'l"eoscopoli ,
Donxenico.
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nlqa sind mehrere Gemälde von ihm, die beiden Johannes, und
Heilige aus dem Francishaner-Orden i'm-stellend.
In lNIadrid hinterliess der liiinstler ebenfalls viele Werke. In
der h. Akademie wird die Skizze zum Leichenbegiingnisse des Gra-
fen von Orgaz in S. 'l.'oniö zu 'I'olcdo aufbewahrt. Beiden Re-
colletos ist eine Ansicht von Toledo, in S. Sebastian sieht man
Darstellungen aus dem Leben Christi, in SrBQSlllU das Bild eines
heil. Bist-hat's, in la lVlerced jenes des heil. lYIartin, wie er den
Mantel thcilt, und in Buouretiro Bildnisse von Königen und he-
rühmten Personen. Berühmt ist sein Altar des Collegium Donna
lYIara de Aragona, an welchem die Malereien, die Schnitzarbeitenl
und die ganze Anordnung von ihm herriilirt. Die Gemälde gehü-
ren aber in die unerqtiichliche Zeit des lYleistcrs.
Auch mehrere Bildhauerin-breiten in Marmor fertigte der Mein
ster. Im Iluspital 1a Caridad zu Toledo sind die Altäre und Sta-
tuen von ihm, dann der Hanptaltar der Franeishaiier von Illescas,
und die Altäre in S. Juan Baptista zu Toledo." Ob daselhst die
Iianzel, die Altäre und die Statuen in S. Domingo el antiguo von
ihm herrühren, wie Paeheco behauptet, ist ungewiss, Die Gemälde
des Altares sind von 'l'enscopoli. Auch hei den Mercenarios eal-
zados ist ein Altar von ihm, und bei den I'rancisl.anern zu To-
ledo die Denkmäler des Gedeun de llinojosa und seiner Gemah-
lin, der Stiller der Iiirche. Reich an Sculpturen von der Hand
dieses Meisters ist die Kirche des Collegiuins der Donna Maria der
Aragon in Madrid. Er fertigte den Riss zum Altar-e, die Schnitz-
werlse und die ganze übrige Einrichtung.
Auch den Plan zum Bau des genannten Collegiums fertigte
er, hlilizzia erklärt es aber als ein geschmachloses Gebäude, In
Toledo baute er die Casa de Ayuntamiento, und das Convent und
die liirchc der Dominlcancr, ferner das Spital und die Kirche de
1a Caridad zu Illescas, und die liirche und das Kloster S. Domingo
zu Silos, in welcher auch Malereien und Sculpturen von ihm sind.
Teoscopuli coniponirte im Style der Renaissance, und oKenharte
Sinn fiir grossartige Formen, blieb aber nicht frei von dem Ein-
flüsse, welchen der Verfall der italienischen Baukunst in der zwei-
ten Hälfte des 16. Jahrhunderts übte. In seiner Ornamentih herrscht
das malerische Princip vor.
Das reichste Verzeichniss seiner X-Verlie gibt C. Bermudez,
Diccionario hist. de los mas illustres professores etc. Madrid 1300.
Auch Pacheco und Palomino, die in unserm Künstler-Lexikon
ihre Stelle haben, sind zu Bathe zu ziehen.
Dann wird Teodoscopuli auch unter die Formschneider ge-
zählt, wie von Heller (Gesch. der Formschneiclchunst S. 181)" und
auch von früheren und späteren Schriftstellern. Allein 'l'eosco-
puli wird von diesen mit dem venetianischen Maler und Verleger
Domenico dalle Greche, dem Schüler Titian's verwechselt, wel-
chen der Dieister auf den I'urnischnitt gebracht haben soll. Von
diesem Venetianer, und nicht von Teotloscopuli -il Greco, haben
wir einen vortrefflichen und berühmten Schnitt nach Titian, welcher
äusserst selten vorkommt. Nur in sehr wenigen Sammlungen ist
dieses Formsehnittwerk vollständig, da es aus zwölf Blättern be-
steht, welche zusammmengefiigt werden müssen, und wo dies;
nicht geschehen, gingen Blätter verloren. Sie stellen den Unter-
gang des Pharaunischen Heeres im rothen _Meere dar, nach einer
Handzeichnung von Titian, mit der Schrift: La erudel Pcfsßcu-
tionc dcl nstinato Re, conlru il populo tanto da Diu amato, con