Terburg ,
Gerhard.
der soldatesken Charaktere, Tiefe und Sattigkeit des Tons, mei-
sterlicher Breite der Behandlung _eines der vorziiglichsten Werke
des Meisters. H. 2 F. l Z., Br. 1 F. 7 Z. Ein drittes Gemälde
stellt ebenfalls einen Offizier vor, wie er an einem mit einem Tep-
pich bedeckten Tisch schreibt. Neben ihm steht ein wartende;-
Trompeter. Diese Compositioxi kommt mit Veränderungen öfter
vur, Hopds Bild, welches mit dem Dresdner Bilde sehr nahe
übereinstimmt, zeichnet sich durch ungemeine Vollendung und
Lebendigkeit der Köpfe aus. H. i F. 10 Z., Br. 1 F. 5 Z.
ln der Privatsammlung [des Königs Georg IV. von En g-
land ist eine stehende Blondine im wveissen Atlaskleiile, wie sie
der am Tische sitzenden, in einer blauen, mit Hermelin verbriilnten
Pelzjaeke gekleideten Mutter einen Brief v0rliest._ Ein Page nä-
hert sich der Tochter mit goldener Schüssel und Giesskanne. Mit
der gewöhnlichen Naivetät des Gefühls und Eleganz, welche alles
athmet, verbindet dieses Bild eine Feinheit der Zeichnung, eine
Tiefe des Hellclunkels, eine VVärme des Tons, eine Solidität des
Imnasto, eine Freiheit der Behandlung, wie sie nur sehr selten
bei Terburg vorkommt. Dabei ist die Erfindung bewunderungs-
würdig. H. 2 F. 75 Z., Br. QF. 25 Z. Ein weiteres Gemälde stellt ein
am Tische sitzentles Mädchen in rothsammtner, mit Hermelin vor-
brämter Jacke vor, wie ihr der neben ihr sitzende Herr ein Glas
Champagner reicht. Dieses Bild hat leider mehrere Betouchen.
In Lutonhouse, dem Sitze des Grafen Bute, sind Portraite
von Terbur . Der Herr, in schwarz-seidenem Anzuge, erscheint;
in seiner Biiiyliothelt, und die junge Frau in reicher Kleidung im
Ankleidezimmer, ganze Figuren. Die feine Auffassung, und die
grosse Eleganz der Behandlung beweisen, wie vortrefflich Terburg
in dieser Gattung war. H. 2 F. 5 Z., Br. 1 F. 11 Z.
In der Sammlung des Ministers Robert Peel zu London
ist das berühmte Bild, dessen wir oben erwähnt, als Beweis, wie
von Periode zu Periode der Preis der Bilder dieses Meisters ge_
stiegen ist. Es stellt ein in einer mit Hermelin verbrämten gelben
Jacke und mit weissem Atlaskleide am Tische sitzendes Mädchen
dar, wie es die Theorbe spielt, während der Lehrer gegenüber
singend den Takt gibt.
Aus der Sammlung des Sir Wm. Clarke in London wurde
1840 das Bild einer jungen Dame, welche einen Brief liest, um
415 Pf. St. gekauft.
Lord Wharnkliiie zu London besitzt ein unter dem Namen dei-
väterliehen Ermahnung berühmtes Bild, wie im Museum zu Berlin,
und ohne Hund. Es gieng durch die Sammlung Beaujon (1731),
Proley (1787) und Christie (1820). _
Im Museum des Louvre sind einige VOPtTBHlIClIG Bilder die-
ses Meisters, die Waagen K. und K. lII- 591 genau würdigen
Ein Offizier bietet; einem sehr fein gekleideten Mädchen, mit wel-
chem er in einem Gemache am Tische sitzt, Geld an. Durch die
Lebendigkeit in Ausdruck der Köpfe, die gute Zeichnung, den
zarten, harmonischen Silberton, die grosse, aber doch freie A115-
fiihrung, eines der schönsten Bilder des Meisters. Früher in den
Sammlungen van der Vugt und van Slingelandt. H. 0 m. 69 c, ,
Br. 0 m". 56 c. Ein fein gekleideterjunger Herr spielt sitzend auf
der Laute, und vor ihm steht ein Mädchen in weissem Atlaslaleitle
mitdem Notenbuche. Fein dramatisch, und durch eine tiefe kühle
Harmonie von reizender Wirkung, die Behandlung meisterlich
H. 0 m. 82 c., Br. 0 m. 72 c. Ein Mädchen begleitet stehend
mit der Laute den Gesang einer andern sitzenden Dame, welcher
ein Page ein Glas mit Getränk präsentirt. Sehr zart und anspre-