Marka, Bischof von Lüttich, und dieser wollte auch seinen Pa-
last mit Malereien durch ihn zieren lassen, als 1538 ein unerwar-
tetei'_T0d dem Künstler diese schöne Hoilnun raubte. In Betrüb-
niss über dieses Ereigniss verliess er Italien, {liereiste Deutschland
und Frankreich, und begab sich endlich in sein Vaterland zurück,
wo er aber geringe Anerkennung fand, woran nach Lampsonius
die zu grosse Bescheidenheit des Künstlers Ursache war, da er
sich nicht verdrängte. Die Zahl der ausgeführten Gemälde dieses
Meisters ist gerirlä: da er lieber zeichnete, und grau in grau malte.
Die Werke, welc e der Bischof Errard de Marka hesass, sind
wahrscheinlich überall hin zerstreut, und theilweise verschollen.
Eben so verhält es sich mit jenen aus der Sammlung des Cardi-
nals Polus, welche nach England kamen. Dieser Cardinal besass
historische Zeichnungen und mehrere meisterhaft gezeichnete aka-
demische Figuren. Rirlolii, Guarienti, Lanzi u. a. rühmen ein Ge-
mälde bei den Theresianern zu Padua, welches die Madonna mit
dem Iiinde, St. Hieronymus und andere Heili e vorstellt, dessen
wir auch im Leben des Lambert Sustris erwälint haben. In der
k. k. Gallerie zu Wien ist eine Anbetung der Hirten, wo das gött-
liche Iiind auf einer abgebrochenen antiken Basis liegt, lebens-
grosses Kniestiick. Ein solches ist auch in der k. Pinakothek zu
München, die Madonna vorstellend, wie sie im tiefsten Schmerz-
geliihle den auf ihrem Schoosse liegenden Leichnam umfasst, li-
thographirt für das Werk der Pinakothek. In der Gallerie des k.
Museums zu Berlin ist ein kleines Gemälde, welches die Erwe-
ckung des Lazarus vorstellt. Grösser ist ein zweites Bild dieses Mu-
seums, welches die sitzende Maria mit dem schlafenden Kinde zeigt.
Bei der geringen Anzahl der von Lombardus bekannten Ge-
mälde dürften viele Compositionen nach Zeichnungen gestochen
seyn. Ausserdem befasste er sich mit der Alterthumskunde, mit
der Philosophie und Dichtkunst. Seine Schüler unterrichtete er
nach den Grundsätzen der römischen Schule, und beim Architek-
turzeichnen kamen nur Muster nach römischen Bauwerken vor.
Er tru? in seinem engeren Kreise immerhin auch zur Verbreitung
der ita ienischen Baukunst bei, indem er sich ge en die gothische
erklärte. Unter seine Schüler zählt man Franz läloris, Willem de
Kay und Hubert Golzius. Von diesem haben wir eine Biographie
des Lombardus: Lamberti Lombardi apud Eburones ictoris celc-
berrimi vita. Brugis 1565 ex ofiicina H. G-oltzius. Der Meister
starb 1500 in Lüttich. H. Wierx stach das Bildniss desselben für
die oben erwähnte Sammlung von liünstlerportraiten mit den Ele-
ien des DyLampsonius. Dieses Blatt hat die Adresse von H.
Dock. Für die spätere Ausgabe stach es Jansonius. Lombardus
Pictor Leod. et Architectus. Hondius exc.
Dann kommt dessen Bildniss bei Sandrart und Bullart vor.
Eine Büste in Oval ist anonym. Sie gehört in die oben erwähnte
Lebensbeschreibung des Künstlers von H. Goltzius. Der Meister
wird darauf Pictor Eburonensis genannt.
Stiche nach Bildern und Zeichnungen.
Die Stiche nach diesem Meister werden gewöhnlich mit den
Blättern von L. Suavius vermen t, da letzterer noch gegenwärtig
von einigen mit Suterman für äiine Person gehalten wird. Wir
haben es versucht dem Suavius seinen Theil anzuweisen, worunter
aber Compositionen von Lombardus seyn (Iürüen.
Esther hnieencl vor Ahasverus, reiche Composition, theilweise
im Style RafaePs. Lnmhertus Lomb. inv. H. Coek excud. 1555-
111 zwei Blättern, gr. qu. fol.