Tencala ,
Tenerani ,
Pietro
Cav.
191
Er bereiste auch Deutschland, Mähren, Ungarn, und lies: sich
zuletzt in Wien nieder, wu er die Iiunst in liieslso zu malen
wieder cmporbrachte. Tencala hatte den Ruf eines theoretisch
und praktisch gebildeten Künstlers. Starb 1685 im 62. Jahre.
M. Kiisell stach nach ihm die Passion, 10 Blätter, 8.
Tencala ,
Stuccatorer
Mazzetti.
Ten Cate, s. Cate,
notlmendig ist.
WO
ab er
eine
weitere
Ausführung
des
Artikel:
Tenchala ,
Tencala.
,
Ten Gompe, s. Compc.
Tenerani, PICITO G335, Bildhauer von Torano bei Carrara, be-
aiin seine höheren Studien in Rom unter Canova's Leitung, und
hatte bereits ein ausgezeichnetes Talent; entwickelt, als er sich an
Thorwaldsen aiisehluss, der in ihm einen Geliülfen zählte, wal-
Chef 5911151; hohe Meisterschaft errungen hatte. Er tiihrte mehrere
gepriesene Werke desselben ius_Gruss_e aus, sowie denn überhaupt
Tliorwaldsen zu vielen nur die Skizzen und hleinen Modelle
machte, nach welchen dann seine Schüler und Gehiilfcn die wei-
teren Arbeiten begannen. Unter letzteren steht Teneraiii als Len-
ker und ltleister oben an, stand aber nie in dem Wlerhiiltnisse, dass
sein Ruhm in jenem des gepriesenen Thorwaldsen aufging. A15 ur-
kräftiges Talent und durchdrungen von dein Geiste der Antike,
welcher seinen Meister beseelte, steht er von jeher selhstschö-
pferisch da, und lieferte Werke. die an Schönheit und Tiefe
jenen Thurwaldserfs nicht nachstelien._ Tenerani erscheint (llejelll
Meigiei- gegenuber an der Spitze der italienischen Ifiunstler, Vvuj-
ehe, zum Theil no h unter Can0va's, zum Theil unter 'l'hur-
waldsen's Einfluss, [die Bildhauerei auf: eine l-Iöhe gebracht, wel-
che sie seit lan er Zeit nicht zu erreichen iin Stand war. Seit
Tliorwaldseifs äod hat Tenerani in Pioni keinen Nebenbuhler
mehr. In seinem Atelier herrscht seit Jahren gi-usse Thätigheit,
da er nicht allein auf die Kunstlicbe der Fremden angewiesen
ist, sondern von seinem eigenen Vaterlaiide Aufmunterung und
Unterstützung fand. Er ist auch Professor der Sculptur an der
Akademie von S. Luca, sowie Mitglied mehrerer auswärtigen Alia-
deinien. Im Jahre 1840 iiberschiclite ihm das französische In-
stitut das Ehrendiplom, die Akademien in Wien, Berlin, Mün-
chen u. s. w. folgten nach. 1m Jahre 1842 gab ihiu König Lud-
wig von Bayern das Ilitterlsreuz des Qrdens vom heil. lVlichael,
und auch italienische Fürsten zierten seine Brust. Eine Zierde des
ausgezeichneten Meisters ist auch die ihni eigenthiimliche Liebens-
würdigkeit und seine Bescheidenheit, die jedes wahre Verdienst
anerkennt.
TeneranPs VVerlie sind zahlreich und mannigfaltig, da er sich
mit gleicher läunst auf dem Gebiete der Mytlie, wie auf jenen;
der christlichen Kunst bewegt. Eines der frühesten Werke, wel-
ches ihn bereits als würdigen Nachfolger 'I'liurwaltlsen's beurkun-
det, ist das liebliche Bild der Ysyche mit Paiidorcrfs Büchse 131g,
Diese Statue, eines der anmuthigsten Werke der neueren italieni-
schen Sciilptur, ist im Paläste Lenzoni zu Florenz, und Eigen-
thuin der Donna Cai-InLtaLenzoni Medici. Der geistreiche (ijgyduni
hat es auf poetische Weise beschrieben. In der Iäntolngia di Fi-