Tcniers ,
David.
199
Gemälde von David Tcniers.
Die Scheidung derWerlie der beiden D. Teniers ist, wie be-
kannt, mit grosser Schwierigkeit verbunden. Die schönsten sind jene
des jungem 'I'eniers, und ihm wvird die grösste Anzahl beigelegt.
Wir lassen hier ein Verzeichniss der vorziiglichsten folgen, nach
den Ländern und nach den Cabineten, in welchen sich dieselben
befinden. Die Werke des Privatbesitzes waren von jeher Clßm
Wechsel unterworfen. '
E n gl a n d.
Eine grosse Anzahl von Werken dieses Meisters ist in eng-
lischen Sammlungen zu finden, welche Waagen im I. und II. Bande
seines Werkes über Kunstwerke und Künstler Englands beschreibt
und heurthcilt.
Einen Schatz von Gemälden Teniers besitzt die Privatsamm-
lung des Königs Georg IV. 1) Vier Bauern um einen Tisch,
von denen zwei harten spielen, in einem hellen, klaren, aber
warmen Ton, und von der feinsten, geistreiehsten Touche. Waa-
gen hält dieses aus der besten Zeit des Künstlers stammende Bild
für das vortrefflichste von allen. Ungefähr 8 Z. hoch und 1 F.
breit. 2) Der Tanz von Bauern in der Nähe der Mauern eines
Schlosses, von welchem aus der Herr mit seiner Familie zusieht.
Eine Composition von ungefähr 30 Personen, mit dem Namen und
der Jahrzahl 1645- In diesem fleissigeix Bilde, von wahrhaft leuch-
tcndem Tone, hat Teniers im Herrn und seiner Familie sehr glück-
lich dem Gonzales Coquez sich genähert. Es war ursprünglich der
Deckel eines Claviers. H. 2 F. 8 Z., Br. 4 F. 5) Eine Gesell-
Sßllälit Voll ungefähr 50 Personen im Hofe der Schenke bei Tanz,
Getränk und Speise, 1649. In Anordnung, Zeichnung und fleissi-
ger Ausführung zu seinen besstcn Arbeiten gehörig, aber im Ton
etwas schwer. 1;) Dorfbewohner, welche sich auf verschiedene
VVcise lustig machen, während ein junger Mann milde Gaben für
die Armen sammelt. Aus der bessten Zeit, vortrefflich in Beobach-
tung der Luftperspektive, fein im Ton, zart in der Ausführung.
H. 1 F. 8 Z., Br. 2 F. 5 Z. 5) Eine Dorfkirmess. Sechzehn Per-
sonen zechen noch am Tische, zwei Männer werden von ihren
Weibern weggebracht, und drei Paare tanzen nach der Saclipfeiiiz.
Durch die reiche und lustige COIIIPOSilLlOII sehr ausgezeichnet und
klar in der Farbe. H. 2 F. 6 Z., Br. 5 F. 5 Z. 6) Eine Gesell-
schaft von" 50 Personen beim Tanze, beim Trunlie und in Unter-
haltung im Hofe der Schenke. Die Composition ist zerstreut, die
meist 1 F. hohen Figuren sind decorationsmiissig behandelt, der
Ton schwer, wie ihn Teniers allmählich annalnn, als er den Brou-
wer nachahmte. H. 4 F. 1 Z., Br. 6 F. 2 Z. 7) Das Lager einer
Bürger-wache, welche auf den Ruf der Trommel unter das Gewehr
tritt, bezeichnet 1657. Ein reiches Bild von jener Saftigkeit der
Farbe, jener kiihlen Harmonie, jenem trefflichen Impasto, welche
mehrere der Wachtstuben von Teniers so anziehend machen. H.
1 F. 8 Z., Br. 2 F. 4 Z. 8) Eine eräumige Küche mit der Ru-
hen sehälenden Köchin, ein an Vgerdienst dem obigen gleiches
Bild, welches zeigt, dass die Kunst auch solchem Gegenstande
Reiz zu verleihen weiss. H. 1 F. 10 Z., Br. 2 F. 2 Z. 9) Eine
Landschaft mit steilen Felsen, die Ferne von zartem, hellem Tone,
der liforgrund kräftig, braun im tiichtigsten Impasto. Uniefähr
10 Z. hoch und 1 F. 2 Z. breit, 4) Vier Fischer an der See iiste,
ein treffliches Bild von grosser Wahrheit. H. 2 F. 10g Z., Br.
3 F. ä Z. H) Der Gutsherr vor einem grossen Bauernhofe und
zwei grauen mit den Bewohnern im Gespräche. Jenseits des Was-