Volltext: Surugue, P. L. - Torre, G. (Bd. 18)

Sustermans , 
a uch 
Subtcrmans 
Suttermans , 
Just. 
Vaterland zurüclahehrte. Er malte historische Darstellungen und 
Bildnisse, und leistete in beiden Fächern Vorzügliches. Im Pur- 
traite nähert er sich dem A. van Dyck, welcher ihn sehr schützte, 
und ihm sein Bildniss schenkte, mit der Bitte, er möchte ihm da- 
gegen das Seinige zuschicken. Auch Rubens ehrte diesen Meister, 
und malte ihm ein grosses Bild, welches den Mars vorstellt, der 
den offenen Jannstempel verliisst, und mit Schild und Schwert 
forteilt, um den Völkern den Iirieg zu bringen. Venus hiilt ihn 
vergebens zurüeli. Sustermans richtete desswegen ein Schreiben 
an Rubens, welches bei Baldinucci und in den Lettere pittoriche 
III. 556. abgedruckt ist. Baldinucci war der mehrjährige Freund 
dieses Meisters. In der Gallerie zu Florenz ist ein grosses Ge- 
mülde von Sustermans, welches die Huldigung der toslxanischcn 
Stände an Grossherzog Ferdinand II. von Medici vorstellt. Die 
Hauptfiguren sind Portraite, und auch der Künstler führte sich bei 
dieser Feier ein. Die Lebendigkeit und Wahrheit dieser Darstel- 
lung, und die meisterhafte Durchführung derselben erregte allge- 
meine Bewunderung. Ein anderes Bild dieses Künstlers, welches 
er für den Palast in Venedi ausfiihrte, stellt die Königin Catha- 
rina Cornaro vor, wie sie die Insel Cypern an Venedig schenkt. 
Die griissere Anzahl seiner Vilerlte bestand aber in Bildnisscn. Er 
malte die genannten Grossherzcige; Ferdinand II. einmal mit seinem 
Schutzheiligen. Dann malte er auch das Bildniss des Kaisers Fer- 
dinand II., wofür ihn dieser mit einem Adelsbrief beehrte. Ferner 
malte er die Erzherzngin Claudia de' Medici, Gemahlin des Erz- 
hc-rzogs Leopold von Oesterreich und Grafen von Tirol am Tische 
stehend, worauf ihr Schoosshiindehen sitzt, ein schönes Bild in 
der Ii. k. Gallerie zu Wien. In der Florentinischen Gallerie ist 
ausser dem Bildnisse desberühmten Galileo Galilei jenes des Prin- 
zen von Dänemark, des Sohnes Friedriclfs III. Dann malte er auch 
den Herzog Heinrich von Guise, den Cardinal Leopold de' Me- 
dici, und mehrere andere Portraite berühmter Personen, die sich 
in italienischen Sammlungen finden müssen. Im Auslande sind 
seine Werke selten. In der Gallerie des Museums zu Berlin sind 
zwei Bilder von ihm. Das eine stellt die Grablegun vor, und 
zeichnet sich durch die edle, harmonisch gerundete äomposition 
und durch den Ausdruck eines einfach natürlichen Gefühls sehr 
vortheilhaft aus. Das zweite, grosse und figurenreicbe Gemälde 
enthält den Tod des Sokrates. Hier ist nach Iiugler, Beschr. d. 
M. 257, das 6111110 minder bedeutsam gehalten, doch manches 
'I'reffliehe im Einzelnen, welches das sehr aehtbare Streben dieses 
Künstlers nicht minder erkennen lässt. In der Gallerie zu Pom- 
mepsfblden ist ein mythologisches Bild, Mars mit Venus und Amor 
vorstellend. 
 Sustermans erreichte ein hohes Alter. Im Jahre 1672 machte 
er sein Testament, welches in Gayeß Carteggio III. 557. abge- 
druckt ist. Er nennt sich da Bürger von Florenz, und bestimmt 
in St. Pier Martire sein Begräbniss. In einem weiteren Codicill 
vom 12. Jänner 1675 setzte er seinen Sohn Francesco Maria zum 
Haupterben ein. In diesem Documente sa t der Künstler auch, 
dass er aus Antwerpen gebürtig sei, und schon frühe seine Lauf- 
bahn in Florenz betreten habe. Im Jahre 1681 starb er. 
A. van Dyck malte sein Bildniss und radirte es selbst in Ku- 
pfer. Er nennt den Künstler Jodocus Citermans. Wenigstens steht 
auf den ersten Abdrücken dieser Name, später wurde J. Suter- 
mans auf die Platte gesetzt. Das eißenhändi e Bildniss dieses 
Meisters in der Tribune zu Florenz ist nach  Ferettfs Zeich-
	        
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