Sostratos.
Sotex- ,
J ulius.
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lV. 73, welcher sagt, Sostratus habe mit Hekatodorus ein ausge-
zeichnet schönes Erzbild der Minerva zu Aliphera in Areadien ge-
fertiget. Dieser Statue gedenkt auch Pausanias mit gleichem Lobe,
legt sie aber dem Hypamdorus bei, welcher wahrscheinlich der
richtige Meister ist, da Hekatudorus nicht weiter mehr vorkommt.
Ein dritter Sostratos, aus Cnidus stammend, war Architekt
und wahrscheinlich auch Bildhauer, so dass er jener Bildner So-
stratus des Plinius ist, der zur Zeit des Lysippus um Ol. H4 lebte.
Der Architekt war Sohn des Dexiphanes und Baumeister des Pto-
lomäus Soter. Er baute den als Weltwunder gepriesenen Pharus
auf der Ostspitze von Alexandria, dessen Errichtung 800 ägypti-
sche Talente kostete. Es geht seit Plinius XXXVI. 12 die Sage,
dass der Künstler an diesem Thurme seinen tief eingegrabenen Na.
men mit einer leichten Masse bedeckt, und darüber den Namen
des Königs gesetzt habe. Dass er den Pharus wirklich gebaut habe,
bestättigen auch Suidas und Stephanus von Byzanz. Dann ver-
ewigte Sostratus auch in Cnidus seinen Namen, und zwar durch
Arcaden, deren Gewölbe auf Bogen ruhten, die unter dem Namen
der schwebenden Halle bekannt, und der kühnen Ausführung und
Festigkeit wegen bewundert wurden.
Ein vierter Sostratos war Edelsteinschncider, und ist kaum
Eine Person mit einem der genannten Bildhauer. Dieser Meister
schnitt mehrere Gemmen. Zwei derselben kamen aus der Samm-
lung des Cardinals Ottoboni in jene des Herzogs von Devonshire.
Die eine, das Original in Carneol, stellt die Victoria vor, wie
sie einen Ochsen opfert. Baron Stosch besass einen alten Glasfluss,
wornach er die Abbildung in seinem Werke gab. Die Darstellung
kommt öfters vor. In dem mit dem k. Museum in Neapel verei-
nigten Cabinet Farnese ist eine Victoria auf einem zweispännigen
Wagen mit dem Namen des Sostratos. Die andere Gemme aus
der Sammlung Ottoboni, ein zweifarbiger Achat, stellt den Cu-
pido als Bändiger zweier Löwinnen dar. Eine dritte, Cameo
in Achat-Onyx mit einer Nereide auf dem Seepfercle, gibt Lippert
nach einem Originale aus einem römischen Cabinete in Nachbil-
dung, und Baron Stosch besass einen Intaglio in Carneol. Auf
einem zweifarbigen Achat geschnitten, nennt dann Stoseh noch
eine Darstellung des Meleager mit der Atalante. Diese letztere
Gemme und den Cupido gibt Stosch in den Pierres gravees Nr.66
und 67 in Abbbildung.
Auf den Gemmen des Sostratos steht der Name: CJZCTPATOT,
Auf jener mit Meleager und Atnlante liest man aber: CJZTPATOTP,
den Namen eines unbekannten Künstlers. Baron Stosch, oder
vielmehr Winckelmann in der Beschreibung der von Stosch edir-
ten Abbildungen antiker Gemmen, untersuchte diesen Stein unter
dem Microscope, und fand in Zeichnung und Behandlung einen
so Wesentlichen Unterschied, dass er zwei verschiedene Künstler
annehmen zu müssen glaubte. Neuere Schriftsteller gehen indes-
sen auf diese Ansicht nicht ein, und somit könnte irgend ein alter
Copist im Namen ein Versehen begangen haben.
Sosus
Sosos.
Suter, JllllllS, Mosailsnrbciter, einer der namhaften römischen Künst-
ler des Altcrthums, die in der feineren Gattung gearbeitet, und da-
bci gefärbte Thon- orlcr lieber Glasstifte, und in prächtigen Wer-
ken sehr kostbares Material wirklicher Steine angewendet hatten
(cruslac vermiculatae, lithostruta). Diese feinere Mosaik wurde aber