingen in die Länge zogen. Während seiner Vcr-
waltung wurde er Mitglied des Institutes und Bitter der Ehrenle-
gion. Mit seinen Schülern in Rom angelangt fand er die Akade-
mie im grössten Verfalle, und er hatte daher die Aufgabe einer
neuen Organisirung, welche er mit Eifer und Einsicht durchführte.
Er verlegte die Anstalt in die Villa Medici, und bildete zugleich
eine der schönsten Sammlungen von plastischen Werken aller Art.
Zugleich widmete er mit gewissenhafter Treue den ihm anvertrau-
ten Zöglingen seine Aufmerksamkeit, und alljährlich gingen de-
taillirte Berichte über die Fortschritte derselben nach Paris ab.
Suvee erwarb sich sowohl als Lehrer und als Direktor entschicv
dene Verdienste. Aus der Zeit seiner Administration und seiner
akademischen Leitung in Rom sind wenige Bilder von ihm vor-
handen. Zu den früheren gehört der Prophet Simeou, welchen
J. de Meulemcester unter Bervids Leitung gestochen hat. Dann
malte er eine Allegorie auf die den Künsten wiedergeschenkte
Freiheit, ein unter dem Namen des gegenseitigen Geschenkes be-
kanntes Bild, und' das Portrait des H. van Outrye in ganzer Fi-
gur. In der Akademie zu Gent ist von ihm ein Bild des heiligen
Sebastian, welches der frühere Besitzer, M. van Saccghem, (lahin
geschenkt hatte. Dieses Gemiilde wurde auf Veranlassung dessel-
en von lVIassau nach der Zeichnung des älter-n de Cauwei- in
s) O