Terburg .
Gerhard.
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chend, aber leider beschädiget. H. 0 m. 47 0., Br., o m. 43 e,
Eine Ilaillsversalnmlung, trettliche Skizze zu einem grossen Bilde,
mit geistreichen Köpfen. H. 0 m. 21 c., Br. 0 m. 85 c.
Aus der Sammlung des Cardinal Fesch kaufte 1846 Mr.
Duiuit von Runen um 5855 Frs. ein Bild, welches einen hollän-
dischen OlBzier nun-stellt. welcher der Dame ein Glas Wein an-
bietet, während der Stallmeister ihm den Priisentirteller mit der
ldlasche hält. Die Begleiterin der Dame betrachtet beide.
In der Gallerie des Herzog von Berry war ein herrli-
ches Gemälde, welches unter dem Namen des Testaments bekannt
ist. Es wurde 1856 bei der Auktion mit 25200 Frs. bezahlt.
In der Gallerie zu Florenz ein trinkendes Frauenzimmer
während der Mann am Tische schläft. Wiest-Es Gall. d. F1. Cah. XXIW
In der k. Eremitage zu St. Petersburg ist ein treffli-
ches Bild, welches eine stehende Dame im Atlaskleide vorstellt-
wie sie den Brief liest, den ihr ein Bote gebracht. ,
In der Sammlung des Grafen Demidoif dasclhst der Mün-
stefsche Friedensschluss, worüber S. 240 zu lesen ist.
In der Gallerie des Museums zu Berlin ist ein Bild , wel-
.ehes vornehmlich in Bezug auf das poetische Element seiner
Darstellung und auf die edle gemessene Haltung sich auszeich-
net. Es ist unter dem Namen der väterlichen Ernlahnung he-
kannt, kommt mit wenig Veränderungen im Museum zu Amsterdam
und heiLord YVharncliiTe yor, und ist, in Göthe's Waltlverwvaniltschaf-
ten beschrieben. Der edle ritterliche Vater sitzt einen Fuss über den
andern geschlagen, und scheint seiner vor ihm stehenden Tochter
ins Gewissen zu reden. Diese, eine herrliche Gestalt, im faltenrci-
chen weiten Atlaskleide wird zwar nur von hinten gesehen, aber ihr
ganzes Wesen scheint anzudeuten, dass sie sich zusammennimmt.
Dass jedoch die Ermahnung nicht heftig beschiimeud sei, sieht man
aus der Miene und Geberde des Vaters, und was die Mutter be.
trilltyso scheint diese eine kleine Verlegenheit zu verbergen, in.
dem sie in ein Glas Wein blickt. Das Bild ist 2 F 25'; Z. hoch.
Sehr ahweichend hievon ist ein zweites Gemälde, indem dieses,
als eine seltene Ausnahme, auf humoristische Weise in das Leben
der niederen Stände eingeht. In einem ehemaligen Iilosterhole
sieht man eine Schleifmiihle, die durch ein Pferd getrieben wvirtl.
Der Schleifer schärft das Instrument, während der Besitzer dessel-
ben in ergötzlicher Geduld auf die Vollendung der Arbeit wartet.
Vor dem ärmlichen Hause sitzt eine Frau. welche einem Kinde
das Ungeziefer absueht. Die Charakteristik in den Köpfen lässt
die grosse Freiheit seines Talentes erkennen, und Alles Uebrige ist
ebenso geistreich geordnet, als meisterhaft gemalt. Dieses mit dem
Monogramme des Meisters versehene Bild wurde aus der Gallcrie
des Herzogs von Berry erworben. H. 2 F. [i Z., Br. 1 F. 11 Z.
In dem älteren Verzeichnisse der Werke der Gallerie in Sanssouci
wird ein Gemälde erwähnt, welches den Grafen Horn beim Bretspiel
vorstellt, und aus dem Cabinet H. de l'Ormie im Haag stammt.
In der Gallerie des Belvedere zu Wien sind zwei kleine
Bilder im Kniestück von Terburg. Das eine stellt eine junge Frau
vor, im Begriffe dem neben ihr stehenden Kinde den Apfel zu
schälen. Auf dem Tische steht eine Schüssel mit Aepfeln und ein
Leuchter. Das zweite Bild zeigt ein am Tische schreibender. Mäd-
chen. Im Grunde ist das Himmelbett.
Die Pinakothek zu München bewahrt drei Gemälde von
Terburg, darunter zwei Genrehildcr aus dem niederen lireise des
Volkes. Das Hauptwerk der Sammlung (H. 1 F. 8 Z. Ö L., Br.
1 F. 5 Z.) ist aber das liebliche Bild, welches ein in weissen At-
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